Ausreichend »Freizeit« beim Spaziergang zum Schnüffeln und Erkunden der Umgebung.
Genügend Ruhephasen und ein entsprechender Rückzugsort (Hundebett oder Box in einer ruhigen Ecke). Hunde schlafen sehr viel. Manchen Vierbeinern fällt das Abschalten jedoch schwer, und sie müssen zur Ruhe »gezwungen« werden (> ).
Körperkontakt tut Zwei- und Vierbeiner gut.
STABILITÄT
Eine Stabilität in seinem »Rudel« vermittelt dem Hund Sicherheit und Geborgenheit. Das bedeutet:
Feste Regeln.
Zuwendung – weder zu viel noch zu wenig.
Familienanschluss.
Körperkontakt, etwa Streicheln oder Kuscheln, jedoch ohne Dauerbeschmusen oder Kuschelzwang.
Nicht länger als vier bis fünf Stunden allein lassen.
SOUVERÄNITÄT
Eine souveräne Bezugsperson gibt dem Vierbeiner Sicherheit und Orientierung. Er braucht Sie als »Teamchef«, der ihn lenkt und leitet. Das heißt für Sie:
Sie sind beständig, berechenbar und nicht launisch.
Sie sind »cool« und signalisieren ihm so, dass Sie alles im Griff haben und er sich auf Sie verlassen kann.
Sie sind konsequent, ohne »böse« zu werden.
Im Umgang mit Ihrem Hund verhalten Sie sich sicher und unaufgeregt.
Sie fordern und fördern ihn.
Ausreichende und ungestörte Ruhephasen gehören zum Wohlbefinden des Vierbeiners.
IM UMGANG MIT DEM VIERBEINER VERMEIDEN
Neben den Bedürfnissen des Hundes gibt es aber auch einiges, das Sie im Umgang mit ihm vermeiden sollten:
Kinderfreundlichkeit ist keine Frage der Rasse, sondern eine Sache der individuellen Erfahrungen und Veranlagung und hängt vor allem vom Umgang mit dem Hund ab.
Der Vierbeiner ist kein Spielzeug, er will nicht an Ohren oder Schwanz gezogen oder beim Fressen und Schlafen gestört werden. Toleranzgrenzen sind unterschiedlich, aber auch der gutmütigste Vierbeiner hat irgendwann genug.
Hunde sind keine Streichel- oder Kuscheltiere. Wird der Vierbeiner übermäßig »betüddelt«, etwa aus Mitleid oder weil es ein Kleinhund ist, werden Sie ihm »lästig« und vermitteln keine Sicherheit.
»Springen« Sie nicht sofort, wenn der Hund etwas will, wie zum Beispiel sein Fressen, Laufen in den Garten oder Spielen. Und kapitulieren Sie nicht, wenn er etwas nicht will, etwa aus dem Garten ins Haus kommen, runter vom Sofa gehen, sich in seine gewohnte Box legen oder die Pfoten abwischen lassen. Sonst wirken Sie wenig souverän auf ihn.
REGELN UND TRAINING
Da der Hund inmitten der Familie lebt, muss er gewisse Regeln und Gewohnheiten für das Zusammenleben lernen. Das entspricht auch seiner Art. Hundeartige Raubtiere leben in sozialen Verbänden, in denen der Nachwuchs von klein auf lernt, wie das Leben im Rudel läuft. Sie täten Ihrem Hund nichts Gutes, wenn Sie ihn sich sozusagen »frei entfalten« ließen. Es würden ihm Halt und Orientierung fehlen.
FESTE ERZIEHUNGSREGELN
Welche Regeln aufgestellt werden, ist individuell und kann von Familie zu Familie verschieden sein. Überlegen Sie sich schon vor dem Einzug des Hundes, was Ihnen wichtig ist. Das kann zum Beispiel beinhalten, ...
… dass das Sofa grundsätzlich tabu oder nur dann erlaubt ist, wenn eine bestimmte Decke daraufliegt. Der Hund wird konsequent von der Couch »entfernt«, wenn er unerlaubterweise dort liegt oder sitzt.
… dass das Kinderzimmer tabu ist, etwa weil dort viele kleine Bauklötzchen herumliegen. Hier hilft ein Absperrgitter. Verwendet man es lange genug, wird auch dieses Tabu zur Selbstverständlichkeit.
… dass der Vierbeiner nicht vom Tisch gefüttert wird. Bekommt er konsequent nie etwas, wird er es auch nicht oder nicht mehr versuchen.
Die Erziehung besteht also, wie Sie sehen, aus Ge- und Verboten, die eingehalten werden müssen.
ARTGERECHTES TRAINING
Ausbildung beinhaltet das Erlernen von Übungen wie Kommen auf Ruf oder das Sitzen. »Braucht man diese Gängelei denn überhaupt?«, fragen Sie sich vielleicht. Eine solide Grundausbildung ist wichtig, um mit dem Vierbeiner konfliktfrei und gefahrlos unterwegs zu sein. Mit Gängeln hat das nichts zu tun. Da unsere Hunde nicht wie ihre wilden Verwandten für ihren Lebensunterhalt sorgen müssen, ist das Üben eine gute Art, sie zu beschäftigen – übrigens auch für kleine Hunderassen. Die werden oft unterschätzt.
PFLICHTPROGRAMM STUBENREINHEIT
Das ist die erste Lektion für jeden Hund. In erster Linie für Welpen, aber auch für ältere Hunde, die bislang nur im Zwinger, auf der Straße oder nur in einer Wohnung gelebt haben. Welpen »müssen« ziemlich oft. Ob oder wie oft und lange Welpen nachts rausmüssen, ist unterschiedlich. Doch fast jeder Hund ist nach wenigen Wochen stubenrein. So geht es am schnellsten:
Ist der Vierbeiner mit Ihnen im selben Raum, haben Sie ihn stets im Blick und können sofort reagieren.
Schnüffelt er plötzlich am Boden, dreht sich im Kreis oder bringt sich in Position, bringen Sie ihn rasch hinaus. Welpen und kleine Hunde am besten tragen!
Bringen Sie den Hund nach jedem Aufwachen, nach dem Fressen und abends so spät wie möglich noch mal hinaus. Außerdem zwischendurch, wenn er länger nicht mehr draußen oder recht aktiv war oder mehr getrunken hat.
Lassen Sie ihn dabei zumindest nachts angeleint, damit er sich draußen nicht anderweitig beschäftigt.
Lassen Sie ihn nachts in Ihrer Nähe schlafen und beschränken Sie seinen Radius auf den Schlafplatz (etwa mit einer Hundebox). Da er sein Bett nicht verschmutzen will, wird der Vierbeiner sich melden, falls er »muss«. Andernfalls sucht er sich eine Stelle abseits seines Schlafplatzes.
Sagen Sie in den ersten Wochen immer während (!) er sich löst zum Beispiel »Mach mal«. So lässt sich das »Geschäft« später auslösen, wenn Darm oder Blase gefüllt sind.
Passiert ein Malheur im Haus, reinigen und desinfizieren Sie die Stelle, sodass kein Geruch den Hund dort wieder »verführt«.
Schimpfen Sie ihn nie dafür. Im schlimmsten Fall verknüpft der Hund den Tadel mit dem Lösen und verkriecht sich vor Angst, wenn er »muss«.
FAMILIENKONFERENZ
Lebt der Hund mit mehreren Personen zusammen, steht am besten schon vor seinem Einzug eine Familienkonferenz auf der Tagesordnung. Legen Sie dabei fest, was der Hund darf und was nicht. Damit er Regeln verstehen kann, müssen alle an einem Strang ziehen. Denn