9 http://www.neu-denken-neu-leben.de/
10 https://robert-betz-verlag.com/denken-leben-p-93345.html
11 https://www. randomhouse. de/ebook/Denken-Sie-neu/Markus-Hofmann/Suedwest/e450940.rhd
12 https://www.hanser-literaturverlage.de/buch/anders-denken-warum-die-oe-konomie-weiblicher-wird/978-3-446-43681-7/
13 http://www.fischerverlage.de/buch/warum_es_ums_ganze_geht/9783596192762, Hans-Peter Dürr, „Warum es ums Ganze geht“, oekom-Verlag München, 2009, ISBN-13: 978-3-86581-173-8
14 http://www.fischerverlage.de/buch/es_werde_licht/9783103972450
15 https://www.neudenken.work/
16 http://neudenken-media. de/
17 http://forum-der-zukunft.com/willkommen_in_der_Zukunft.pdf
18 http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/cdu-grundsatzprogramm-wir-mu-essen-ganz-neu-denken-1464594.html
19 Manager Magazin 2/2017, Künstliche Intelligenz, S. 80 - 83
20 http://www.manager-magazin.de/magazin/artikel/manager-und-sucht-wa-rum-fuehrungskraefte -zu-drogen-greifen-a-1028370. html
21 http://www.spektrum.de/news/transkranielle-hirnstimulation-als-therapie/1345240, http://neudenkenmussher.de/
22 https://karlsruhe.afd-bw.de/aktuelles/news/14124/Europa+neu+denken
ARGUMENTE FÜR DIE NOTWENDIGKEIT, DENKEN NEU ZU DENKEN
Der Versuch, das Denken an sich neu denken zu wollen, erscheint einem skeptischen Menschen zunächst einmal etwas widersinnig23. Es erinnert ihn an die Geschichte von Baron Münchhausen, der sich an den eigenen Haaren aus dem Sumpf zog. Man könnte sich fragen: „Wie kann man etwas denken, das man in dieser Form nicht denken kann?“. Diese Frage erinnert wiederum an die Frage: „Kann der allmächtige Gott einen Stein erschaffen, der so schwer ist, dass er ihn nicht heben kann?“ Die Antwort lautet: „Ja, indem er nicht logisch denkt. Er kann auch anders denken.“ Und das können und machen wir Menschen ja auch immer wieder.
Wir können leichter neu denken, wenn wir erklärt bekommen, wie es geht. Das soll mit diesem Buch geschehen. Dazu müssen wir bereit sein, das alte Denken zu hinterfragen. Wir dürfen nicht darauf beharren: „So, wie wir denken, ist es ein richtiges Denken, und ein besseres Denken gibt es nicht!“.
Jemand, der im alten Denken fest verwurzelt ist, muss zunächst an der Sinnhaftigkeit des neuen Denkens ernsthaft zweifeln. Für ihn ist schließlich unsere Zivilisation – und damit unser Denken – so hoch entwickelt wie noch nie in der Menschheitsgeschichte. Er muss denken: „Wir haben doch die modernsten Wissenschaften, den größtmöglichen Zugriff auf Informationen und Daten, den schnellsten Informationsaustausch seit jeher, wir haben eine Künstliche Intelligenz, die sich rasant fort entwickelt, wir haben höchste Rechnerleistungen und obendrein eine Gedankenfreiheit wie noch nie. Die Bildungschancen nehmen zu, zwar nicht überall, aber grundsätzlich schon, und der Intelligenzquotient steigt seit Generationen unaufhörlich an. Wieso sollten wir jetzt das Denken neu denken? Gerade unser heutiges Denken bringt doch alles Neue hervor! So viel Neues, wie heute, ist doch noch nie gedacht worden! Was soll daran noch erneuerbar sein?“
Tatsächlich ist der Intelligenzquotient von 1947 bis 1993 in vielen Ländern der Welt gestiegen. Seit 1995 ist überraschenderweise eine Stagnation oder ein leichter Rückgang festzustellen24. Die vermuteten Gründe hierfür sind von vielfältiger Art, wie z.B. zunehmender Medienkonsum, Änderungen im Bildungswesen, Umweltgifte.
Es ist richtig, dass unser Denken bis heute einen noch nie dagewesenen Fortschritt bewirkt hat. Aber leider findet der Fortschritt nur in der Technologie statt. Auf diesem Gebiet haben kluge Denker sehr viele Utopien verwirklicht, die noch kurz zuvor als absurd und vollkommen unrealisierbar gegolten haben. Dazu gehören u.a. Automobil, Flugreisen, Röntgen, Radar, Raumfahrt, EC, Mobilfunk, Internet, Navi, LED.
In der Politik hat jedoch kein Fortschritt stattgefunden. In etlichen Staaten finden eher Rückschritte statt. Die Menschheit erlebt nach wie vor Kriege, Folter, Korruption, Vertreibung, Armut, Hunger und Grenzen. Daran hat sich seit Jahrtausenden prinzipiell nichts geändert. Die vermeintlich fortschrittlichen Prinzipien der Demokratie, der Diplomatie, von Recht und Gesetz sind keine Erfindungen der Neuzeit, sondern schon tausende Jahre alt. Gewiss gab es zwischenzeitlich durchaus politische Zustände, die deutlich schlechter waren als in der Gegenwart. Aber es gab keine weltumfassenden Neuerungen wie z.B. in der Informationstechnik.
Es gab zwar schon immer Utopien von einer besseren Gesellschaftsform und es gibt sie auch heute noch. Der Menschheit im Allgemeinen ist es aber nicht gelungen, sie dauerhaft zu verwirklichen. Ähnlich wenig Fortschritte gibt es in der Religion, in der Kultur oder ganz allgemein in den Geisteswissenschaften.
An dieser Stelle muss ich als Autor viele Leserinnen und Leser um Verzeihung und Geduld bitten, denn: Diese Aussagen / Behauptungen / Thesen klingen zunächst wie eine Unverschämtheit all denen gegenüber, die sich der Politik, der Kultur und den Geisteswissenschaften verbunden fühlen. Die Aussagen sind tatsächlich unverschämt (im ursprünglichen Sinne des Wortes, d.h.: nicht verschämt), weil sie ein Tabu brechen wollen, weil sie ein neues Denken zum Ausdruck bringen. Das Tabu lautet:
Wir denken auch heute noch so antik wie die alten Griechen und Römer, siehe Kapitel ‚Weshalb denken wir griechisch-römisch?‘
Bitte legen Sie das Buch jetzt nicht aus der Hand, denn Sie können trotz Ihres Widerspruchs weiter mitdenken, damit eine Weiterentwicklung des Denkens mit Ihrer Hilfe möglich wird.
Unter dem o.g. Mangel an Fortschritt in Politik, Religion und Geisteswissenschaften leiden tatsächlich sehr viele Menschen. Sie leiden nicht nur in unterentwickelten Ländern, sondern auch in hochentwickelten. Dazu gehören alle Menschen, die an Zivilisations- und Volkskrankheiten leiden25, sowie das Prekariat, die Modernisierungs- und Bildungsverlierer, politisch und religiös Verfolgte, Arbeitslose, sozial Isolierte, Obdachlose, Vertriebene, Flüchtlinge u.v.a.m.
Es gibt zudem auch Menschen, die gegen den Bedarf an neuem Denken protestieren. In den jüngsten Wahlen wird ein erheblicher Teil der Bevölkerung sichtbar, der den Fortschritt im Denken gar nicht will. Sie dokumentieren es dadurch, dass sie Populisten bzw. Vertretern des alten Denkens zujubeln.
Die Forderung nach „neu denken“ nimmt trotz alledem in den letzten Jahren in fast allen Gesellschaftsbereichen zu.
In vielen Universitäten, Unternehmen und Organisationen wird eifrig daran gearbeitet, z. B. die Wirtschaft neu zu denken26, das Management27, die Politik28, ebenso wie die Gesundheit29, die Bildung30, Arbeit, das Alter31, Mobilität, Stadtentwicklung, Energie, Deutschland32, Europa33, Zukunft34, unsere Welt35 und vieles andere Wichtige mehr. Diese Forderung erfasst auch Bereiche, die weniger im Fokus der allgemeinen Aufmerksamkeit stehen, wie z.B. die Musikpädagogik36, das Gottesbild37 oder ein Museum38. Manchmal wird es schon leicht kurios, was heute neu gedacht wird: das Alte39, das Böse40, die Innovation41.
Allen gemeinsam ist, dass über ein bestimmtes Thema neu gedacht wird, aber (noch) nicht über das Denken an sich.
Ich hoffe, dass das Gefühl der Leserschaft, der Autor sei unverschämt und beharre auf unverschämten Behauptungen, mittlerweile nachgelassen hat.
Offenbar erkennen immer mehr Menschen, dass sie mit ihrem herkömmlichen Denken die Entwicklung eines Themas nicht in die Richtung steuern können, wie sie gerne