Klar gibt es auch hier Kunden, die dann den
Termin platzen lassen, aber dann ist es ebenso.
Dann vereinbaren wir halt einen neuen
Termin, fertig.
Die Sprüche: „Dann müssen Sie halt eher losfahren“, ignoriere ich einfach, man kann nicht immer alles vorhersehen.
Zu dem Thema Psychologie in Straßenverkehr gibt es einige Studien und Expertenberichte.
Hier ein paar Auszüge und interessante Erkenntnisse daraus:
„Aus psychologischer Perspektive ist Auto fahren harte Arbeit“, sagt Martin Baumann, Professor für Human Factors an der Uni Ulm.5
Gemeinsam mit Ingenieuren und Informatikern arbeitet der Psychologe an Assistenzsystemen, die den Fahrer entlasten, aber nicht ermüden.
https://idw-online.de/de/news595093
Geht es auf deutschen Straßen immer aggressiver zu?
„Das lässt sich objektiv auch nur schwer messen.“, sagt Ulrich Chiellino,
Verkehrspsychologe beim ADAC, weiter führt er aus „ Auf jeden Fall haben aber die Klagen über aggressives Verhalten zugenommen“.6
Klar ist das schwer zu messen, da dies ja jeder Autofahrer anders empfindet. Manche fühlen sich durch Anhupen oder zu dichtes Auffahren provoziert, andere merken das gar nicht.
Und selten wird halt jemand wegen Nötigung oder Beleidigung angezeigt.
So gaben bei einer ADAC-Motorwelt-Umfrage fast alle Befragten an, mindestens einmal Opfer aggressiven Verhaltens geworden zu sein. Allein 80 Prozent fühlten sich schon einmal von Dränglern provoziert. Und jeder fünfte Befragte war überzeugt, dass Aggressionen im Straßenverkehr in den vergangenen fünf Jahren zugenommen hätten.7
https://www.presseportal.de/pm/7849/2316 633
Ich könnte hier noch viele Experten zitieren, die vom Aussehen des Fahrzeuges von sportlich bis niedlich, der Farbe, Frau oder Mann, usw. das ein oder andere Verhalten ableiten können. Alles sicherlich interessant und richtig.
Aus meiner Sicht sind noch zwei Aspekte wichtig.
Zum einen:
Was hat der Fahrer vor der Fahrt erlebt? Was oder wer hat ihn vielleicht geärgert?
Man soll ja nach einem Streit oder nach großer Aufregung am besten kein Auto fahren.
Denn dann, ist die Frustrationstoleranzgrenze schnell erreicht. Er oder sie flippt aus und regt sich über Sachen auf, die an anderen Tagen nicht gestört hätten…
Zum anderen:
Schaukeln sich Situationen im Straßenverkehr oft durch Reaktion und Gegenreaktion schnell unnötig hoch.
Mir fällt dabei ein Sprichwort ein.
So wie es in den Wald hineinschallt, so schallt es auch heraus.
Wenn ich als Autofahrer aggressiv agiere, erzeugt dies beim Anderen eine aggressive Gegenreaktion.
Es war bei mir nicht anders? Wenn mir
jemand zu dicht auffuhr, dann ärgerte ich
mich, wurde nervös, beschimpfte den Anderen
und unter Umständen fuhr ich dann aber
genau 50, oder vielleicht nur 48, um ihn noch
mehr zu ärgern, nach dem Motto: „Dem zeig
ich es jetzt…das hat er jetzt davon“.
Der hinter mir fing dann an zu Hupen,
reagierte also mit einer aggressiven
Gegenreaktion, usw., usw.…
Kennst Du das auch? Bescheuert, aber so tickt die Psyche des Menschen halt.
Durchbrechen kannst Du das nur, indem Du Dich nicht provozieren lässt und eben ruhig bleibst. Und eben keine aggressive Gegenaktion erwiderst, manchmal schwer, aber der bessere Weg.
Was ich auch ganz wichtig finde ist das Thema „Bedanken beim Anderen“. Dafür, dass man reingelassen, vorgelassen oder sonst wie „gut behandelt“ wurde.
Auch wenn das Verhalten selbstverständlich oder genauso in der StVO steht, bedanke ich mich trotzdem.
Der Dank bestätigt das richtige Verhalten des Anderen. Der Anderer freut sich, ist stolz auf sich und macht das beim nächsten Mal wieder. Alle sind zufrieden.
Da mir immer wieder bei anderen Autofahrern die gleichen Verhaltensmuster auffallen, habe ich eine persönliche Einteilung von
Verkehrstypen vorgenommen. Diese sieht wie folgt aus:
Meine Verkehrstypen:
1. Der Terminator (Der Zerstörer)
Der Terminator zieht, wenn er auf einer
Autobahn auffährt vom
Beschleunigungsstreifen direkt auf die linke
Spur über drei Fahrstreifen hinweg, ohne
Rücksicht auf Verluste. Desweitern fährt er zu
dicht auf und hält sich natürlich nicht an
Geschwindigkeitsbeschränkungen. Er fährt
immer zu schnell, ob in Baustellen, auf der
Landstraße oder in der Stadt.
Er gefährdet ständig sich selbst und andere und sieht nur seinen eigenen Vorteil. Genau wie der Terminator hat er keine Gefühle und verfolgt nur ein Ziel — zerstören.
2. Der Rainman (Der Mittelspurfahrer)
Der Rainman merkt gar nicht, dass er etwas falsch macht. Er fährt auf der Mittelspur, obwohl der rechte Fahrstreifen frei ist. Auch wenn man ihn überholt und nach rechts fährt, bleibt er in der Mitte.
Er ist in seiner eigenen Welt — wie der Rainman halt.
3. Der Hulk (Der Aggressive)
Der Hulk zeichnet sich dadurch aus, dass er sich über alles und jeden aufregt. Er glaubt, dass er alles richtig macht. Die anderen sind alle zu blöd zum Autofahren. Meist gestikuliert er wild und schreit andere Verkehrsteilnehmer an, obwohl die ihn ja meist eh nicht hören.
Das ist ihm scheiß egal.
Und wenn er so richtig in Rage ist, kann es sein, dass er grün wird — wie Hulk eben.
4. Das Kind (Der Abgelenkte)
Das Kind ist ständig abgelenkt. Es fummelt ständig an irgendwas rum, am Handy, am Handschuhfach, an Bedienelementen oder an sich selbst (viele Autofahrer bohren in der Nase, da sie glauben es sieht ja keiner, ich schon…)
Es liest Zeitung und Mails, telefoniert mit Handy am Ohr und schreibt WhatsApp Nachrichten, alles natürlich beim Fahren.
Wie ein Kind, das nicht weiß was wirklich wichtig ist und sich nicht auf eine Sache konzentrieren kann.
5. Der Träumer
Der Träumer steht an einer Ampel, die auf Grün umspringt und fährt nicht oder zu spät (erst, wenn man ihn anhupt) los.
Des Weiteren fährt er mit 50 km/h weiter, obwohl 70 km/h erlaubt ist. Oder er fährt bei erlaubten 50 km/h nur 46 km/h.
Im Idealfall hat er einen Aufkleber am Heck:
„Bitte nicht Hupen, Fahrer träumt vom…“
Dann ist man wenigstens vorgewarnt.
6.