Konventionen:
Besondere Aufmerksamkeit
Ausdrücke die vom Leser besondere Aufmerksamkeit erfordern oder die sich aus Gründen der besseren Lesbarkeit vom Fließtext abheben sollten, werden durch schräg gestellte Schriftzeichen gekennzeichnet. Zum Beispiel: Die Unterscheidung von analytischen und synthetischen Urteilen ist in der Philosophie von besonderer Bedeutung.
Merkausdrücke
Ausdrücke, die im philosophischen Diskurs besonders wichtig sind, und die man sich bestenfalls merken sollte, werden durch Fettdruck gekennzeichnet. Zum Beispiel: Zu den aposteriorischen Gottesbeweisen zählt man kosmologische und teleologische Beweise.
Anführungsnamen
Um Ausdrücke, die erwähnt werden, von Ausdrücken zu unterscheiden, die verwendet werden, werden Anführungsnamen gebildet. Ein Anführungsname wird gebildet, indem der betreffende Ausdruck in einfache Klammern gesetzt wird. Zum Beispiel: ›Immanuel Kant‹ ist der Name eines deutschen Philosophen.
Metaphorische Ausdrücke
Metaphorisch gebrauchte Ausdrücke werden in doppelte Klammern gesetzt. Zum Beispiel: Es ist fraglich, ob es noch »wahre« Freunde gibt.
Kurze wörtliche Zitate
Wörtliche Zitate mit einer Länge von bis zu fünf Zeilen, werden im Fließtext durch Anführungszeichen und Fußnote gekennzeichnet. Zum Beispiel: „Alle Menschen streben von Natur nach Wissen.“3
Lange wörtliche Zitate
Wörtliche Zitate (ausgenommen Zitate in Fußnoten) mit einer Länge von mehr als fünf Zeilen, werden durch Einrückung, kleinere Schriftgröße und Fußnote gekennzeichnet. Zum Beispiel:
Das Problem der Gottesbeweise ist daher zunächst gar kein Problem der Religion, sondern der Philosophie. […] Es führt […] in das Zentrum der Philosophie: zu der Frage, was wir mit rationalen Mitteln überhaupt zu wissen vermögen – und wo die Grenzen unseres Wissens liegen. Die Gottesbeweise sind exemplarisch für das, was die Philosophie als Wissenschaft überhaupt leisten kann. Es geht um den Versuch, mit dem logischen Instrument des Beweises die Existenz eines metaphysischen Gegenstandes zu demonstrieren.4
3 Aristoteles: Metaphysik, Rowohlt Verlag, Hamburg, 1994, S. 37, § 98oa.
4 Bromand, Joachim; Kreis, Guido: Gottesbeweise, Suhrkamp Verlag, Berlin, 2011, S. 10.
1 Philosophie – eine erste Begegnung
Es gibt viele Fragen in dieser Welt und unter ihnen solche, die für unser intellektuelles Leben von profundem Interesse sind. Fragen über das Dasein des Menschen, das Wesen des Seins, die Existenz der Wirklichkeit, die Möglichkeit von Erkenntnis – aber auch schlichte Fragen von der Art: Woran soll ich glauben? Und: Wie kann ein gutes Leben gelingen? Auf den ersten Blick scheinen diese Fragen nicht besonders schwierig zu sein, „aber in Wirklichkeit handelt es sich um […] [die] schwierigsten, die es gibt“1.
Wenn uns klar geworden ist, welche Hindernisse einer direkten und zuversichtlichen Antwort im Wege stehen, haben wir es in der Philosophie schon ein Stück weit gebracht. Die Philosophie ist nämlich nichts anderes als der Versuch, solche fundamentalen Fragen zu beantworten, und zwar nicht gedankenlos und dogmatisch zu beantworten, wie wir das im Alltag und selbst in der Wissenschaft oft tun, sondern kritisch, nachdem wir untersucht haben, was solche Fragen rätselhaft macht, und nachdem wir die ganze Verworrenheit und Verschwommenheit unserer normalen Vorstellungen erkannt haben.2
Diese, auf Bertrand Russell zurückgehende, Charakterisierung der Philosophie, ist eine von vielen Möglichen, wenngleich eine sehr Treffende, wie wir finden. Ein andere, ebenso treffende Charakterisierung, stammt von Robert Spaemann: Philosophie, so Spaemann, ist ein gründliches, systematisches Nachdenken über letzte Fragen – Fragen, auf deren Nichtaufwerfen