Wünsch dich in Wunder-Weihnachtsland Band 11. Martina Meier. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Martina Meier
Издательство: Bookwire
Серия: Wünsch dich in Wunder-Weihnachtsland
Жанр произведения: Книги для детей: прочее
Год издания: 0
isbn: 9783960743347
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bleiben. Die Teile brauchten noch ihr Innenleben, das aus weichem Füllmaterial bestand, mit dem sie nach und nach sorgfältig ausgestopft wurden. Dann wurden die noch offenen Nahtstellen geschlossen und Kopf, Arme und Beine nacheinander am Körperteil angenäht.

      Man sah schon, dass es ein Bärchen werden würde, selbst wenn es noch einen viereckigen Kopf ohne Ohren, Nase, Mund und Augen hatte. Es war gesichtslos und konnte so nicht bleiben.

      Die Ohren waren schnell herzustellen. Man musste dafür nur die beiden oberen Ecken schräg abnähen. Danach suchte die Mutter in ihrer Schatulle zwei glasfarbene, kleine Knöpfe für die Augen heraus. Mund und Nase wurden mit einem schwarzen kräftigen Garn gestickt. Mit seinem lustigen Gesicht schaute der Bär seine Schöpferin an.

      In den nächsten Tagen häkelte die Mutter aus der blauen Wolle eine kurze Hose mit Hosenträgern, die sie mit zwei gelben, kleinen Knöpfen vorne befestigte. Sie war zufrieden, dass ihr der kleine Bär so gut gelungen war. Vorerst versteckte sie ihr fertiges Werk im Kleiderschrank ihres Schlafzimmers.

      Der Heilige Abend rückte näher und das Spielzeug musste fürs Christkind schön verpackt werden. Der Mutter fiel ein, dass die Schultüte von der Einschulung ihrer Tochter auf deren Kleiderschrank lag. Da würde der Bär gerade hineinpassen.

      Aber wie sollte sie ihrer Tochter das Verschwinden der Schultüte erklären? Vielleicht würde sie es gar nicht bemerken.

      Doch dem war leider nicht so. Olivia bemerkte sehr wohl, dass ihre Schultüte plötzlich verschwunden war, und kam aufgeregt zu ihrer Mutter gerannt.

      Als ihr diese sagte, dass das Christkind eine Verpackung für ihr Weihnachtsgeschenk benötigt und die Schultüte als etwas ganz Besonderes, nämlich als eine richtige Wundertüte angesehen hätte, war das Kind glücklich und wartete sehnsüchtig auf den Heiligen Abend.

      Und endlich war er da. Das Mädchen entdeckte unter dem Christbaum seine Schultüte, die mit einer großen roten Schleife zugebunden war.

      Als Olivia diese aufzog, kam der braune Bär zum Vorschein, der sie mit seinen Knopfaugen anschaute. Sie war überglücklich über den kleinen Teddy mit seiner blauen Hose und die Mutter war es auch.

      Sieglinde Seiler wurde 1950 in Wolframs-Eschenbach geboren. Sie ist Dipl. Verwaltungswirt (FH) und lebt mit ihrem Ehemann in Crailsheim Seit ihrer Jugend schreibt sie Gedichte. Später kamen Aphorismen, Märchen und Prosatexte hinzu. Ferner fotografiert sie gerne. Bislang hat sie bereits über 200 Gedichte im Internet und in diversen Anthologien veröffentlicht.

      *

      Familienweihnachten

      Tannenduft und Kerzenschein,

      bald wirdʼs wieder Weihnachten sein!

      Geschenke kaufen

      und verpacken,

      unendlich viele Kekse backen!

      Baum aufstellen,

      Lieder singen.

      Was wohl die Verwandten bringen?

      Onkel schenkt ʼne Eisenbahn,

      Oma einen Jahresplan.

      Kerzenhalter für die Mutter,

      Hund bekommt heut sehr viel Futter.

      Vater wieder neue Socken,

      Tochter will heut nichts verbocken.

      Oma erzählt, wieʼs früher war.

      Tochter kämmt ihr langes Haar.

      Alle schauen glücklich drein,

      nur nicht das kleine Brüderlein,

      hat wohl viel zu viel gefuttert,

      wird jetzt schnell ganz lieb bemuttert.

      Weihnachten macht allen Spaß

      denn es gibt für jeden was!

      Dörte Müller (*1967) wohnt mit ihrer Familie in den Niederlanden. Sie schreibt Kinderbücher, die sie selbst illustriert, und arbeitet als Lehrerin.

      *

      Die kleine Schneeflocke

      Vor langer Zeit einmal, es ist wirklich schon sehr lange her, da flog eine kleine Schneeflocke munter im Winter durch das Winterwunderland.

      Im Winterwunderland gab es viele Leckereien, die von den Tannenbäumen hingen. Lutscher, Zuckerstangen und Kugeln in allen möglichen Farben. Es gab Rehe, Hasen, Füchse und viele andere wilde Tiere. Außerdem gab es Wichtel im Winterwunderland. Kleine, verspielte, niedliche Wichtel. Sie tanzten mit den Schneeflocken über die Höhen, Wiesen und Felder im Winterwunderland.

      Und es gab da diese kleine Schneeflocke. Lachend und übermütig flog sie umher. Sie schillerte in den schönsten Silbertönen. Hell war sie, die kleine Schneeflocke, leuchtend am Himmel, und alle mochten die kleine Schneeflocke so gerne. Sie setzte sich mal auf die eine Tanne, mal auf die andere und lachte überglücklich. Heiterkeit war in der kleinen Schneeflocke und Herr Wichtel mochte sie unsagbar gerne. Da setzte sie sich auf die Stirn von Herrn Wichtel und er lachte ausgelassen mit ihr.

      Ein kleines Füchslein kam des Wegs und fragte die Schneeflocke, warum sie so heiter wäre.

      Darauf antwortete sie: „Es ist schön, so frei umherzufliegen, durch die Lüfte, durch die Zeit und durch meine kleine Winterwelt. Es ist Winter, wir sind im Winterwunderland, wo der Schnee liegt, es das Glück gibt und die Harmonie zwischen allen so stark ist. In unserem Winterwunderland, da nehmen wir uns an der Hand, damit im Winter ein jedes Kind und ein jeder Erwachsener voller Harmonie und glücklich ist. Wir tanzen, wir singen und bringen vielen, vielen Menschen Freude in die Herzen.“ Das waren die Worte der kleinen Schneeflocke.

      Dann war es an der Zeit für die Schneeflocken – auch für unsere Freundin –, das Winterwunderland zu verlassen und zu den Menschen zurückzukehren. So schneite es kurz vor Heiligabend überall. Es herrschten Heiterkeit und Freude allüberall.

      Wie jedes Jahr lachte eine kleine Schneeflocke heiter und ausgelassen – sie tanzte am Himmel. Um Zufriedenheit, Harmonie und Glück zu bringen.

      Die Schneeflocke, unsere kleine Schneeflocke, lachte und mit ihr lachten die vielen anderen Schneeflocken. Sie waren glücklich, weil sie Glück schenken konnten.

      Dani Karl-Lorenz, geboren in einer Kleinstadt in der Oberpfalz (Bayern). Autorin aus Leidenschaft. Malt mit Hingabe. Veröffentlichungen erfolgten in verschiedenen Anthologien unterschiedlicher Verlage und auf ihrer Homepage: www.danilyrik.de.

      *

      Der nächtliche Ausflug

      „Nein“, sagte Mama Pinguin mit Nachdruck. Sie hatte die Flügel in die Hüften gestemmt und stampfte mit ihrem Fuß auf. „Wir sind Pinguine. Pinguine feiern kein Weihnachten.“

      „Aber ...“, versuchte Pitsch seiner Mutter zu widersprechen, doch sie unterbrach ihn sofort.

      „Da gibt es kein Aber. Da gibt es keine Diskussion. Wir feiern auch dieses Jahr nicht. Und jetzt ab ins Bett mit dir! Morgen wird ein langer Tag.“

      „Ein langer Tag“, dachte Pitsch, als er traurig davonwatschelte. Es war doch jeder Tag gleich. Sie saßen auf einer Eisscholle, schwammen ein paar Runden und bekamen Fische gebracht. Dabei wurden sie von unzähligen Augen beobachtet. Augen, die zu Kindern gehörten, die in den letzten Tagen nur ein Thema kannten: Weihnachten.

      Während er sich unter seine Decke kuschelte, dachte Pitsch über Weihnachten nach. Was das wohl war? Er wusste, dass es mit Lichtern zu tun hatte, und auch das Wort Geschenke hatte er einige Male aufgeschnappt. Er wollte so gerne erleben, was Weihnachten