Die alte Dame deutet mit ihrem Zeigefinger auf einen Mann mitten auf dem Platz. Der Mann geht ganz gebeugt und trägt eine große Last auf seinem Rücken. Er ist darunter kaum zu sehen. Bei genauerem Hinschauen ist zu erkennen, dass es eine Standuhr ist, die der Mann transportiert. Er keucht. Schweißperlen rinnen an seinem Gesicht entlang. Und es sieht aus, als ob er Jemanden verfolgen würde.
"Seht Ihr? Dieser Mann gehört, wie ich, zum Kreis der 'Uhrenträger'. Wir sind dazu auserkoren, Wesen wie IKAS an ihre Aufgabe und ihre verbleibende Zeit zu erinnern."
"Und warum hast Du nur einen kleinen Wecker zu tragen?" fragt Pollagia.
Die Uhrenträgerin berichtet: "Nun, die Größe der Uhren hängt von der Wichtigkeit der Aufgaben ab. Es gibt einen Ort, an dem alle Uhren aufbewahrt werden. Uhrenträger werden die Menschen, die irgendetwas ausgefressen haben. Wenn sie gewillt sind, sich zu ändern und einsichtig sind, können sie Uhrenträger werden. Damit können sie ihr Gewissen bereinigen. Ein angehender Uhrenträger begibt sich an den Ort, an dem alle Uhren aufbewahrt werden. Je nach Schwere der Schandtat wird die jeweilige Uhr besonders laut läuten, klingeln, scheppern oder einfach nur tick-tack machen und sich so dem zukünftigen Uhrenträger zu erkennen geben. Diese Uhr muss der Uhrenträger dann immer bei sich haben. So wie jetzt der Mann mit der Standuhr."
Die alte Dame überlegt, wie es bei ihr war und antwortet: "Wisst Ihr, ich habe vor langer Zeit Menschen belogen und betrogen und um ihr Erspartes gebracht. Alles aus reiner Habgier. Ich habe mein Wohlwollen vor das Wohl anderer gestellt, ohne Rücksicht auf Verluste. Dann habe ich mich entschlossen, mein Leben umzukrempeln und meine Schuld 'abzutragen'."
Pollagia und Destineaux starren immer noch dem Uhrenträger mit der riesigen Standuhr auf seinem Rücken hinterher. Sie schütteln ungläubig ihre Köpfe. Den großen Platz haben die Drei mittlerweile überquert. Nun stehen sie vor einer hellerleuchteten Häuserreihe. Straßenlaternen tauchen die unterschiedlich farbigen Häuser, die irgendwie in eine Richtung zu kippen scheinen, in ein unwirkliches Licht.
"Dann lasst uns mal reingehen." sagt die Alte.
Destineaux und Pollagia gucken sich verdutzt an. Keiner von Beiden kann einen Eingang an dem Haus, auf das sie zusteuern, sehen. Die Alte geht zu dem Gebäude, welches am hellsten angestrahlt wird. Dort spricht sie mit einem am Boden sitzenden Bettler.
Dieser Bettler saß, wie Pollagia und Destineaux schwören könnten, eben noch nicht da. Das Gesicht des Bettlers ist durch die heruntergezogene Kapuze seiner Kutte nicht zu erkennen. Zu sehen ist auch nicht, ob er alt oder jung ist. Seine Statur wird von seinem Umhang komplett verdeckt. Der Bettler brabbelt etwas Unverständliches vor sich hin und rückt ein kleines Stück beiseite. Und siehe da, auf einmal kommt im Boden ein Schacht mit einer steilen Treppe zum Vorschein.
"Und da gehen wir jetzt runter." Die alte Dame geht vor, Destineaux und Pollagia folgen ihr.
Was die Drei aber nicht bemerken, dass sie vom dicken Piet und von der langnasigen Roswitha aus sicherer Entfernung beobachtet wurden. Die beiden Gestalten sind Moira, Destineaux und Pollagia heimlich gefolgt.
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