Secrets of Amarak (2). T. Spexx. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: T. Spexx
Издательство: Readbox publishing GmbH
Серия: Secrets of Amarak
Жанр произведения: Учебная литература
Год издания: 0
isbn: 9783401807096
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      T. SPEXX

      Secrets of

      Amarak

      STADT DER

      SCHATTEN

      Mit Illustrationen von Moritz von Wolzogen

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      T. Spexx ist schon um die halbe Welt gereist und liebt das Abenteuer! Auf einer seiner Reisen wurde ihm eine kleine Flasche angeboten, die er kurzerhand kaufte. Hätte er geahnt, was er sich damit für einen Ärger einhandeln würde, hätte er die Finger davon gelassen. T. Spexx hat seine Wohnung und Identität mittlerweile aufgegeben und lebt an einem geheimen Ort.

      Moritz von Wolzogen, geboren 1984, fing mit zwei Jahren an zu zeichnen und hörte nie wieder auf. Er studierte in Wiesbaden Kommunikationsdesign und gewann 2008 den Film-Nachwuchspreis edWard für seinen Kurzclip Earthcar. Seit 2012 arbeitet er als freischaffender Grafiker, Zeichner und Animationsfilmer in Frankfurt am Main.

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      1. Auflage 2017

      © 2017 Arena Verlag GmbH, Würzburg

      Alle Rechte vorbehalten

      Cover- und Innenillustrationen: Moritz von Wolzogen

      Einbandgestaltung: Johannes Wiebel

      ISBN 978-3-401-80709-6

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      Inhaltsverzeichnis

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       5

       6

       7

       8

       9

       10

       11

       12

       13

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       19

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      Die drei Gestalten huschten den Queens Walk entlang. Um diese nächtliche Stunde gingen zwar kaum noch Leute am Themse-Ufer spazieren, aber wegen der dramatischen Ereignisse der vergangenen Wochen waren vermehrt Polizeistreifen in Londons Straßen unterwegs. Wichtige Gebäude wie die County Hall, deren imposante Fassade sich rechts von ihnen erhob, wurden besonders gut bewacht. Niemand sollte sie aufhalten, deshalb mussten sie vorsichtig sein. Vorsichtig und schnell.

      Als eine Fußstreife um die Ecke bog, drückten sie sich rasch in den Sea-Life-Eingang neben sich und warteten, bis die beiden Bobbies vorübergegangen waren. Dann nahmen sie ihr eigentliches Ziel wieder ins Visier, das direkt vor ihnen in den Himmel ragte: das London Eye, Europas größtes Riesenrad.

      »Los geht’s«, flüsterte Matthew seinen Freunden zu. Doch Patrick zögerte.

      »Ganz schön hoch das Ding«, murmelte er und legte den Kopf in den Nacken. »Sind doch locker … hundert Meter.«

      »Hundertfünfunddreißig, um genau zu sein«, sagte Christin und hob ihr Smartphone in die Höhe. »Bitte lächeln!« Das Blitzlicht erhellte für einen Moment die Dunkelheit.

      »Bist du irre?!«, herrschte sie Matthew an. »Willst du, dass uns die Polizei gleich hier schnappt?«

      »Wie soll ich denn bitte schön sonst mitten in der Nacht Fotos machen?«, giftete Christin zurück. »Ohne Blitz ist nichts drauf zu sehen und dann ist dein ganzer schöner Plan im Eimer.«

      »Dann warte wenigstens, bis wir oben sind«, sagte Matthew. »Wenn wir vorher geschnappt werden, kannst du deine Klickzahlen im Netz gleich vergessen.«

      »Klickzahlen«, murmelte Patrick mit sorgenvoller Stimme. »Ist es das wert? Für ein bisschen Aufmerksamkeit im Netz illegal auf das höchste Riesenrad der Welt zu kraxeln?«

      »Europas«, muffelte Christin.

      »Klar ist es das«, sagte Matthew und funkelte Patrick böse an. »Wenn du Schiss hast, zieh Leine, ja? Gemecker kann ich bei dem Trip hier nicht gebrauchen.«

      Patrick hob noch einmal den Blick. Ein flaues Gefühl breitete sich in seiner Magengegend aus. Als sie den Trip geplant hatten, wirkte das London Eye gar nicht so groß, und als sie ihre Aktion mit Google Earth ausarbeiteten, sah es sogar ziemlich klein aus. Aber jetzt, hier vor Ort und mitten in der Nacht, war das Riesenrad wie ein Hochhaus – ein Hochhaus mit dreißig Stockwerken. Dreißig Stockwerke, die sie an der Außenfassade bis nach oben klettern wollten.

      »Und wenn wir nur bis zur ersten Kabine hochsteigen?«, schlug Patrick vor und zeigte auf eine der zweiunddreißig ovalen Gondeln.

      »Und wen soll das interessieren?«, gab Matthew genervt zurück. »Glaubst du, irgendjemand klickt uns an, wenn wir von fünf Metern Höhe runterwinken?« Er spuckte auf den Boden. »Wir klettern bis ganz nach oben. Christin filmt uns, wie wir mit erhobenen Fäusten auf der obersten Gondel stehen, und dann …« Er boxte Patrick freundschaftlich gegen die Schulter. »Dann kriegen wir Millionen Klicks, Alter. Millionen Klicks!«

      Geduckt huschten sie die Rampe zum Eingang hinauf und kletterten über die Absperrung. Keine Minute später hasteten sie auf der Rückseite des Riesenrads die Stufen der Metalltreppe hoch zur ersten Gondel. Dort überwanden sie das Geländer und schon befanden sie sich mitten in der Stahlkonstruktion, die das gewaltige Rad in der Senkrechten hielt.

      Wie leicht das alles ging, dachte Patrick und wunderte sich, dass das London Eye nicht besser gesichert war. Allerdings hatte vermutlich auch niemand Lust auf eine Klettertour in schwindelerregender Höhe. Niemand außer ihnen.

      Zwischen den Stahlstützen war dann auch Schluss mit der Leichtigkeit. Die breiten Träger, an denen die Gondeln baumelten und über die sich die drei Jugendlichen langsam nach oben zogen, bogen sich mehr und mehr in die Höhe, was den Aufstieg immer schwieriger machte. Als die Streben schließlich steil hinaufführten, stoppte Matthew und schien darüber nachzudenken, wie er den nahezu senkrechten Stahlträger erklimmen sollte.

      Knapp unter ihm klammerte sich Patrick an einer Querstrebe fest. Als er einen Blick nach unten warf, wurden seine Knie weich. Obwohl sie noch nicht einmal die Hälfte geschafft hatten, war die Höhe schwindelerregend. Patrick lief der Schweiß über die Stirn und seine feuchten Hände hatten auf dem Metall kaum Halt.

      »Lass gut sein!«, rief er Matthew zu. »Wir machen die Bilder hier – reicht doch völlig aus.«

      »Reicht überhaupt nicht aus«, widersprach Matthew. »Wir müssen hoch. Und ich weiß auch …«

      Ein Ruck ging durch das Rad. Reflexartig klammerte sich Patrick am Träger fest. Unter sich hörte er Christin schreien. Er senkte den Kopf und sah das Mädchen an einem der Querträger hängen.