11 Fix und variabel verzinsliche Anleihen: Bei fix verzinsten Anleihen erhält der Investor einen gleichbleibenden, bei der Emission festgesetzten Zins für die gesamte Laufzeit. Die variabel verzinste Anleihe hat einen schwankenden Zinssatz, der an einen Referenzzins gebunden ist. Investoren bietet sich ein breites Spektrum an Möglichkeiten wie Wandelanleihen (Convertible bonds), Optionsanleihen (Warrant bonds), Inflationsgeschützte Anleihen (Inflation-indexed bonds oder Linkers), Nullcouponanleihen (Zero-coupon bonds), Tilgungsanleihen, Annuitätenanleihen, Coco-Bonds (Contingent convertible bonds), Währungsanleihen gibt es sowohl von Staaten als auch von Firmen. Von hochqualitativen bis zu äußerst risikoreichen Bonds, genannt High-yield bonds, ist alles verfügbar.
12 Staatsfonds: Mit Fonds verhält es sich ähnlich wie mit Anleihen. Sie sind so zahlreich wie Pflastersteine auf der Straße und in ebenso vielen Formen vorhanden. Fonds sind Gebilde, die Kapital einsammeln, anlegen und verwalten. Staatsfonds halten weltweit ein Kapital in Höhe von weit mehr als 4 Billionen US-Dollar. Ob gewollt oder ungewollt, sie beeinflussen damit die Finanzmärkte. Privatanlegern stehen diese Fonds nicht zur Verfügung.
13 Offene Fonds: Investmentfonds sind eine besondere Anlageform mit unterschiedlichen Zielrichtungen. Sie funktionieren als große “Geldsammelbecken”, in die viele Anleger ihr Geld einzahlen, um es gemeinsam anzulegen. Das “Geldsammelbecken”, die Investmentgesellschaft bündelt die Einzahlungen in einem Sondervermögen, das heißt, die Gelder müssen strikt vom Vermögen der Gesellschaft getrennt werden. Der Anleger wird Miteigentümer am Fondsvermögen und nimmt an der Wertentwicklung teil (sowohl am Gewinn als auch am Verlust). Für seine Einzahlungen erhält der Investor Anteilscheine, die börsentäglich gehandelt werden. Fondsmanager verwalten das Geld und legen es je nach Ausrichtung des Fonds z. B. in Aktien oder Anleihen an. Es gilt der Grundsatz der Risikostreuung, das heißt, das gesamte Fondsvermögen wird in viele Einzelwerte, Aktien oder Anleihen investiert. Durch die Streuung des Geldes wird das Risiko reduziert. Diversifikation lautet der Fachausdruck hierfür. Üblicherweise fallen bei diesen gemanagten Fonds, wie sie genannt werden, Kosten an: Der Ausgabeaufschlag, Verwaltungsgebühren, Gebühren der Depotbank.
14 Dachfonds: Dachfonds investieren nicht in einzelne Produkte, sondern in Investmentfonds. Unter ihrem “Dach” vereinen sich also eine Mehrzahl von Investmentfonds. Bei offenen Immobilienfonds gilt es, eine Besonderheit zu beachten: Hier wird die Investmentgesellschaft Eigentümerin der Immobilien und als solche im Grundbuch eingetragen. Über diese Gestaltung kann sich der Kleinanleger an Immobilien beteiligen.
15 Geschlossene Fonds: Durch Erwerb von Anteilen beteiligt sich der Anleger an einer Gesellschaft (meistens GbR oder KG). Die Gesellschaft plant eine oder mehrere Projekte. Ist das erforderliche Kapital vorhanden (gezeichnet), wird die Ausgabe von Anteilscheinen eingestellt (geschlossen). Die Projekte sind unterschiedlicher Art. Die häufigsten sind Immobilien, Schiffe, Flugzeuge, Container, Solaranlagen und auch Filme. Die Vorteile liegen in einer überdurchschnittlichen und regelmäßigen Rendite über einen langen Zeitraum. Es gibt jedoch einige gravierende Nachteile. Die Beteiligung ist grundsätzlich mit einem unternehmerischen Risiko behaftet. Das kann zu einem Totalverlust führen. Als Mitunternehmer haften Sie.
16 Kapitallebens- und Rentenversicherung: Die Kapitallebensversicherung beinhaltet zwei Versicherungen: Eine Risikolebensversicherung, die beim Tod der versicherten Person fällig wird. Beim Erreichen des vereinbarten Ablauftermins wird das angesammelte Kapital zur Auszahlung fällig. Meistens kann auch eine Auszahlung als Rente gewählt werden. Sie war des Deutschen liebstes Kind beim Investment, das Steuersparmodell des kleinen Mannes. Noch immer gibt es über 90 Millionen Verträge. Doch seit geraumer Zeit verliert sie an Bedeutung infolge der beschlossenen Besteuerung und der Niedrigzinspolitik, die die Renditen auf den Sparanteil förmlich eingedampft hat. Damit nicht genug, hat der Gesetzgeber in den letzten zehn Jahren den Garantiezins kontinuierlich gesenkt. Bei der Rentenversicherung fehlt die Absicherung des Todesfalles. Die Risikolebensversicherung deckt lediglich den Todesfall der versicherten Person ab.
17 Edelmetalle und sonstige: Unter den Edelmetallen ist Gold das beliebteste Investment. Alle anderen folgen mit großem Abstand. Sie haben eins gemeinsam: Sie werfen keine Rendite ab. Insofern ist es für mich kein echtes Investment. Edelmetalle werden meistens von Angst getrieben erworben und sind für den Notfall gedacht.
18 Immobilien: Der größte Traum der Deutschen ist das eigene Heim. Die überwiegende Mehrheit wünscht es sich, die wenigsten gehen das Ziel jedoch strebsam an. Dieser Wunsch ist allein mit eigenen Mitteln schwer zu erreichen. Eine gründliche Analyse der finanziellen Situation ist zwingend erforderlich: Was ist an finanziellen Mitteln vorhanden? Welche werden realistisch erwartet? Welche Einnahmen sind künftig sicher verfügbar? Welche monatliche Belastung ist tragbar? Mit einer einfachen Formel können Sie die monatliche Belastung berechnen: Bei einer Annuität in Höhe von 6 % (5 % Zinsen, 1 % Tilgung) teilen Sie die Höhe des Kreditbetrages durch 200. Als Beispiel nehmen wir einen Kreditbetrag in Höhe von 300.000 €. Dividiert durch den Faktor 200 ergibt sich eine monatliche Belastung von 1.500 €. Die Faktoren betragen bei 4 % 300, bei 5 % 240, bei 7 % 171,43 und bei 8 % 150. Mithilfe des Etatplans können Sie schnell feststellen, welche Belastung über die bisherige Kaltmiete hinaus für Sie tragbar ist. Drei Dinge sind bei einer Immobilie als Renditeobjekt zu beachten: Die Lage, die Lage, die Lage. Das ist das geflügelte Wort der Branche und es ist richtig. Beachten Sie bitte weiter, dass hier ein Klumpenrisiko entstehen kann. Niemals werden Sie einen Betrag von mehreren Hunderttausend Euro in eine einzige andere Kapitalanlage investieren, sondern den Betrag stets auf mehrere Investments aufteilen.
19 Vermögensbildung mit dem Staat: Die Arbeitnehmersparzulage (ANSpZ) wird, wie der Name bereits verrät, nur Arbeitnehmern gewährt. Die staatliche Subvention soll die Vermögensbildung in Arbeitnehmerhand fördern. Wie alle staatlichen Fördermaßnahmen ist sie an bürokratische Hürden geknüpft. Eine Wohnungsbauprämie (WoP) kann neben den vermögenswirksamen Leistungen in Anspruch genommen werden. Die Riester-Rente ist eine privat finanzierte und durch Zulagen und Sonderausgabenabzug geförderte Rente. Grundsätzlich ist sie nach der gesetzlichen Rentenversicherung konzipiert, d. h. sie darf nur als Leibrente ausgezahlt werden. Die Rürup- oder Basisrente, wie sie richtig heißt, wurde 2005 eingeführt. Sie ist gedacht für Personen, die mangels Pflichtversicherung in der gesetzlichen Rentenversicherung keinen Rentenanspruch erworben haben. Der Unterschied zur gesetzlichen Versicherung besteht in der Finanzierung. Sie ist nicht umlagefinanziert, sondern nach versicherungswirtschaftlichen Grundsätzen kapitalgedeckt finanziert. Im Gegensatz zur privaten Rentenversicherung ist eine Kapitalauszahlung nicht möglich.
20 Kapitalerträge und Steuern: Was sich auf diesem Gebiet in der Bundesrepublik seit der sog. “Reform” zum 1. 1. 2009 abspielt, kann getrost als Perfidie bezeichnet werden. Die Kapitalertragsteuer ist eine Erhebungsform der Einkommenssteuer. Als Quellensteuer wird sie von den Kapitalerträgen einbehalten und an das Finanzamt abgeführt. Mit der grundsätzlichen Besteuerung der Kursgewinne werden alle Aktienbesitzer als Spekulanten abgestempelt. Dividenden und Kursgewinne tragen nun also eine doppelte Last. Ein Beispiel soll dies verdeutlichen. Ein Gewinn von 100 € ist mit Gewerbe-, Körperschaftsteuer und Solidaritätszuschlag in Höhe von rund 30 Prozent belastet. Es bleiben also nur 70 € für die Ausschüttung übrig. Darauf werden 25 Prozent Abgeltungssteuer und 5,5 Prozent Solidaritätszuschlag fällig. Gerade einmal 51,53 € bleiben für den Aktienbesitzer. Damit nicht genug, der Staat bereichert sich noch weiter an den Aktionären mit den Steuerfallen Aktiensplit, Spin-off und Quellensteuer.
21 Personalkredit: Ein Personalkredit wird lediglich aufgrund der Bonität des Kreditnehmers gegeben, also ohne weitere Sicherheiten. Reicht die Bonität nicht aus, kann die Bürgschaft einer anderen Person oder auch die Sicherungsübereignung von Vermögen eintreten. Der Sachkredit wird durch Vermögens- oder Sachwerte gesichert. Kurzfristige Kredite sind der Dispositionskredit, kurz Dispo genannt, der Ratenkredit und der Rahmenkredit. Der Dispositionskredit ist ein auf dem Girokonto eingeräumter Kredit zur Abwicklung des Zahlungsverkehrs. Der Ratenkredit entspricht dem Annuitätendarlehen.
22 Konsumtive und investive Kredite: gibt es sowohl im Personal- als auch im Sachbereich. Konsumtiv ist z. B. ein Kredit, der im privaten Bereich für eine Urlaubsreise aufgenommen wird. Im Geschäftsbereich ist der Betriebsmittelkredit vergleichbar, der für keine