Grundlagen der Philosophie: Einführung in die Geschichte und die Kerndisziplinen. Bernd Waß. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Bernd Waß
Издательство: Readbox publishing GmbH
Серия:
Жанр произведения: Афоризмы и цитаты
Год издания: 0
isbn: 9783347034723
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       GRUNDLAGEN DER PHILOSOPHIE

      Einführung in die Geschichte der Philosophie und die Kemdisziplinen

      © Academia Philosophia

      Österreichische Privatakademie für Philosophie und philosophische Weltdeutung

      Direktoren: Dr. Bernd Waß; Dr. Heinz Palasser

      www.academia-philosophia.com

      Herausgeber: Academia Philosophia, Salzburg & Wien

      Autoren: Dr. Bernd Waß; Dr. Heinz Palasser

      Umschlaggestaltung, Illustration, Grafik: Mag. Petra Pfuner, CreativbüroVitamin©

      Cover-Bild: Shutterstock Standard-Lizenz, Stockfoto-Nummer: 83387449

      Verlag: Tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359, Hamburg

      978-3-347-03470-9 (Paperback)

      978-3-347-03471-6 (Hardcover)

      978-3-347-03472-3 (e-Book)

      Erste Auflage 2020

      Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und der Autoren unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

      Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

      Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

       Zum Gebrauch

      Die hier vorliegende Abhandlung ist unserem Wunsch entsprungen, ein Einführungsbuch zur Hand zu haben, das den Anforderungen unserer Lehrtätigkeit an der Academia Philosophia entspricht: einem Laien die Grundlagen der Philosophie näher zu bringen – außerhalb der Mauern der Universitäten, aber nichtsdestoweniger auf angemessenem theoretischen Niveau. Man hat es also im Eigentlichen mit einem Lehrmittel zu tun. Während der vielen Jahre, die wir es nun schon im Gebrauch haben, haben wir es nicht zuletzt in der Debatte mit den Studierenden stets weiterentwickelt, sodass es heute, wie wir glauben, einem größeren Kreis von Interessierten zur Verfügung gestellt werden kann. Der Text soll dazu beitragen, sich im scheinbar undurchdringlichen Labyrinth philosophischer Auffassungen, Positionen und Theorien zu orientieren; ein tiefergehendes Verständnis der genuinen Problem- und Fragestellungen auszubilden, mit denen wir es in der Philosophie zu tun haben; die arttypische Weise des philosophischen Denkens zu erfassen und den Abstraktionsgrad sowie die Präzision des eigenen Denkens zu erhöhen.

      Wir haben versucht, die Dinge nicht komplizierter zu machen als sie es sind, wir haben sie aber auch nicht unnötig zu vereinfachen gesucht. Es herrscht nämlich heute eine verführerische Tendenz vor, die Sache der Philosophie zu einer weitaus seichteren und weniger schwierigen Tätigkeit zu machen, als sie es in Wirklichkeit ist. Wie hat es der bedeutende Deutsche Philosoph Franz von Kutschera einst so treffend ausgedrückt: “Wirklich einfach und allgemeinverständlich ist leider nur schlechte Philosophie. In guter Philosophie bemüht man sich, auf Gipfel zu gelangen, von denen aus man eine Übersicht über die zerklüftete Landschaft unseres Wissens hat. Nur hohe Gipfel bieten einen solchen Überblick und auf sie kommt man nur mit Kraft, Ausdauer und angemessener Ausrüstung. In einem anderen Bild: Was nicht schwer ist, ist kein Gold.”1 Lassen Sie sich also vom manchmal »störrischen Ross der Philosophie« nicht abwerfen. Sollten sich aus der Lektüre des vorliegenden Buchs philosophische Fragen ergeben, so können Sie selbige gerne an uns richten. Senden Sie uns hierzu eine Mail an: [email protected]

      1 Von Kutschera, Franz: Philosophie des Geistes, Mentis, Paderborn, 2009, S. 13.

      DIE AUTOREN

      Bernd Waß studierte am Institut für Philosophie der Kultur- und Gesellschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Salzburg Analytische Philosophie. Zum Doktor der Philosophie promovierte er bei Prof. Dr. Reinhard Kleinknecht, Prof. Dr. Otto Neumaier und Prof. Dr. Volker Gadenne mit einer Arbeit zur Philosophie des Geistes. Er ist Philosoph, ordentliches Mitglied der Österreichischen Gesellschaft für Philosophie und Gründungsdirektor der Academia Philosophia. Seine Arbeits- und Forschungsschwerpunkte finden sich in der Metaphysik, insbesondere der Philosophie des Geistes, und der Erkenntnistheorie.

      Heinz Palasser absolvierte an der Wirtschaftsuniversität Wien und der University of Minnesota Studien der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften mit den Schwerpunkten Betriebswirtschaftslehre und Philosophie. Zum Doktor der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften promovierte er am Institut für Philosophie der Wirtschaftsuniversität Wien bei Prof. Dr. Gabriele Mras mit einer Arbeit zum philosophischen Skeptizismus. Seine Arbeits- und Forschungsschwerpunkte finden sich in der Erkenntnistheorie, insbesondere im philosophischen Skeptizismus, und in der Handlungstheorie. Er ist Philosoph, Universitätslektor und Gründungsdirektor der Academia Philosophia.

      Die Philosophie hat alles, um im besten Fall nichts mit ihr zu tun zu haben:

      Sie ist theoretisch, nicht praktisch; sie ist lebensfern, nicht lebensnah und die

      Beschäftigung mit ihr ist überaus schwierig. Mit der Leichtigkeit des Seins hat sie nichts zu tun. Um es im Stil des französischen Philosophen und Seismografen des Verfalls, Emil M. Cioran, zu sagen: Das Pendel des Lebens schlägt nur in zwei Richtungen aus, in die der heilsamen Illusion oder der unerträglichen Wahrheit. Letztere ist ihr Geschäft. Welt und Mensch am Seziertisch des Denkens. Unter dem Philosophenhammer bleibt nichts heil. Vielleicht aber ist sie gerade deshalb so anziehend, so schillernd, so faszinierend, so tief;

      lässt sie einen nicht mehr los.

       (Bernd Wass)

       Vorwort

      Der britische Philosoph Bertrand Russell, der zu den bedeutendsten Vertretern der Analytischen Philosophie zählt und mit der Principia Mathematica das von Gottlob Frege zurückgelassene Projekt vervollständigte, die gesamte Mathematik allein mithilfe des Mengenbegriffs und den Schlussregeln der philosophischen Logik zu rekonstruieren, schreibt 1912, in ›Die Probleme der Philosophie‹, vom Wert derselben. Ein Aufsatz der nichts an Wirkkraft eingebüßt hat und der heute wie damals den Wert der Philosophie in einer Weise darzustellen vermag, wie es pointierter und schöner nicht sein könnte. Ohne Zweifel: Ein Plädoyer für das philosophische Denken! Ein solches Plädoyer, so dachten wir uns, wäre angemessen, um es dem vorliegenden Werk voranzustellen, versteht es sich doch selbst als eine Aufforderung zum Philosophieren:

      Häufig nämlich wird der Wert des philosophischen Denkens, mithin der Wert der Philosophie überhaupt, in Frage gestellt. Nicht zuletzt deshalb, weil viele Menschen unter dem Einfluss der Wissenschaft oder der Bedürfnisse des praktischen Lebens dazu neigen, in der Philosophie nicht mehr als ein harmloses, aber auch nutzloses Spiel zu sehen, das aus begrifflichen Haarspaltereien und Streitigkeiten über Dinge besteht, über die wir ohnehin nichts wissen können. Diese Auffassung ergibt sich offenbar teils aus einer falschen Vorstellung über Sinn und Zweck des Lebens, teils aus einer falschen Vorstellung über das, was die Philosophie erreichen will.

      Die Naturwissenschaft ist – vermittels der mit ihrer Hilfe gemachten Erfindungen – unzähligen Menschen von Nutzen, die von ihr überhaupt keine Ahnung haben; deshalb darf man ihr Studium allemal empfehlen. Diese Art von Nützlichkeit ist nicht Sache der Philosophie. Wenn die Beschäftigung mit der Philosophie überhaupt einen Wert hat, dann kann dieser nur indirekt zustande kommen, durch den Einfluss auf das Leben derer, die sich mit ihr beschäftigen. In diesem Einfluss, in diesen Auswirkungen, müssen wir also zunächst den Wert der Philosophie suchen. Wir müssen uns außerdem – wenn wir bei diesem Versuch nicht scheitern wollen – von den Vorurteilen der fälschlich so genannten »Männer der Praxis« frei machen. Der »Praktiker« ist – einem häufigen Gebrauch des Wortes nach – jemand, der