Barbara Horvatits-Ebner
Arkadien und Cornetti
Eine Italienreise auf Goethes Spuren
Über die Autorin
Barbara Horvatits-Ebner lebt und arbeitet in Graz. Ihr Job als Psychologin erfüllt sie, trotzdem gilt ihre heimliche Leidenschaft dem Reisen und Schreiben. „Arkadien und Cornetti“ ist ihr erstes Werk, das in Buchform erschienen ist – ansonsten tobt sie sich mit Reiseberichten auf ihrem Reiseblog Reisepsycho.com aus.
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Über das Buch
Kurz vorm Burnout beschließt Barbara, sich eine berufliche Auszeit zu nehmen und sich einen lang gehegten Traum zu erfüllen: Italien auf Goethes Spuren zu bereisen. Die „Italienische Reise“ des großen Dichters ist ihr Leitfaden, der sie vom Norden bis in den Süden des Landes und wieder zurück führt. Sie kommt dabei mit der Seele Italiens und mit sich selbst in Kontakt, zweifelt immer wieder und macht trotzdem weiter. Große und kleine Abenteuer füllen ihre acht Wochen, die sie im Bel Paese verbringt, aus – vom Vespafahren in Catania bis hin zu Gruselmomenten in Perugia. Auf ihrer Reise lernt sie Menschen kennen, die ihr zu Weggefährten und Freunden werden. Dazwischen zieht sie immer wieder Bilanz: die Parallelen zwischen Goethes Italienreise und ihrer sind manchmal erschreckend ähnlich!
© 2020 Barbara Horvatits-Ebner
Fotos: Barbara Horvatits-Ebner
Lektorat: die leserei, Graz
Verlag und Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44,
22359 Hamburg
ISBN
Paperback: | 978-3-347-12356-4 |
e-Book: | 978-3-347-12357-1 |
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Über die Bücher
Planung, Vorbereitung und andere Katastrophen
Die Abreise
Etappe 1 – Von Sterzing nach Verona
Etappe 2 – Von Verona nach Venedig
Etappe 3 – Von Venedig nach Rom
Etappe 4 – Von Rom nach Neapel
Etappe 5 – Sizilien
Etappe 6 – Von Neapel nach Siena
Epilog
Danksagung
Für Harry
Vorwort
Ich suchte lange nach einem klugen Satz, mit dem ich dieses Buch beginnen kann. Erste Sätze sind immer so eine Sache: Man brütet ewig, findet dann etwas anderes zu tun, denkt mal wieder dran und wenn einem nichts Ordentliches einfällt, dann lässt man es eben wieder. So lange, bis das ganze Buch fertig, aber noch immer kein erster Satz geschrieben ist.
Als mir einfach keiner einfallen wollte, dachte ich mir: „Ach, was soll's!“ Irgendwie war es ja mit meiner Reise durch Italien genau so. Es kam mir schon vor Jahren einmal, als ich Goethes „Italienische Reise“ las, in den Sinn, diese Route auf seinen Spuren nachzureisen. Es war eine fixe Idee, das irgendwann zu machen. Vorstellungen und Bilder schwirrten durch meinen Kopf, aber irgendwie passte nichts. Wie sollte ich für dieses Vorhaben lange genug Urlaub bekommen? In drei Wochen wäre so etwas ja nicht machbar, zumindest nicht, wenn ich es ordentlich durchziehen will. Und in Etappen kam es für mich nicht infrage, das wäre nicht dasselbe. Woher das Geld nehmen? Die Reise irgendwann im Alter zu machen, war mir zu weit weg. Und so beschäftigte mich dieses Thema immer wieder einmal, ohne dass ich konkrete Pläne vorweisen konnte.
Bis der April 2017 kam. Es war der Monat, in dem ich nur ganz knapp einem Burnout entkam. Während meines Zwangskrankenstands wurde mir bewusst, wie blöd ich eigentlich die letzten Jahre war. Nur weil ich als fleißig gelten wollte, arbeitete ich immer an meinem Limit. Ich beschloss daher, mir eine Auszeit zu nehmen. Ab Oktober ein Jahr nicht arbeiten! Was mir zuvor als unvorstellbar erschienen war, wurde plötzlich zum erlösenden Lichtblick. Und es war der Moment, in dem die Überlegungen der italienischen Reise erneut aufkeimten. Obwohl ich plante, überlegte und nachts schon von nichts anderem mehr träumte, war ich gefühlt völlig unvorbereitet, als es dann so weit war.
Der Tag der Abreise war plötzlich da und ich musste mich ernsthaft damit auseinandersetzen, das Vorhaben durchzuziehen. Genau so erging mir beim ersten Satz – trotz langer Überlegungen traf mich der Beginn des Buches, der nun endlich geschrieben werden musste, aus heiterem Himmel. Weil ich nun aber weiß, dass es schon irgendwie geht, dass es gut ist, wie es ist, lasse ich es. Man kann manche Dinge sowieso nicht planen, nicht zu Ende denken. Den Stress, das alles perfekt sein MUSS, habe ich in Italien abgelegt. Daher gibt es auch keinen perfekten ersten Satz.
Bevor du nun aber auf meine zweimonatige Reise quer durch Italien auf Goethes Spuren mitkommst, sei vorgewarnt! Ich bin weder Historikerin noch Germanistin, noch habe ich Ansprüche darauf, eine zu sein. Dieses Buch ist meine Geschichte, keine literarische Reise, die Goethes Weg analysiert. Ich beschäftigte mich nicht damit, warum Goethe dieses und jenes gedacht haben könnte oder was mit den von ihm besuchten Gebäuden im Laufe der Zeit passiert ist. Es ist im Prinzip ganz einfach: Ich lese Goethe gern, ich liebe Italien. Mich faszinierte seine Reise, also wollte ich sie auch machen. Ich war neugierig zu erfahren, ob ich dieselben Erfahrungen wie er machen würde und was bei mir so gänzlich anders ankommen wird. Vor allem aber wollte ich wieder zu mir finden, meine Einstellung zu mir selbst ändern. Ich brauchte eine Herausforderung, die nichts mit Leistung zu tun hat, sondern mit einem Abenteuer. Daher geht es in diesem Buch meistens um mich und meine Erlebnisse. Wenn du Italien und aufregende Reisegeschichten gern magst, wird dir dieses Buch vermutlich gefallen. Wenn du dir eine hochtrabende Analyse von Goethes Reise erwartest, dann fragst du besser die Goethe-Experten deines Vertrauens. Ich bin einfach nur seine Reise nachgereist, mit ähnlichen Augen, aber ganz anderen Voraussetzungen.
Nun bleibt mir nichts anderes mehr übrig, als dir viel Spaß beim Lesen zu wünschen – mindestens ansatzweise so viel, wie ich beim Reisen und Schreiben hatte!
Über die Bücher
„Zu meiner Welterschaffung habe ich manches erobert, doch nichts ganz Neues und Unerwartetes. Auch habe ich viel geträumt von dem Modell, wovon ich so lange rede, woran ich so gern anschaulich machen möchte, was in meinem Inneren herumzieht, und was ich nicht jedem in der Natur vor Augen stellen kann.“
Diesen Satz schrieb Goethe zu Beginn seiner sehnsuchtsvollen Reise quer durch Italien – ein Abenteuer, zu dem er sich zur Besserung seines Wohlbefindens entschloss und das er uns verschriftlicht als wunderbares Buch hinterließ. Bevor ich nun meine eigene Geschichte erzähle, möchte ich noch ein paar Worte zur Originalvorlage meiner Reise erzählen und dazu, wie sehr dieses mich inspiriert hat.
Über Goethes Italienische Reise
Die Hintergrundinformationen zum Buch „Italienische Reise – Auch ich in Arkadien“ sind schnell erklärt: Goethe fühlte sich bei seiner Arbeit als Beamter uninspiriert und brach am 3. September 1786 von Karlsbad in Richtung Italien auf, um diesen unbefriedigenden Zustand zu ändern. Von dieser Reise wusste, bis auf einen Vertrauten, niemand und so zog er zweiundzwanzig Monate durch das schöne Land im Süden. Er selbst bezeichnete dieses Vorhaben als „Wiedergeburt“ für ihn selbst. Dabei führte ihn sein Weg über Südtirol, den Gardasee, Venedig und die Poebene über Bologna, Florenz und Perugia nach