»Kaffee?«, fragt Rosa verwirrt.
»Kaffe.« Ich nicke bedauernd. »Mal waf anderef: wo kann man denn hier wohnen? Komme nämlich gerade von einer Eiffcholle und hätte gerne einen Platz, an dem ich keine naffen Füffe kriege.«
»Du klingst voll lustig«, sagt Rosa und kichert. Ich fühle mich etwas verkackeiert und frage nochmal: »Waf nu?« Sie prustet laut los.
Na danke, denke ich. Sind schon alle etwas albern hier in der Stadt. Erst die komische Kapitänsmütze und jetzt das explodierte Huhn. Oder sie sind nur etwas schwer von Begriff, was bei der Hitze hier wirklich kein Wunder ist. Ich versuche es nochmal und diesmal rede ich ganz geduldig und langsam. »Iiiich fuuuche eiiineeen Oooort zuuum woooohnen. Kaaaann ruuuhiiig iiin eiiineer WeeeeGeeee feeein, weeheil iiiich auuuf eiiiner groooffeen Faaamilieee kooomme.«
Jetzt lacht die ganze Horde, keine Ahnung warum. Rosa hält sich ihren flauschigen Bauch vor gackern und winkt ab. »Wissen wir nicht. Wir sind aus München.«
Ach so. Touristen. Na dann.
Die sechs ziehen ab und ich stehe etwas ratlos rum. Und nu? Keine Ahnung. Vielleicht sollte ich gegen einen Eisklumpen treten, da passieren ja manchmal die seltsamsten Dinge. Aber FINDE hier mal einen! IN DIESER NASSEN AFFENHITZE!
»Familien gibt’s in Eimsbüttel ne Menge«, sagt eine Stimme hinter mir. Sie gehört einem Mann, der einen langen speckigen Mantel anhat und auf dem Boden sitzt. Vor ihm steht ein alter Pappbecher mit ein paar Münzen drin. Er kratzt sich am Bart und zeigt dann in eine Richtung. »An deiner Stelle würde ich da mal gucken.«
»Oh«, sage ich überrascht, »okay, danke fchön. Daf mache ich.«
»Viel Erfolg«, sagt er, was ich ziemlich nett finde und daran denken muss, dass mir Schwester 17 das Gleiche gewünscht hat. Vielleicht sind die Menschen in Hamburg doch ganz okay und nicht nur albern, denke ich und gehe in die gezeigte Richtung. Manchmal muss man Dinge einfach machen. Oder auf Leute hören, die sich in einer Stadt besser auskennen, als man selbst. Könnte ja gut werden.
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