FASTENPREDIGT IN UNTERFILZBACH. Eva Adam. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Eva Adam
Издательство: Bookwire
Серия: Unterfilzbach
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783958353381
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      Dieses Buch wurde vermittelt von der Literaturagentur erzähl:perspektive, München (www.erzaehlperspektive.de)

      Impressum

      Deutsche Erstausgabe

       Copyright Gesamtausgabe © 2019 LUZIFER-Verlag Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

      Cover: Michael Schubert

      Dieses Buch wurde nach Dudenempfehlung (Stand 2019) lektoriert.

      ISBN E-Book: 978-3-95835-338-1

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      Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

       Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

      Inhaltsverzeichnis

       Fastenpredigt in Unterfilzbach

       Impressum

       Hello again

       Rund geht’s

       Fasching

       »Derblecken«

       Floating Hansi

       Parkplatzwahlkampf

       Miss Dirndl

       Geheimnisse

       Bruce Willis

       Thriller

       Razzia

       Hirseauflauf

       DANKE!

       Über die Autorin

      In tiefer Freundschaft

      für

      Elke & Karin

      und Marie

      Hello again

      »Hello again, isch sag einfach hello again …«, trällerte Hansi Scharnagl aus voller Kehle im absoluten Schlagertaumel.

      Es war eine große Freude gewesen, als der bekennende Schlagerfan von seiner Frau Bettina zu Weihnachten zwei Karten für das große Schmachtfetzen-Festival in der bayerischen Hauptstadt überreicht bekommen hatte. Lieder, die das Herz berühren – der große Schlagerabend für Herzensbrecher las Hansi auf den Eintrittskarten und war den Tränen nahe. Dabei hatte Bettina dieses Geschenk nicht ohne Hintergedanken ausgewählt. In den letzten Monaten war Hansi im totalen Helene-Fischer-Wahn und das ging seiner Familie inzwischen dermaßen auf die Nerven, dass die erstgeborene Scharnagl-Tochter Isabelle ihre Mutter hochoffiziell auf die nicht mehr auszuhaltende heimische Wohnsituation aufmerksam machte.

      »Mama, wenn du dem Papa jetzt nicht bald dieses ewige saudumme Atemlos verbietest, dann zieh ich aus. Den ganzen Tag dasselbe Lied, das ist ja der reinste Psychoterror.«

      Bettinas und Hansis einziger Sohn, Hansi junior, war in Sachen Geduld eigentlich recht stoisch. Aber sogar er wäre für eine Abwechslung in der Musikauswahl seines Vaters dankbar gewesen.

      »Also da hat Isa ausnahmsweise mal echt recht, Mama. Ich pack das auch bald nimmer. Wie soll ich mich denn da auf meine Gesellenprüfung konzentrieren? Du weißt ja, wie blöd ich das Lernen eh schon find«, seufzte der Stammhalter und angehende Elektriker am Frühstückstisch bei der Helene-Fischer-Krisensitzung, die Isabelle anberaumt hatte.

      Das Nesthäkchen Indira trat dieser ziemlich anstrengenden und nervigen Situation recht pragmatisch entgegen. Sie war seit Wochen daheim nur noch mit Kopfhörern unterwegs, die sie mit ihrer eigenen Musik aus ihrem Handy beschallten. Aber auch die Sechzehnjährige sah in der Atemlos-Dauerschleife im Scharnagl’schen Zuhause ein Problem, das beseitigt werden musste. Letztendlich hatte dann auch die blitzgescheite Indira die hoffentlich rettende Idee.

      »Wir müssten ihm einfach neue Eindrücke verschaffen. Papa müsst vielleicht selber sehen, was es sonst noch so an anderen Schnulzensängern gäb. Schau mal in die Zeitung, Mama, da stehen doch immer Konzerttipps. Vielleicht gehst mit ihm mal auf ein Festival, aber mit mehreren verschiedenen Künstlern. Auch wenn wir dann am Ende statt Helene noch ständig diese Andrea Berg in den Wascheln haben. Aber wenn es schon Schlager sein muss, dann wenigstens nicht immer nur ein einziges Lied.«

      So war die Idee vom manipulativen Weihnachtsgeschenk für das Familienoberhaupt geboren.

      Und so standen Hansi und sein Zuckerschoaserl Bettina nun zusammen mit weiteren 14.998 Besuchern mittleren Alters in der ausverkauften Olympiahalle. Dicht gedrängt in der dritten Reihe vor der Bühne lauschten sie gerade den ganz großen Hits von Howard Carpendale.

      »Mei Bettina, hör mal, wie der singen kann. Diese Leidenschaft und dieses G’fühl. Ist das nicht schön?« Hansi war hin und weg von dem blonden Schmachtsänger mit der frischen Föhnwelle.

      »Aber freilich, mein Bärle, wunderbar«, gab Bettina ihrem geliebten Ehemann recht. Bettina war ein sehr harmoniebedürftiger Mensch.