Zwei besondere Krimis - Im Zeichen der Fliege & Die toten Frauen. Alfred Bekker. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Alfred Bekker
Издательство: Readbox publishing GmbH
Серия:
Жанр произведения: Зарубежные детективы
Год издания: 0
isbn: 9783745202656
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      © 2015 der Digitalausgabe by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

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      1

      Der Madison Square Garden tobte.

      "Kill ihn!", kam es von den Rängen.

      William THE FURY Gerratti packte den MASKIERTEN RÄCHER an den Ohren. Dann versetzte er ihm einen brutalen Kopfstoß. Der MASKIERTE RÄCHER brüllte. Gerratti hakte sich mit dem Fuß in die Kniekehle seines Gegners. Gleichzeitig vollführte er einen Doppelschlag. Eine Faust bohrte sich in den Magen des MASKIERTEN RÄCHERS, die andere erwischte ihn am Kinn.

      Mit einem dumpfen Geräusch fiel der MASKIERTE RÄCHER auf den Rücken. Er wirkte benommen.

      Gerratti trommelte sich mit den Fäusten wie ein Gorilla auf den gewaltigen Brustkorb. Die Menge wurde dadurch noch mehr angeheizt.

      "Soll ich ihn fertigmachen?", schrie Gerratti in die Menge.

      Zustimmender Jubel antwortete ihm.

      Den schmächtigen Schiedsrichter, der um ihn herumwieselte, packte Gerratti am Kragen und und gab ihm einen Stoß, so dass er in die Seile taumelte.

      Das Gebrüll der Menge wurde geradezu ohrenbetäubend.

      Der MASKIERTE RÄCHER versuchte sich wieder aufzurichten.

      Aber er kam nicht mehr dazu.

      Gerratti war über ihm.

      Er ließ sich mit seinem gesamten Körpergewicht auf den SCHWARZEN RÄCHER fallen und rammte ihm dabei den Ellbogen in den Bauch. Gerratti sprang auf, die Arme wie ein Sieger ausgebreitet. Er schüttelte sich. Der Schweiß tropfte von seinem Körper.

      Der MASKIERTE RÄCHER krümmte sich derweil am Boden.

      Er sah erbärmlich aus.

      Sein schmerzerfülltes Stöhnen ging im Geheul der Menge unter.

      Dem verdutzten Conferencier riss Gerratti das Mikrofon aus der Hand.

      "Wer ist der Champion?", krächzte er heiser in das Mikrofon hinein, das übersteuerte. Aber die Fans wussten auch so, was er rief. Es war ein Ritual. "Ich höre nichts! Wer ist der Champion?", rief er nochmals.

      "THE FURY!", kam es zurück.

      "Lauter!", rief Gerratti.

      "THE FURY!", kam es ihm wie ein Donnerhall entgegen.

      Schiedsrichter und Conferencier liefen etwas irritiert und von wachsender Nervosität erfasst durch den Ring. Die Situation war ihnen entglitten.

      Aber das war ein Teil der Show.

      Die Leute wollten es so.

      Regelverstöße waren das Markenzeichen von THE FURY. Dafür liebten seine Fans ihn.

      Gerratti stieg auf das unterste Seil. Er ballte die Fäuste und streckte sie in die Höhe. Das drahtlose Mikrofon des Conferenciers schleuderte er in die Menge.

      Der Schiedsrichter hatte den MASKIERTEN RÄCHER indessen ausgezählt.

      Grenzenloser Jubel brandete auf.

      Gerratti stand noch immer auf dem untersten Seil und trommelte nun erneut auf seinem Brustkasten herum.

      Arzt und Trainer kümmerten sich indessen um den MASKIERTEN RÄCHER, der wieder zu sich kam. Er brüllte laut auf, fletschte die Zähne. Er riss sich die schwarze Maske vom Gesicht, die Augen und den Großteil der Nase bedeckten. Seine Augen leuchteten wie irre. Er taumelte in Richtung seines Gegners. Der Kampf war für ihn noch nicht vorbei.

      Schiedsrichter und Conferencier versuchten sich ihm in den Weg zu stellen, aber sie waren ihm buchstäblich nicht gewachsen. Er fegte sie mit den Armen zur Seite.

      Das Publikum schrie schrill auf.

      Und William THE FURY Gerratti schien nichts zu bemerken.

      "Wer ist der Champion?", brüllte er heiser, während der MASKIERTE RÄCHER zu einem gemeinen Angriff von hinten ansetzte.

      In dieser Sekunde ging ein Ruck durch Gerrattis Körper.

      Das verzerrte Wolfsgesicht des Champions erstarrte zu einer Fratze.

      Blut sickerte durch das schweißnasse Haar an seinem Hinterkopf.

      Den Schuss hatte niemand hören können.

      Zwei weitere Kugeln fuhren ihm in den Rücken. Die erste riss ein blutendes Loch genau zwischen die Schulterblätter, die zweite traf Gerratti in die Nieren, als er bereits vornüber fiel.

      Wie ein nasser Sack plumpste sein lebloser Körper zu Boden. Die Metallroste, durch die Frischluft hereingeblasen wurde, schepperten.

      Ein Raunen ging durch die Menge. Entsetzen breitete sich aus. Hier und da war das schrille Kreischen einer Frauenstimme zu hören. Tausende von Augen waren auf William THE FURY Gerratti gerichtet.

      "Steh auf, FURY! Gute Show, aber jetzt ist es genug!", rief ein dicker Mann mit Halbglatze, der in der ersten Reihe saß.

      Aber dann blickte er auf und sah, dass selbst das Gesicht des MASKIERTEN RÄCHERS bleich wie die Wand geworden war.

      Anstatt seinen Gegner anzubrüllen, wie es seiner Rolle entsprochen hätte, ließ der furchteinflößende Catcher den Blick über die Zuschauerränge auf der anderen Seite kreisen.

      Und spätestens da begriff auch der Letzte, dass das kein Teil der Show mehr war.

      Das war nichts anderes als ein Mord gewesen.

      Begangen vor Tausenden von Zeugen.

      Das Raunen in der Menge hörte sich an wie ein drohendes Gewitter. Der Conferencier ließ sich ein neues Mikro geben.

      Mit stotternden Worten versuchte er, die drohende Panik unter den Zuschauern zu verhindern. Gleichzeitig begannen sich schwarz uniformierte Männer eines privaten Sicherheitsdienstes an verschiedenen Stellen