Pro Tag höchstens eine Süßigkeit oder Süßspeise; wenn es geht, am besten ganz darauf verzichten. Frisches Obst oder ein paar Trockenfrüchte sind eine gesunde Alternative.
Vegetarisch in der Schwangerschaft?
Wenn Sie nur kein Fleisch und keinen Fisch, aber Milch(produkte) und Eier essen, sich also ovo-lakto-vegetarisch ernähren, brauchen Sie in der Regel nichts befürchten. Denn bei einer bewussten Lebensmittelauswahl decken Sie auch so in der Schwangerschaft den Bedarf an Nährstoffen.
Für Vegetarierinnen ist es sinnvoll, alternativ zum Fischöl zwei- bis dreimal in der Woche Eier zu essen, da auch sie zur Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren beitragen können – vor allem, wenn das Futter der Legehennen mit Leinsamen oder besser noch mit DHA-reichen Mikroalgen angereichert wurde.
Etwas anderes ist es, wenn Sie sich vegan ernähren.
Vegan durch die Schwangerschaft
Wenn Sie als Veganerin in der Schwangerschaft ganz auf tierische Produkte verzichten, sollten Sie Ihre Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit sorgfältig planen, um dem veränderten Energie- und Nährstoffbedarf gerecht zu werden. Empfehlenswert ist, sich von einer sachkundigen Ernährungsfachkraft beraten zu lassen. Eine regelmäßige Überprüfung des Vitamin B12-Status anhand der Blutwerte ist für alle Veganerinnen, besonders während der Schwangerschaft und Stillzeit, sinnvoll. Vegetarierinnen und Veganerinnen sollten zudem Pflanzenöle aus Lein, Raps und Walnüssen bevorzugen.
Wichtige Nahrungsergänzungsmittel
Weil Deutschland als Jodmangelgebiet gilt, der Jodbedarf jetzt aber besonders hoch ist, sollten Sie nach Abklärung Ihrer Schilddrüsenwerte täglich 100 bis 150 Mikrogramm Jod einnehmen.
Bis zum Ende des ersten Schwangerschaftsdrittels wird zudem die tägliche Einnahme von 400 Mikrogramm Folsäure empfohlen. Falls Sie bewusst planen, schwanger zu werden, sollten Sie dieses Vitamin schon einnehmen, wenn Sie mit den ersten »Versuchen« starten. Der Grund: Folat ist das einzige bekannte Vitamin, das einen offenen Rücken (Spina bifida) verhindern kann. Folsäure unterstützt somit die Entwicklung und den Verschluss des Neuralrohrs. Weil dieses sich bereits um den 19. Tag der Schwangerschaft bildet und sich in der vierten Woche schließt, ist die frühzeitige Einnahme wichtig.
Um die ausreichende Eisenversorgung sicherzustellen, sollten Sie nach einem entsprechenden Bluttest und medizinischer Beratung bei niedrigen Hb-Werten gegebenenfalls ein Eisenpräparat einnehmen.
WOCHE 4
TATSÄCHLICH SCHWANGER!
Auch wenn ein Urintest frühestens Ende der Woche die Schwangerschaft bestätigen kann, spüren viele Frauen schon jetzt, dass es geklappt hat. Die Zeichen dafür sind zwar nicht immer angenehm, aber Sie können sich freuen: Übelkeit und Müdigkeit zeigen, dass Ihr Körper auf Schwangerschaft umstellt. Mit einer abwechslungsreichen Ernährung und einem aktiven Lebensstil können Sie sich selbst etwas Gutes tun und bereits vor der Geburt die Weichen für eine gesunde Gewichtsentwicklung Ihres Babys stellen.
Zu dem Zeitpunkt, an dem unter normalen Umständen die nächste Periode eingesetzt hätte, hat die befruchtete Eizelle sich bereits vollständig in die Gebärmutterwand eingenistet.
22. TAG
SSW 3+1 {Noch 258 Tage}
Wie sich Ihr Körper verändert
Nach der Befruchtung beginnt Ihr Körper mit der Bildung von schwangerschaftserhaltenden Hormonen, die den normalen Menstruationszyklus unterbrechen. Dazu gehören humanes Choriongonadotropin (hCG), Östrogen und Progesteron.
In der Gebärmutterschleimhaut bildet sich ein weiches Polster, in das sich die äußeren Zellen der Zellkugel (Blastozyste) verankern. Vielleicht beobachten Sie nach der Einnistung eine leichte rosafarbene oder bräunliche Blutung, die aber rasch wieder aufhört. Verantwortlich für diese Einnistungs- oder Nidationsblutung, die etwa bei einem Drittel aller schwangeren Frauen sichtbar auftritt, sind kleine Gefäße in der Gebärmutterschleimhaut, die beim Andocken der Eizelle verletzt werden. Zuweilen wird die Blutung von ziehenden Schmerzen im Unterleib begleitet, weshalb sie manche Frauen als Monatsblutung interpretieren, auch wenn die Einnistungsblutung deutlich schwächer ist als diese.
Bei der Mehrheit der Schwangeren ist die Blutung so schwach, dass sie äußerlich gar nicht hervortritt.
Achten Sie auf Ihr Gewicht
Übergewicht, eine zu üppige Ernährung, Bewegungsmangel und daraus resultierende Stoffwechselerkrankungen wie ein Schwangerschaftsdiabetes erhöhen das Risiko, dass Ihr Baby mit einem hohen Gewicht zur Welt kommt. Dies wiederum kann bis ins Erwachsenenalter negative Auswirkung auf die Entwicklung haben. Mehr als 60 Studien mit etwa 640 000 Teilnehmerinnen wurden in der Berliner Charité ausgewertet. Sie zeigen, dass Neugeborene mit einem Geburtsgewicht über 4000 Gramm ein doppelt so hohes Risiko haben, später übergewichtig zu werden und an Diabetes zu erkranken, als leichtere Babys. Mit einer ausgewogenen, abwechslungsreichen Ernährung und einem aktiven, bewegten Lebensstil tun Sie sich also nicht nur selbst etwas Gutes, sondern stellen bereits vor der Geburt die Weichen für die gesunde Entwicklung Ihres Kindes.
GUT ZU WISSEN
DAUER DER SCHWANGERSCHAFT
Eine normale Schwangerschaft umfasst insgesamt 40 Wochen beziehungsweise zehn Monate. Wundern Sie sich aber nicht darüber, dass die Angaben zum Alter des Babys und der Zeit der Schwangerschaft sich unterscheiden. Weil sich der genaue Zeitpunkt des Eisprungs rückwirkend nicht bei allen Frauen eindeutig bestimmen lässt, beginnt die Schwangerschaft gemeinhin mit dem ersten Tag der letzten Regelblutung, auch wenn das Kind zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht gezeugt ist. Das Baby in Ihrem Bauch ist also immer rund zwei Wochen jünger, als die Schwangerschaftswochen angeben.
SCHNELLES ENDE
Wenn äußere Einwirkungen wie Alkohol, Medikamente oder bestimmte Infektionserkrankungen den Embryo bei der Einnistung der Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut schädigen, endet die Schwangerschaft, bevor die Frau etwas davon bemerkt.
23. TAG
SSW 3+2 {Noch 257 Tage}
Die Blastozyste nistet sich ein
Bis zur vierten Schwangerschaftswoche sind die Zellen des Embryos »pluripotent«. Das bedeutet, dass sich aus jeder Zelle jedes Organ entwickeln kann. Erst danach spezialisieren sich die Zellen. Aus den Zellen, die den Embryo bilden (Embryoblasten) entwickelt sich eine rundliche Keimscheibe. Sie setzt sich zunächst aus zwei und ein wenig später aus drei »Keimblättern« zusammen: innerem Keimblatt (Entoderm), mittlerem Keimblatt (Mesoderm) und äußerem Keimblatt (Ektoderm).
Der Vorgang des Einnistens ist abgeschlossen, wenn Keimscheibe, Fruchtwasserhöhle und Dottersack komplett von der Gebärmutterschleimhaut bedeckt sind. Jetzt wäre auf dem Ultraschallbild eine winzige Ausbuchtung zu erkennen.
Von nun an beginnt Ihr Baby zu wachsen. Noch misst es zwar gerade einmal einen halben Millimeter. Doch am Ende der Schwangerschaft wird es etwa 51 Zentimeter groß sein und ungefähr 3200 Gramm auf die Waage bringen.
24. TAG
SSW 3+3 {Noch 256 Tage}
Beschwerden in der Frühschwangerschaft