Oberhalb von 1700 m wachsen nur noch Lärchen. Die meisten Wälder in den Tälern sind Mischwälder aus Buche und Weißbuche mit vereinzelten Eichen und Ahornbäumen, manchmal sieht man eine Esche, ab und zu eine Pappel. Auf mittleren Höhen trifft man auf Mischwald aus Laubhölzern, Fichten und Tannen. Ein riesiger Fichtenwald ist die ganze Hochfläche der Pokljuka, ein 20 x 20 km großes Gebirgsplateau westlich von Bled auf über 1300 m Höhe. Um Bohinj herum erstreckt sich naturbelassener Mischwald. Blumenliebhaber und Botaniker finden in der julischen Bergflora einen unschätzbaren Artenreichtum. Neben den vielen Endemiten - Alpenblumen, die nur hier gedeihen, u. a. die Triglav-Rose (Potentilla nitida, → Foto), die zum Symbol des Nationalparks wurde (→ Kasten „Goldhorn“), die Glockenblume (Campanula zoysii), das gelbblühende Aurikel (Primula auricula), der kleine blaue Triglav-Enzian (Gentiana terglouensis), die Krainer Lilie (Lilium carniolicum) - wachsen im Alpengras auch viele Heilkräuter. Im Frühling wechseln die violetten Wiesenteppiche des Pannonischen Enzians mit denen des Gelben Enzians. Auch der sehr seltene silberblättrige Storchenschnabel (Geranium argenteum) und stahlbaue Edeldistel, auch Alpen-Mannstreu genannt (Eryngium alpinum), sind hier zu Hause. Und natürlich auch Alpenrose (Rhododendron hirsutum und chamaecistus), Alpenveilchen, weißer Alpenmohn, Arnika, Akelei, Nelken, Edelweiß, Frauenschuh, Glockenblumen, Eisenhut, verschiedene Enziansorten und viele andere. Viele Blumen haben es geschafft, in der kargen Felsenlandschaft zu überleben. Andere haben vor dem rauen Bergklima in den lichten Bergwäldern Schutz gefunden. Im Trenta-Tal wurde an einem steilen Talhang oberhalb der Hauptstraße ein botanischer Garten (Alpinum Julijana, → Bovec) mit seltenen Pflanzen aus dem Hochgebirge und Karst angelegt.
Goldhorn, eine slowenische Alpensage
Die wohl bekannteste Sage der Julischen Alpen, die Legende vom Goldhorn (Zlatorog), dem weißen Gamsbock mit den goldenen Hörnern, ist über die Grenzen Sloweniens hinaus bekannt. Die Sage erzählt vom Streben nach Macht und Reichtum, von der Kraft der Liebe und der menschlichen Schuld an der Vernichtung eines Naturparadieses. Julius Kugy hat die Sage in seinem Buch „500 Jahre Triglav“ nacherzählt. Im 19. Jh. diente sie dem Thüringer Rudolf Baumbach als Vorlage für ein episches Gedicht, das 1877 in Leipzig veröffentlicht wurde. Das von Karl Huck geschaffene Bild des weißen Gamsbocks mit goldenen Hörnern, aus dessen Blut die Triglav-Rose (→ s. o.) erblüht, hängt heute im Alpinen Museum in Innsbruck. Ein weiteres Bild von Rudi Kogej zum selben Thema ist im Trenta-Museum im Ort Trenta im Oberen Soča-Tal zu sehen.
... In alten, längst vergangenen Zeiten dehnte sich unterhalb des Triglav auf dem Hochplateau Komna und der Alm Jezerca ein Paradies aus, reich an saftigen Weiden und leuchtenden Blumenwiesen. Dies war das Reich der Schicksalsfeen (Rojenice), die den Neugeborenen im Soča-Tal die Gaben des Lebens in die Wiege legten. Diese weisen Frauen besaßen eine Herde weißer Alpenziegen, deren Anführer ein schneeweißer Gamsbock mit goldenen Hörnern war: Goldhorn. Seine goldenen Hörner waren der Schlüssel zu einem unermesslichen Schatz im Berg Bogatin. Die Schicksalsfeen hatten Goldhorn unverwundbar gemacht, weswegen kein Jäger - nach einschlägigen leidvollen Erfahrungen - wagte, ihn zu erschießen. Denn traf ihn eine Kugel, erblühte aus jedem Blutstropfen, der auf die Erde fiel, sofort eine rote Triglav-Rose. Aß der Bock nur ein Blättchen oder eine Blüte der Rose, wirkte diese wie Wundermedizin: Er wurde sofort geheilt und besaß noch größere Kräfte als vorher. In denselben Zeiten lebte im Soča-Tal, im Gasthaus an der Brücke, wo die Koritnica in die Soča mündet, eine schöne Wirtstochter. Diese liebte einen jungen Jäger aus dem Trenta-Tal, von dem man munkelte, dass er Liebling und Schützling der Schicksalsfeen sei und ihm im Triglav-Paradies nichts passieren konnte. Nun kehrten in dem für sein vorzügliches Essen berühmten Gasthaus auch venezianische Händler und Wanderkrämer auf ihrem Handelsweg von Venedig nach Tarvis gerne ein. Einem dieser galanten Händler gelang es, die Wirtstochter mit etwas Schmuck und großartigen Versprechungen von traumhaftem Reichtum für sich zu gewinnen. Der tief gekränkte junge Jäger, blind vor Eifersucht, entschloss sich, Goldhorn zu erschießen. Er wollte in den Besitz des Schlüssels zum Bergschatz gelangen und so die Wirtstochter wieder für sich gewinnen. Als er sich dem angeschossenen Goldhorn näherte, der gerade von der Triglav-Rose gegessen hatte, blendeten ihn in der Morgensonne die goldenen Hörner des mächtigen Bocks und Goldhorn stieß ihn in die Tiefe der Bergschlucht.
Die Wirtstochter, von dem lügnerischen Händler sitzen gelassen, sehnte sich wieder nach ihrem jungen Jäger. Umsonst. Nach Frühlingsbeginn schwemmte die Soča die Jägersleiche an der Flussbrücke an. Als die Hirten im Herbst ins Tal zurückkehrten, erzählten sie erschrocken von dem verlorenen Alpenparadies am Triglav. Die Feen hatten ihre Weiden und Wiesen für immer verlassen. Doch vorher hatte der zornige Goldhorn noch das traumhaft schöne Feenreich vernichtet und in eine öde Steinlandschaft verwandelt. In dem nackten Fels des Komna kann man noch heute die Abdrücke der Hörner sehen ...
Kranjska Gora
Der Touristenort liegt im breiten Sava-Dolinka-Tal und ist ein bekanntes Wintersportzentrum, Erholungsort und Ausgangspunkt für Bergtouren in die Julischen Alpen und die Karawanken. Der Ort, unterhalb des 1631 m hohen Hausberges Vitranc gelegen, ist für Aktivurlauber wie für Erholungsuchende gleichermaßen attraktiv.
Kranjska Goras Wahrzeichen - der Steinbock am Jasna-See
Kranjska Gora (ca. 1450 Einwohner), mit seinen umliegenden Dörfern am Rande des Nationalparks Triglav gelegen, ist das touristische Zentrum im Nordwesten Sloweniens. Der Ort ist bekannt für Weltcup-Skiwettbewerbe und sein nun komplett neues Nordisches Zentrum im nahen Planica (→ dort). Das Angebot an Hotels und Pensionen rundum ist groß, ebenso das Angebot an sportlichen Aktivitäten, ob im Sommer oder Winter.
Der Hausberg Vitranc ist vom Ortszentrum bequem über eine Vierer-Sesselbahn bis zur Mittelstation Vitranc 1 (ca. 1300 m) zu erreichen (Vitranc 2 auf 1576 m derzeit nicht in Betrieb) und bietet der gesamten Familie Vergnügen. Mit Tempo geht es auf der unterhalb des Vitranc 1 verlaufenden Sommerrodelbahn Besna Pehta ins Tal, Downhillfans und Freestyler holen sich auf den zahlreichen Rampen und Schanzen im Bike-Park ihren Adrenalinkick. Wer es eher unspektakulär mag, wandert auf Schusters Rappen wieder den Berg hinab.
Zum Baden lockt der nahe, ca. 1,5 km entfernte malerische und neu gestaltete Jasna-See mit seinem Wahrzeichen, dem Steinbock auf einem Fels. Da er von Gebirgsbächen gespeist wird, erwärmt sich sein Wasser allerdings auch im Sommer nur auf frische 18 bis 20 °C.
Das Freizeitangebot in der Natur ist groß: im Sommer Bergwandern oder Fahrradtouren auf einem gut markierten, großen Streckennetz, längere oder kürzere Spaziergänge im Oberen Sava-Dolinka-Tal oder eine Wanderung am Pišnica-Fluss über weiße Kieselsteine nach Vršič.
Kekec, der kleine Bergheld
Für Kinder ist Kranjska