Die Wut in der Blechkiste und die Kunst zu überleben. Stefan Rumpf. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Stefan Rumpf
Издательство: Readbox publishing GmbH
Серия:
Жанр произведения: Книги о Путешествиях
Год издания: 0
isbn: 9783347064218
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gemacht.

      Die Zeiten haben sich geändert….

      Heute arbeite ich im Außendienst einer großen deutschen Firma im Vertrieb von technischen Produkten im Tiefbau. Nun bin ich in ganz NRW unterwegs.

      Dabei besuche ich Tiefbauämter von Städten und Gemeinden, Planungsbüros,

      Bauunternehmen und Großhändler.

      Mein Beruf ist meistens sehr stressig, da ich immer unter Termin- und Umsatzdruck stehe, aber es macht mir trotzdem Spaß.

      Jeder Tag ist zeitlich durchgeplant, weil meine Kunden ja auch andere Termine haben.

      Leider ist der Straßenverkehr nicht

      kalkulierbar. Das hat mich zu Beginn meiner

      Außendiensttätigkeit gehörig zusätzlich unter

      Druck gesetzt. Aber dazu später mehr…

      Wenn ich nicht gerade arbeite, treibe ich gern Sport und zwar Triathlon.

      Ach ja, schon wieder so einer der einer

      Trendsportart hinterherrennt und anderen beweisen will, was er für ein toller Hecht

      ist, wirst Du jetzt denken….

      Ja, Du hast Recht! Triathlon ist den letzten

      Jahren immer beliebter geworden und das ist auch gut so.

      Und mit dem Hinterherrennen hast Du auch recht. Ich bin nicht gut, deswegen renne ich meist hinterher…

      Und da ich den Sport jetzt schon im

      10. Wettkampfjahr mache, ist es für mich kein

      Trend, der chic ist, wenn ich es mache, und womit ich angeben kann.

      Nein, nicht bei meinem Leistungsniveau. Ich liebe die Bewegung und den Wettkampf nach dem Motto: Dabei sein ist alles.

      Andere Hobbys habe ich leider auch noch (leider, weil einfach zu wenig Zeit für alles da ist. Kennst Du das? Der Tag ist zu Ende und Du hast gar nicht alles geschafft, was Du wolltest…).

      Ich habe mir den Luxus erlaubt, bei uns im Haus ein „Spielzimmer“ einzurichten (nicht das was Du jetzt denkst…).

      In diesem Raum steht ein 8 Fuß Billardtisch, ein Geldspielautomat mit Drehscheiben und ein gut ausgeleuchteter Steeldartplatz; deshalb Spielzimmer.

      Ich unternehme ich auch gerne etwas mit der Familie und Freunden, gehe gern ins Kino oder Cabaret. Also, bei mir kommt keine Langeweile auf…

      Ich bin zielstrebig, ehrgeizig, zuverlässig und nicht unbedingt ein ruhiger, sondern eher der rastlose, laute und temperamentvolle Typ.

      Und damit kommen wir auch schon zurück zum Straßenverkehr. Da geht es ja auch recht temperamentvoll zu und es ist manchmal schwierig, die nötige Ruhe zu bewahren.

      Also denk dran, bevor Du losbrüllst:

      In jedem Auto Sitz ein Mensch mit einer

      Geschichte. Ein Mensch in einer vielleicht besonderen Lebenssituation. Vielleicht mehr als nur ein Arschloch…

       Kapitel 2: Wie alles begann

      Im Jahre 2000 ging es für mich beruflich in den Außendienst und ich bekam meinen ersten Firmenwagen.

      Heute für mich etwas Selbstverständliches, damals etwas ganz Besonderes.

      Keine Kosten für mich für Versicherung,

      Werkstatt, Sprit und auch noch private

      Nutzung war mit drin.

      Zwar zahl ich über die 1% Regel doch ein wenig, allerdings kann man meiner Meinung nach günstiger kein Auto fahren.

      Kleiner Steuertipp am Rande:

      Wenn die berufliche Nutzung deutlich größer ist als die private, lohnt es sich ein

      Fahrtenbuch zu führen.

      Einfach gesagt weist man dadurch nach, dass man mit den bezahlten 1% Privatnutzung zu viel bezahlt hat. Somit bekommt man Geld vom Finanzamt zurück. Ich persönlich habe das einige Jahre nicht gewusst, und echt Geld verschenkt…

      Zurück zum ersten Firmenauto, ein VW Passat

      Variant mit 150 PS, jetzt keine Rakete, aber schon ganz ordentlich.

      Und da der Sprit von der Firma bezahlt wurde, habe ich natürlich erstmal Gas gegeben.

      Da waren Verkehrsregeln eher hinderlich und die Straßenverkehrsordnung ganz weit im Gehirn nach hinten geschoben. Jeder andere Verkehrsteilnehmer war lediglich ein Bremsklotz…

      Kurz gesagt:

      Ich bin gefahren wie ein Terminator (da komm ich später nochmal zu) ich, ich, ich und nur schnell ans Ziel kommen.

      Einmal habe ich mir sogar mit einem Audi-Fahrer auf der A1 ein Rennen geliefert mit einem Audi Fahrer auf der A1.

      Die Autobahn war dreispurig und es herrschte recht viel Verkehr. Ich fuhr natürlich links und wollte schnell nach Hause.

      Hinter mir tauchte dann plötzlich der Audi auf. Natürlich fuhr er zu dicht auf. Ich dachte, was will der Arsch denn in meinem Kofferraum?

      Ich lies mich provozieren und fuhr schneller, er natürlich auch.

      So schaukelte sich das rauf, bis ich bei 200 km/h angekommen war.

      Es war unmöglich für mich bei dieser

      Geschwindigkeit nach rechts zu fahren, da die

      Lücken dort viel zu klein waren.

      Ich war wie im Wahn… Irgendwann überholte mich der Audi Fahrer dann rechts, scherte vor mir wieder ein und nötigte mich zu bremsen. Die Schlacht war zu Ende, ich hatte verloren.

      Gedacht hatte ich mir dabei nichts und mir war auch nicht klar, welchen Gefahren ich mich und andere Verkehrsteilnehmern ausgesetzt hatte.

      Aus heutiger Sicht ist es mir völlig unverständlich wie ich mich da so verhalten konnte…Zum Glück ist nichts passiert.

      Ärgerlich waren dann die regelmäßigen Tickets, die ich mir in dieser Zeit eingefangen hatte, hier mal 20 €, da mal 30 €, usw….

      Irgendwann kam dann auch die erste missachtete rote Ampel (für mich war natürlich noch gelb…aber der Polizist sah das anders).

      Ich hatte zwar einen guten Grund, ich war nämlich auf dem Weg ins Krankenhaus und wollte nicht zu spät kommen zur Geburt von Isabell. Aber auch das half nichts. 150 € und der erste Punkt, meinen Führerschein durfte ich zum Glück behalten.

      Ja, so ging das munter weiter, zahlen und fröhlich sein, war die Devise.

      Unachtsamkeit (beim Autofahren kann man ja so viele Dinge nebenbei machen) führten so zu kleineren Auffahrunfällen.

      Blöd nur, dass jedes Mal der Arbeitgeber informiert wurde, weil beim Firmenwagen immer Polizei dabei sein musste.

      Und dann kam es wie es kommen musste, mein erster selbst verschuldeter Unfall mit Totalschaden des Firmenwagens.

      Ich war mal wieder abgelenkt…

      Ich telefonierte mit meinem Kollegen im Innendienst (die Firma war also live dabei), zwar über eine Freisprecheinrichtung, aber trotzdem war ich einfach abgelenkt.

      Ich stand an einer Kreuzung und wollte in eine Vorfahrtsstraße einfahren. Dabei übersah ich ein Fahrzeug und knallte dem mit voller

      Beschleunigung mitten in seine Fahrerseite.

      Zum Glück gab es keine Personenschäden.

      Der Tag war trotzdem für mich gelaufen…

      Selbstverständlich kam ich in der Firma an das „schwarze Brett der Schande“. Solche Geschichten sind ein gefundenes Fressen für die nächste Vertriebstagung und halten sich jahrelang in der Firma.