Mieten im Ausland
Für Wohnmobilreisen außerhalb von Europa ist ein Mietmobil in den meisten Fällen die bequemste und preisgünstigste Lösung.
Mancher meint, ein besonderes Schnäppchen machen zu können, indem er den „Zwischenhandel“ ausschaltet und direkt im Reiseland bucht. Diese Überlegung ist einleuchtend – aber falsch! Tatsächlich sind die Angebote der europäischen Vermittler meist deutlich günstiger, da die Vermittler sehr günstige Konditionen bekommen und einen Teil davon an ihre Kunden weitergeben. Außerdem haben Sie dann einen Ansprechpartner im Inland und in Streitfällen gilt das Reiserecht des eigenen Landes.
Besonders wenn man in der Hauptsaison reisen will, ist es wichtig, sehr frühzeitig zu reservieren – für Sommerreisen am besten bereits im Winter zuvor.
Bei einer frühzeitigen Reservierung kommt man bei vielen Anbietern meist in den Genuss günstiger Tarife. Achtung: Vor Ort ist es in der Hauptsaison kaum möglich, ein Reisemobil zu mieten. Adressen von Vermittlern findet man im Internet, z.B. unter:
> ADAC-Reisen, www.adacreisen.de
> Adventure Travel, www.usareisen.com
> CA Ferntouristik, www.fti.de
> Canusa Touristik, www.canusa.de
> CRD International, www.crd.de
> Explorer, www.explorer.de
> Karawane, www.karawane.de
> Meso, www.meso-berlin.de
> Pioneer Erlebnisreisen, www.pioneer-tours.de
Neu oder gebraucht?
„Ein neues Wohnmobil zu kaufen ist rausgeschmissenes Geld“, sagen manche – nicht ohne guten Grund. Das leuchtet rasch ein, wenn man die Preise betrachtet und den rapiden Wertverlust von rund 25 % im ersten Jahr und etwa halb so viel in den folgenden Jahren. Das bedeutet, dass ein Neufahrzeug für 80.000 € im Jahr darauf schon nur noch 60.000 € wert ist – und nach zwei Jahren nur noch ca. 52.500 €! Nach vier Jahren bezahlen Sie für das gleiche Fahrzeug nur noch den halben Preis. Es mag einige Kratzer, Beulen oder andere Gebrauchsspuren aufweisen, besitzt aber noch den gleichen Nutzwert wie das Neufahrzeug – und Sie können es in der Regel durchaus noch wenigstens 10–20 Jahre nutzen. Daher wird meist schon der Blick auf den Kontostand die Entscheidung zugunsten eines Gebrauchten beeinflussen. Besonders für Neueinsteiger ist ein gebrauchtes Wohnmobil sicherlich die bessere Lösung. Vielleicht werden Sie nach 1–2 Jahren merken, dass Wohnmobilurlaub doch nicht ihren Träumen entspricht oder Sie sind davon begeistert und wollen sich verbessern. In beiden Fällen würden Sie bei einem Neufahrzeug für 80.000 € nach zwei Jahren 30.000 € verlieren, bei einem zum halben Preis erworbenen Gebrauchten hingegen nur etwa 10.000 €!
Familien mit Kindern werden sich noch aus einem weiteren Grund lieber für einen Gebrauchten entscheiden. Wenn die Kleinen auf den Polstern toben und hie und da eine Schramme setzen, schadet das dem Gebrauchten weniger als einem Nagelneuen.
Gebrauchte Wohnmobile findet man heute vorwiegend auf Internetplattformen, aber auch in privaten Kleinanzeigen, bei Wohnmobil-Vermietern und -Händlern und auf speziellen Wohnmobilmärkten, auf die z. B. in der jeweiligen Regionalzeitung und überregional in Camping- und Wohnmobil-Zeitschriften hingewiesen wird. Gebrauchte Wohnmobile im Internet werden unter anderem hier angeboten:
> www.reisemobil-international.de/markt
Ein Neufahrzeug zu kaufen kann sich vor allem für zwei Personengruppen als sinnvoll erweisen:
> Für ältere und erfahrene Wohnmobilisten, die genau wissen, was sie wollen, die genügend Geld und viel Zeit haben, um das Fahrzeug intensiv zu nutzen.
> Für Selbstständige, die das Fahrzeug beruflich nutzen und daher sowohl die Vorsteuer (19 % USt.) vom Finanzamt erstattet bekommen, als auch den Wertverlust abschreiben können.
Ein Neufahrzeug hat die klaren Vorteile, dass man zum einen genau das Fahrzeug, genau die Einrichtung (Möbeldekor, Polsterbezüge etc.) und genau die Sonderausstattung bekommt, die man haben möchte. Zum anderen hat man die Garantie, dass man stets das neueste Modell nach dem aktuellsten Stand der Technik erhält, denn die Entwicklung geht auch im Wohnmobilbau ständig weiter und macht immer wieder beträchtliche Fortschritte.
Tipps für den Wohnmobil-Kauf
> Überlegen Sie vorher gründlich, was für einen Typ, welche Größe und welche Ausstattung Sie brauchen – und lassen Sie sich nicht vom Händler davon abbringen.
> Wenn Sie sich auf ein bestimmtes Modell festlegen, fällt es leichter, die Preise zu vergleichen.
> Eine günstige Zeit für den Kauf ist der Herbst, wenn die Vermieter und auch Privatbesitzer ihre Gebrauchten verkaufen wollen, während das Kaufinteresse erst im Frühjahr richtig erwacht.
> Bei Neufahrzeugen ist ein Rabatt auf den Listenpreis von ca. 10 % möglich, auf Messen bis 12 %; im Winter sind die Rabatte am höchsten.
> Ist der Hersteller nicht mehr bereit, auf ein Neufahrzeug weitere Preisnachlässe zu gewähren, so ist manchmal doch noch eine Vergünstigung in Form einer Zusatzausstattung (z. B. Markise, Dachreling oder Ähnliches) drin.
> Jede Sonderausstattung und auch alle zugesicherten Merkmale (beispielsweise die Nutzlast) müssen im Kaufvertrag stehen!
> Fahrzeuge kleiner Firmen sind oft günstiger zu bekommen – aber dann später auch ungünstiger wieder zu verkaufen.
> Modelle großer Hersteller sind ausgereifter, zuverlässiger und eher teurer, haben aber auch einen höheren Wiederverkaufswert.
> Selbstausbauten sind oft sehr günstig zu bekommen – aber achten Sie besonders streng auf die Qualität und Funktionalität des Ausbaus!
> Exoten verursachen gewiss einiges Aufsehen, aber auch beträchtliche Kosten im Unterhalt (z. B. Spritverbrauch, Reparaturen, Ersatzteile) und Probleme beim Wiederverkauf!
> Benziner sind selten und sehr wenig gefragt. Sollten Sie unbedingt einen haben wollen, können Sie ihn sehr günstig erwerben – aber kaum wieder verkaufen!
> Auch Informationen über Vorbesitzer und die bisherigen Reisen können sehr aufschlussreich sein. Ältere Besitzer z. B. gehen meist sorgsamer mit ihrem Fahrzeug um und Langstrecken sind für den Dieselmotor schonender.
> Messepreise beziehen sich auf Rabatte, die bei Kaufabschluss auf einer Messe gewährt werden, aber nicht zwangsläufig