Vorteile Wohnwagen
Günstiger (etwa 50 % der Kosten bei Anschaffung und 40 % im Unterhalt)1
Geräumiger und komfortabler
Kein Zweitfahrzeug erforderlich
Zugfahrzeug im Urlaub individuell für Einkauf, Ausflüge etc. einsetzbar
Problemlos mit Vorzelt kombinierbar
Weniger Fahrgeräusche im Innenraum
Nachteile Wohnwagen
Wohnraum während der Fahrt nicht nutzbar
Deutlich schwieriger zu fahren und zu manövrieren, da länger und instabiler
Langsamer, Tempo 80; in Ausnahmefällen Tempo 100
Freistehen erlaubt, aber schwieriger
Mitnahme von Anhängern (z. B. mit Boot) nicht möglich
Manche Passstraßen nicht befahrbar
Vorteile Wohnmobil
Wohnraum ist auch während der Fahrt nutzbar
Leichter zu fahren und zu manövrieren
Schneller (bis 3,5 t kein Tempolimit)
Unabhängig von Campingplätzen durch Freistehen unterwegs
Für Gespanne gesperrte Bergstraßen können meist befahren werden
Anhänger für Boot u. a. möglich
Hohe Flexibilität und Unabhängigkeit, besonders bei Reisen mit Kindern ein unschätzbares Plus!
Nachteile Wohnmobil
In Anschaffung und Unterhalt deutlich teurer
Am Campingplatz ist man weniger mobil, z. B. für Einkäufe oder Ausflüge
Meist ist im Alltag ein Zweitfahrzeug erforderlich
Weniger Platz, Schlaf- u. Wohnkomfort
Unterwegs lautere Fahrgeräusche im Innenraum
Naturnah und ungebunden: Picknick auf der kroatischen Insel Cres (172wh rh)
Wohnmobil oder Wohnwagen?
Der Unterschied ist größer, als man glaubt, und lässt sich auf einen einfachen Nenner bringen: Beim Wohnmobil liegt der Schwerpunkt auf der zweiten Worthälfte, beim Wohnwagen auf der ersten. Wer also z. B. gern auf einen Campingplatz am Meer fährt, um sich dort für vier Wochen oder länger häuslich einzurichten, der sollte sich für einen Wohnwagen entscheiden. Wer hingegen mobil und unabhängig durch die Gegend streifen will, heute hier, morgen dort, längs durch die Alpen oder rings um die Ostsee, der ist fraglos mit einem Wohnmobil besser bedient. Gewiss gibt es auch allerlei Abstufungen dazwischen. Deshalb hier zunächst ein Überblick über die Vor- und Nachteile beider Varianten:
Arten des Wohnmobil-Reisens
Um das geeignete Fahrzeug mit der passenden Ausstattung zu finden (und einen teuren Fehlkauf zu vermeiden!), sollte man vorher möglichst konkrete Vorstellungen davon haben, wie man das Wohnmobil überwiegend nutzen möchte: Ob man vor allem auf idyllisch in der Natur gelegenen Parkplätzen – dann sollte man hinsichtlich Strom und Wasservorrat möglichst lange autark sein – oder meist auf Campingplätzen übernachten möchte – dann reichen knappe Vorräte und vielleicht wäre man dann sogar mit dem Wohnwagen besser bedient. Nach der Frage, ob Sie nur im Sommer Urlaub machen oder auch im Winter campen wollen, richten sich u. a. Größe, Isolierung, Heizung, Lüftung und Wasserversorgung. Je nachdem, ob man fast täglich den Standort wechseln will oder den Urlaub lieber an nur einem schönen Platz verbringt, muss man bei seinem Fahrzeug mehr Gewicht auf Mobilität und Fahreigenschaften legen oder aber auf Größe und Wohnkomfort. Wer hingegen überwiegend in nördliche Breiten reist, muss damit rechnen, dass er mehr Zeit im Fahrzeug verbringen wird als ein Strandurlauber am Mittelmeer, der den ganzen Tag im Freien ist. Wer sein Fahrzeug als mobile Basis zum Surfen, Skifahren oder Paddeln nutzt, will ein kompaktes, wendiges Fahrzeug, mit dem er auch schwierigere Stellen errreicht. Wer nur einmal im Jahr für drei Wochen Urlaub macht, wird vollkommen andere Vorstellungen haben als jemand, der sein Wohnmobil jedes Wochenende nutzen möchte. Und ein Rentnerehepaar mit viel Zeit für Reisen hat andere Bedürfnisse als der Familienurlauber, der wiederum ein ganz anderes Fahrzeug, einen anderen Grundriss und eine andere Ausstattung braucht als ein junges Paar, das ein Jahr lang auf Fernreise gehen will.
Welcher Wohnmobil-Typ soll es sein?
Das Spektrum unterschiedlicher Anforderungen an ein Fahrzeug ist breit. Und ebenso vielfältig und unübersichtlich ist das Angebot an unterschiedlichen Wohnmobil-Typen und -Modellen. Eine Übersicht in das Durcheinander zu bringen und Ihnen bei der Auswahl des geeigneten Fahrzeugs behilflich zu sein, ist eines der Hauptanliegen dieses Buches. Zunächst soll ein schematischer Überblick die Frage „Welches Fahrzeug für welchen Zweck?“ klären.
Bevor Sie sich für ein bestimmtes Wohnmobil entscheiden, sollten Sie folgende grundsätzliche Fragen beantworten:
> Für wie viele Personen muss das Fahrzeug Platz bieten? Es gibt wahre Raumkünstler, die noch mit zwei Kindern im VW-Bus verreisen, aber generell ist es besser, wenn Sie das Wohnmobil etwas größer wählen – insbesondere für Fahrten in Regionen ohne Sonnengarantie.
> Soll das Wohnmobil auch im Alltag genutzt werden oder ist ein PKW als Zweitwagen erforderlich? Als alleiniges Fahrzeug sind ausgebaute Kleinbusse und Pick-ups sowie eventuell noch kleinere Alkovenmodelle geeignet.
> Wo können Sie das Wohnmobil zu Hause abstellen und im Winter unterstellen?
> Welcher Art von Reisen soll es überwiegend dienen? Wie lange und in welche Regionen wollen Sie reisen? Danach richten sich u. a. Größe, Zuladung, Heizung/Klima, Isolierung und Ausstattung des Fahrzeugs.
> Wollen Sie überwiegend frei stehen oder auf Campingplätzen (Vorräte an Gas, Strom und Wasser)?
> Wie viel Komfort soll sein? – Jeden Abend Betten bauen oder Festbetten? Separate Dusche oder nur ein Waschbecken?
> Sind Sie ein standorttreuer Strandurlauber (Schwerpunkt Wohnkomfort) oder bevorzugen Sie eher Rundreisen (Schwerpunkt Fahrkomfort)?
> Welches Zubehör soll mitgenommen werden und welche Vorrichtungen sind dafür erforderlich? – Fahrräder, Motorroller, Kleinwagen? Surfbrett, Kanu, Jacht etc.?
Die ausführliche Tabelle auf der rechten Seite kann Ihnen dabei behilflich sein, das passende Wohnmobil für Ihre bevorzugte Art der Urlaubsreise zu finden.
Kaufen oder mieten?
Auch diese Frage lässt sich in den allermeisten Fällen klar und einfach beantworten:
Wer noch wenig oder gar keine Erfahrung hat, sollte unbedingt erst ein Wohnmobil mieten!
Selbst wenn man noch so wild entschlossen sein sollte, sich ein eigenes Wohnmobil anzuschaffen, so ist es dennoch ratsam, zunächst einige Erfahrungen mit gemieteten Fahrzeugen zu sammeln. Es gibt einfach zu viele Fragen und Unwägbarkeiten, die sich nur durch praktisches Ausprobieren wirklich klären lassen – und das Risiko eines Fehlkaufs mit hohen Verlusten ist einfach zu groß!
Ausnahme: Wer für wenige Tausend Euro einen gebrauchten Kleinbus kauft und mit einfachen Mitteln für wenig Geld ausstattet, der fährt damit natürlich