Nach Kant sind nicht die Dinge an sich erkennbar, sondern nur deren Erscheinungen. Dies heißt nichts anderes, als dass wir die Wirklichkeit nur durch Wahrnehmungen erkennen. Er erkannte, dass wir unsere innere Wahrnehmung als Wirkung einer angenommenen äußeren Ursache ansehen. Raum und Zeit sind für Kant Formen der Anschauung und damit unabhängig und vor aller Erfahrung, also a priori. Raum, Zeit und Kausalität seien nicht Gegenstände der Wahrnehmung, sondern ihre Bedingung. Man könne sich nicht denken, wie Wahrnehmungsprozesse ohne Raum, Zeit und Kausalität ablaufen sollten. Raum ist jedoch Teil jeder sinnlichen Erfahrung. Denn wenn wir WIe wahrnehmen, sind diese immer im Raum (bzw. nehmen wir dies an) und wir nehmen Raum nur durch unsere Sinnesorgane wahr (bzw. nehmen seine Existenz deshalb an). Ist nun Raum die Bedingung zur Wahrnehmung von WIen oder sind WIe Bedingung zur Wahrnehmung von Raum? Raum ist schlicht Teil von dessen, was wir wahrnehmen. Er ist Gegenstand jeder Wahrnehmung von Wirklichkeit bzw. Teil der Theorie der Wirklichkeit. Ebenso verhält es sich mit Zeit und Kausalität. Denn Zeit nehmen wir wahr, wenn sich unsere Wahrnehmungen bzw. BIe verändern (weil Zeit Veränderung ist). Die Veränderung selbst ist Teil des Inhaltes einer Wahrnehmung. Zeit oder Kausalität als das Wahrnehmen verschiedener Zustände nacheinander ist nicht Bedingung dafür, einen einzelnen Zustand wahrzunehmen, da Wahrnehmung ein Prozess ist. Zeit ist jedoch wahrscheinlich Bedingung für jegliches Bewusstsein, wenn Bewusstsein (das Reflektieren über) das Erleben von etwas ist. Dass es Zeit gibt, ist dadurch trotzdem kein a priori Urteil, da wir zu dieser Erkenntnis nur kommen, wenn wir anhand eines sich verändernden BIes Zeit wahrnehmen. Kant meinte, dass Raum nur eine Repräsentation der Wirklichkeit durch unser Bewusstsein, also kein Bestandteil der Wirklichkeit selbst ist. Jedoch ist Raum grundlegender Bestandteil der Wirklichkeit, welche eine sinnvolle Annahme ist und auch intuitiv wahrgenommen wird.
Die intuitive räumliche Wirklichkeit wird auch als Common-Sense-Realismus bezeichnet. Dieser ist die Grundlage für den erkenntnistheoretischen Realismus, bei dem die Welt (Wirklichkeit) „wirklich erkennbar“ ist, also unsere Meinungen prinzipiell mit beobachtungsunabhängig existenten Objekten einer für alle Beobachter identischen Welt zu tun haben können – und dass dies im Falle von Wissen auch wirklich so ist. Karl Popper bezeichnete das, was hier intuitive räumliche Wirklichkeit genannt wurde, als Realismus des Alltagsverstandes. Er meint ebenfalls, dass Idealismus (es gibt nur BIe) und Realismus (es gibt eine Wirklichkeit) weder beweisbar noch widerlegbar sind. (Der Realismus, 1970)
Im Essay „Spinoza's Causal Theory of the Affects“ fasst Donald Davidson Erkenntnisse von Spinoza zusammen: „Both thoughts and extended bodies are real. Yet our conception of thoughts, of desire, of memories, and of reasoning is a conception that does not include the defining properties of physical objects such as precise location in space, a shape, physical texture, and chemical composition. For this reason our physical system, which explains causal interactions in terms of such properties, leaves no room for mental events.“ Spinoza meint in weiteren Überlegungen jedoch, dass das Mentale und Physische nur zwei Arten des Sehens und Verstehens derselben Welt sind. Wir erleben unsere eigenen BIe jedoch unmittelbar und nehmen an, dass es physische WIe als zweite Seinsform gibt.
Der intuitiven Wirklichkeit entsprechend schreiben Hubert Dreyfus und Charles Taylor in Retrieving Realism: „The reality of contact with the real world is the inescapable fact of human (or animal) life, and can only be imagined away by erroneous philosophical argument.“ Es heißt, dass der Realismus von Dreyfus und Taylor zeigt, wie wir in direkten Kontakt mit der Wirklichkeit treten, indem Gedanken und Wissen in die körperlichen und sozial-kulturellen Kontexte einbettet werden, in denen sie stattfinden. Die Kontexte scheinen hier jedoch schon als WIe vorausgesetzt zu sein, um zu zeigen, wie wir wahre WIe erkennen. Es ist richtig, dass wir davon ausgehen können, dass wir die Wirklichkeit erkennen können wie sie ist, aber der Ansatz von Dreyfus and Taylor scheint mir etwas irregeführt zu sein. Sie meinen z.B., dass Erkenntnis nicht vermittlungsgebunden sei, also zwischen Geist und Welt keine Kluft liege. Wie gezeigt liegt aber offensichtlich eine Kluft zwischen Umgebung und Gehirnzustand.
Nach dem schwachen Realismus gibt es zwar eine Realität und diese steht in gewisser Beziehung zum wahrnehmenden Subjekt, doch dieser Tatbestand ließe keine Rückschlüsse auf die Welt an sich zu. Für den Menschen existiere nur, was für ihn erkennbar ist. Jeder andere Rückschluss sei spekulative Metaphysik. Im erkenntnistheoretischen Idealismus wird angenommen, dass die Welt, wie sie dem Menschen erscheint, vorrangig und ursprünglich durch das menschliche Denken bestimmt ist. Der Idealismus bestreitet ein Sein der Dinge ohne Tätigkeit des menschlichen Verstandes. Das Denken der Dinge außer uns sei ein „bloßer Glaubensartikel“. Erst der Verstand erzeuge aus Sinnesdaten wie Geräuschen oder Lichtwellen die Gegenstände unserer Erkenntnis. Der philosophische Konflikt zwischen Realismus (Theorie der Wirklichkeit) und Antirealismus bzw. Idealismus wurde auch als Scheinproblem bezeichnet. Es sei nicht sinnvoll und für den Fortschritt der Wissenschaften auch nicht notwendig. Außerdem würden Realisten und Antirealisten letztendlich Aussagen über Gegenstände und Tatsachen in gleicher Weise akzeptieren. Dies liegt daran, dass die Annahme einer vom erlebten Bewusstsein unabhängigen Wirklichkeit nicht die Wahrnehmungen verändert, von welchen man annimmt, dass sie Wahrnehmung einer Wirklichkeit sind. Der Konflikt ist jedoch unvermeidbar, da uns die Wirklichkeit als existent erscheint obwohl wir sie eigentlich nicht direkt wahrnehmen können.
Nach dem metaphysischen Realismus bestimmen unsere Ansichten über die Welt nicht wie diese beschaffen ist. Dies entspricht der Theorie der Wirklichkeit. Allerdings bestimmen unsere Ansichten die Welt insofern, als dass wir die Welt nur entsprechend unserer Ansichten annehmen. Der Begriff metaphysisch könnte hier jedoch irreführend sein, da diese Ansicht eigentlich auch Teil der normalen Physik ist.
Nach dem Miracle-Argument lässt jede Interpretation einer wissenschaftlichen Theorie, die nicht von einem Realismus ausgeht, den Erfolg dieser Theorie als reines Wunder erscheinen. Dies liegt daran, dass nur die Annahme einer durch physikalische Gesetze bestimmten Wirklichkeit all unsere Erlebnisse erklären kann.
Es gibt das Argument, dass, wie man eine Sprache nicht allein grammatikalisch und lexikalisch begreifen und erlernen kann, sondern dazu die semantischen Kontexte und sozialen Sprechakte verstehen muss, auch jeder Vorgang der Erkenntnis eine pragmatische Dimension hat. Aus einzelnen Informationen könne man keine Welt konstruieren. Um das zu tun, bräuchte man bereits einen Begriff von der Gesamtheit, in die man die einzelne Information einordnen will. Wörter und Bedeutungen können natürlich nur erlernt werden, indem man beide wahrnimmt. Ein BI als Wahrnehmung bzw. Vorstellung eines WIes ist jedoch eine intuitive Ansicht, da uns unsere Wahrnehmungen als direkt erfahrene räumliche WIe erscheinen.
Es gibt die zum Teil sehr mysteriös beschriebene Ansicht, dass das Bewusstsein nur eine Illusion ist und dass es nicht Wirklichkeit und Bewusstsein sondern nur Nichtdualität gibt (siehe z.B. Medium: Why the Problem of Consciousness Is so Hard). Die angenommene Wirklichkeit und unsere BIe sind jedoch wie beschrieben unvereinbar.
Thomas Nagel meinte, dass es durchaus vorstellbar ist, dass die Realität Aspekte enthält, die die Erkenntnisfähigkeit des Menschen überschreiten. Dabei könne der Mensch, auch wenn er konsequenter Weise keine Aussagen über diese Aspekte selbst machen könne,