Sammelband 6 Krimis für Strand und Ferien - Club der Mörder und andere Krimis. A. F. Morland. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: A. F. Morland
Издательство: Readbox publishing GmbH
Серия:
Жанр произведения: Зарубежные детективы
Год издания: 0
isbn: 9783745203356
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machte mich derweil auf den Weg und umrundete den Block. Nur wenig später hatte ich den Hinterhof erreicht.

      Wir hatten Verstärkung angefordert, konnten aber unmöglich warten, bis sie eintraf. Ich sah mich um. Meine Hand zog die Waffe heraus. Vorsichtig schlich ich die Feuerleiter hinauf.

      Als ich Catherines Wohnung erreichte, hörte ich ihren unterdrückten Schrei durch das eingeschlagene Fenster.

      Ich stieg durch das Fenster. Ganz vorsichtig. Dann befand ich mich in Catherins Wohnzimmer. Mit schnellen Schritten durchquerte ich es. Die Tür stand einen Spalt offen. Ich presste mich daneben an die Wand, die Waffe mit beiden Händen gepackt.

      "Es hat keinen Zweck, sie wird keinen Ton mehr sagen!", meinte eine raue Männerstimme.

      Catherine wimmerte.

      "Was machen wir jetzt?", fragte eine zweite Männerstimme.

      "Unsere Anweisungen sind klar..."

      Es machte Klick. Der Hahn eines Revolvers wurde gespannt.

      Jetzt tauchte ich aus meiner Deckung hervor. Ich sah zwei Männer. Einer hielt eine Automatik in der Hand, der andere einen Revolver, dessen Lauf auf Catherines Kopf gerichtet war. Offenbar hatte man sie geschlagen. Jedenfalls blutete sie aus der Nase und dem Mund. Der Kerl mit der Automatik hielt sie grob am Arm.

      "Waffen weg! FBI!", rief ich.

      Der Kerl mit der Automatik ließ mir keine andere Wahl. Er riß seine Waffe hoch und feuerte. Ich ließ mich seitwärts fallen, während das Projektil meines Gegners dicht über mir den Türrahmen zerfetzte. Mein Schuss traf ihn mitten in der Brust und ließ ihn rückwärts taumeln, ehe er der Länge nach hinschlug. Ich rollte mich am Boden herum, riss die Waffe in die Höhe und...

      ...erstarrte.

      Der zweite Mann hatte Catherine gepackt und grob zu sich gerissen, so dass ihr Körper den seinen schützte. Den Revolver hielt er ihr an die Schläfe. Ein gemeines Grinsen stand auf seinem Gesicht.

      "Worauf wartest du?", wisperte er. "Die Waffe weg, oder der Lady fehlt der Kopf!"

      Einen Moment lang zögerte ich. Aber er saß am längeren Hebel. Ich ließ die Waffe langsam sinken. Der Kerl wich zusammen mit Catherine rückwärts, bis er die Wohnungstür erreicht hatte. Der Lauf seines Revolvers drückte noch immer gegen ihren Kopf. "Mach keine Dummheiten, Kleines!", zischte der Kerl, dann öffnete er die Tür. Mein Blick glitt zu meiner Waffe am Boden. Aber jeder Gedanke daran, mir die Waffe zurückzuholen, war sinnlos. Der Türspalt wurde größer und dann erstarrte der Kerl mit dem Revolver, als er seinerseits das kalte Eisen einer Waffe an der Schläfe fühlte. Die Waffe des FBI.

      "Das Spiel ist aus, Mister!", sagte Milo Tuckers ruhige Stimme.

      37

      Der Kerl, den wir festgenommen hatten, weigerte sich, auch nur einen Ton zu sagen. Papiere hatte er nicht bei sich, genau wie der Mann, den ich niedergeschossen hatte. Aber es war nur eine Frage der Zeit, bis wir die Identität der beiden herausgefunden hatten. Nach und nach trafen die Kollegen ein.

      Ich wandte mich an Catherine, die sich inzwischen mit einigen Papiertaschentüchern das Blut aus dem Gesicht gewischt hatte.

      "Wie wär's, wenn Sie Ihr Schweigen jetzt brechen, Catherine. Was ist hier geschehen?"

      "Sie garantieren für meine Sicherheit?"

      "Reden Sie schon!"

      Sie sah mich an und sagte dann: "Die beiden Männer gehören zu einer Organisation, die sich KÄMPFER DES LICHTS nennt.

      Billy war auch dabei. Diese Organisation bildet geheime Todeskommandos aus, die Hinrichtungen an Gesetzesbrechern vollstreckt... Der Anführer ist Reverend Paul Mincuso..."

      Ich nickte. "Die Kerle hatten Angst, dass Sie reden, nicht wahr?"

      "Ja. Anscheinend sind Sie Mincuso zu sehr auf den Pelz gerückt und der glaubte dann sofort, dass ich geredet habe."

      Er rief hier an und drohte mir..."

      "Sie kennen Mincuso persönlich?"

      "Billy hat mich einige Male zu den Treffen mitgenommen.

      Zuerst habe ich gedacht, dass die KÄMPFER DES LICHTS eine gute Sache vertreten. Aber dann..."

      "Dann haben Sie gemerkt, dass die Kerle nicht nur große Rede schwingen..."

      "Ich habe versucht, Billy das alles auszureden. Aber was sollte ich denn machen?" Sie schluchzte auf. "Er war doch mein Bruder..."

      Ich legte den Arm vorsichtig um sie. Sie war ziemlich am Ende. Und nach dem was sie durchgemacht hatte, war das kein Wunder.

      "Was wissen Sie über Belmont?"

      "Er war hier in der Wohnung. Zusammen mit Billy."

      "Haben Sie eine Ahnung, wo er sich jetz vielleicht aufhält?"

      "Ich weiß nicht. Vielleicht in dem geheimen Ausbildungscamp."

      "Wo liegt das?"

      "Ich war mit Billy einmal dort. Billy hat deswegen ziemlich großen Ärger bekommen. Aber er wollte mir alles zeigen... Es liegt in der Nähe von New Canaan, etwa 50 Kilometer von hier entfernt."

      In diesem Moment stieß mich jemand von hinten an. Es war Milo.

      "Es kam gerade ein Funkspruch", berichtete er. "Unser Reverend hat sich auf den Weg gemacht. Unsere Kollegen sind, ihm auf den Fersen."

      Ich wandte mich an Catherine: "Führen Sie uns zu diesem Camp. Sie sollten das in Ihrem eigenen Interesse tun. Diese Leute sind skrupellos und solange die glauben, dass Sie eine Gefahr für sie sind, werden sie entsprechend handeln..."

      Sie nickte.

      "Okay", flüsterte sie.

      38

      Wir brachen mit insgesamt sechs Einsatzwagen auf. Insgesamt waren etwa zwanzig Special Agents des FBI im Einsatz, darunter auch Orry Medina und Clive Caravaggio. Die meisten trugen FBI-Einsatzjacken und führten auch schwere Waffen mit sich: Die MP 5-Maschinenpistolen von Heckler und Koch sowie Schnellfeuergewehre vom Typ M 16.

      Schließlich wussten wir nicht, was für ein Gegner uns gegenüberstehen würde.

      Die Strecke bis New Cannaan war kein Problem. Der Highway Richtung New Haven führte direkt an dem 20 000 Seelen-Ort vorbei, das sich bereits auf dem Gebiet des Staates Connecticut befand. Schwierig wurde es erst danach, als wir in die ausgedehnten Waldgebiete kamen,