Krimi Paket 10 Thriller: Mord ist kein Vergnügen. Pete Hackett. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Pete Hackett
Издательство: Readbox publishing GmbH
Серия:
Жанр произведения: Зарубежные детективы
Год издания: 0
isbn: 9783745212372
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New York war und ein paar Tipps haben wollte, Tipps, die diese Straße betreffen, wissen Sie“, fügte er augenzwinkernd hinzu. „Aber Sie wissen es nicht genau?“

      „Bedaure, Sir, ich muss passen.“

      8

      Hugo Leicester brachte den Besucher zur Ladentür, wechselte noch ein paar Worte mit ihm und kehrte in seinen Laden zurück. Es waren noch zwei Kunden da. Einer wurde bedient, der andere stand an der Kasse. Hugo Leicester kümmerte sich nicht um sie. Er eilte in sein Büro, das gleichzeitig als Lager diente, und in dem man sich kaum bewegen konnte, ohne gegen Warenstapel und Kartons zu stoßen, griff nach dem Telefon und wählte eine Nummer, die er im Kopf hatte. Er kaute ungeduldig auf der Unterlippe herum, während das Freizeichen monoton in sein Ohr tutete.

      „Ja?“, tönte ihm schließlich eine Frauenstimme entgegen.

      „Ich muss Blacky sprechen.“

      „Wer ist denn da?“

      „Ich bin’s, Hugo. Es ist dringend.“

      „Blacky ist nicht zu Hause.“

      „Verdammt, wo kann ich ihn finden?“

      „Er hat mir nicht gesagt, wo er zu erreichen ist.“

      „Mit wem spreche ich überhaupt?“

      „Ich bin Dolly.“

      „Hallo, Dolly“, sagte Hugo grimmig und legte auf. Ein Geräusch in seinem Rücken ließ ihn herum zucken.

      Die Tür hatte sich geöffnet, ein Mann betrat den Raum. „Blacky!“, stieß Hugo Leicester hervor. „Gerade habe ich versucht, dich anzurufen ..“

      Der Mann, der sich mit dem Rücken gegen die Tür lehnte, war schätzungsweise 35. Es war leicht zu erkennen, dass er seinen Spitznamen dem tiefschwarzen, nackenlangen Haar und den nicht minder dunklen Augen verdankte. Er hatte aufgeworfene Lippen, eine abgeplattete Nase und eine fliehende Stirn. Er war keine Schönheit, aber er war auch nicht hässlich.

      „Ich bin stets zur Stelle, wenn ich gebraucht werde“, sagte Blacky.

      „Ein Bulle war hier, Naja, kein Bulle, sondern ein Privateye. Bount Reiniger, Ein bekannter Mann. Er hat mir ein Bild von Ronny unter die Nase gehalten. Wie findest du das?“

      „Merkwürdig“, sagte Blacky. „Richtig komisch.“

      „He, was ist los mit dir?“, fragte Hugo Leicester stirnrunzelnd. „Bist du high oder so was? Du bist ganz anders als sonst..“

      „Kann schon sein, dass das zutrifft“, meinte Blacky und zog einen Revolver aus seiner Jacke. Er tat es mit der Linken. Mit der Rechten fischte er einen Schalldämpfer aus der Gesäßtasche und schraubte ihn auf die Waffenmündung.

      Hugo Leicester sah fassungslos zu. Er setzte sich. „He, langsam, Blacky“, sagte er. „Ich dachte, das sei zwischen uns vorbei. Gelaufen und vergessen. Ich zahle pünktlich, du kannst dich wahrhaftig nicht beschweren. Also bitte nicht die alten Drohgebärden, die gehen mir an die Nieren.“

      „Was du nicht sagst!“, höhnte Blacky, ging etwas in die Knie und blickte über die Schulter durch das kleine, quadratische Fenster, das sich in der Tür befand, in den langgestreckten Laden. Die beiden Kunden waren gegangen. Einer der Verkäufer legte Ware zusammen, der andere war mit der Kasse beschäftigt.

      Hugo Leicester schaltete blitzschnell. Er griff nach der Pistole, die griffbereit in einem Fach unter dem Tisch lag und riss sie hervor. Blacky drehte sich um. Seine Augen weiteten sich, als er die Waffe in der Hand des Älteren sah. „He, spinnst du?“, murmelte er.

      „Das darf dich nicht überraschen, Blacky“, verteidigte sich der Ladenbesitzer. „In dieser Gegend muss man auf alles vorbereitet sein,“

      Blacky grinste. Er zeigte keine Angst, er schien eher amüsiert zu sein. „Mann, Hugo!“, sagte er kopfschüttelnd. „Du bist großartig. Einfach umwerfend komisch. Du weißt, dass du mich nicht umlegen kannst. Es wäre dein sicheres Ende.“

      „Ich will dich nicht umlegen. Ich will niemand umlegen“, sagte der Angesprochene und fuchtelte mit der Linken in der Luft herum. „Ich bin ein friedfertiger Mensch, der zufrieden ist, wenn sein Laden läuft und er seine Familie ernähren kann. Ich will keinen Ärger, Aber wenn du herkommst und mich mit einer Kanone bedrohst, setzte ich mich zur Wehr, das ist mein gutes Recht.“

      „Leg’ das Ding aus der Hand.“

      „Erst musst du deine Kanone wegstecken“, forderte Hugo Leicester, der besorgt feststellte, dass sein Gegner den Finger am Abzug gekrümmt hatte.

      „Nicht doch, Alterchen. Ich erteile hier die Befehle. Tu, was ich dir sage!“

      „Der Laden gehört mir, Blacky. Ich bin immer ein pünktlicher und zuverlässiger Zahler gewesen. Ich habe selbst dann keine nennenswerten Schwierigkeiten gemacht, als ihr die Schutzgebühr erhöht habt. Ich kann erwarten, dass das honoriert wird. Was du mit mir machst, widerspricht den Absprachen, es zerstört die Geschäftsgrundlage.“

      „Warum war Reiniger hier?“

      „Das habe ich dir bereits gesagt. Er suchte Ronny. Das wollte ich dir mitteilen. In dem Augenblick kamst du herein. Das ist alles.“

      „Für wen arbeitet Reiniger?“

      „Das weiß ich nicht.“

      „Ein Privateye zieht nicht auf eigene Faust los. Er hat einen Klienten, einen Mann, der ihn für die Recherchen bezahlt“, sagte Blacky.

      „Mann, danach konnte ich ihn nicht gut fragen. Es interessierte mich auch nicht. Es ist eure Sache, wie ihr damit fertig werdet. Ich habe meinen Part jedenfalls erfüllt und denke, dass es Zeit wird, dafür belohnt zu werden. Reiniger weiß nichts, und ich habe ihn abgewimmelt.“ Blacky grinste. „Aber du weißt etwas, Blacky. Der Boss ist der Meinung, dass es zu viel ist. Zu viel, um geduldet zu werden. Deshalb ist er der Meinung ...“

      Hugo Leicester hörte kaum noch hin.

      Er erfasste blitzschnell, dass er handeln musste. Abdrücken, ehe Blacky dazu kam.

      Hugo Leicester kannte das Risiko, das sich damit verband. Er begriff, was seiner Tat folgen musste, aber das waren Überlegungen von untergeordneter Bedeutung. Sie waren klein und unwichtig angesichts der Erkenntnis, dass die Organisation seinen Tod beschlossen hatte.

      Hugo Leicester zog durch und schoss. Er berührte den Abzug insgesamt dreimal. Die Pistole in seiner Hand bäumte sich auf, aber er hielt sie fest, er verstand damit umzugehen, er hatte sie oft genug auf seinem Wochenendgrundstück erprobt.

      Blacky riss den Mund auf. Sein Körper zuckte zusammen. Die Schrecksekunde lähmte ihn. Er hatte mit allem gerechnet, nur nicht damit, dass der Alte sich wehren könnte.

      Blacky brach in die Knie. Vor seinen Augen löste sich die Umgebung in rosige Nebel auf. Er versuchte abzudrücken, aber das gelang ihm nicht. Er hörte einen dumpfen Laut und begriff, dass der Revolver seiner Hand entfallen war.

      Irgend etwas schlug hart gegen seinen Rücken. Es war die Tür, die einer der Verkäufer auf gestoßen hatte. „Iss was, Chef?“, ertönte eine entsetzte Stimme.

      Blackys Sinne schwanden.

      Er kippte mit dem Oberkörper nach vorn und schlug auf den Boden.

      9

      Bount betrat den Laden. Von den beiden Verkäufern war niemand zu sehen. Auch Hugo Leicester befand sich nicht im Verkaufsraum. Bount strebte auf die Tür im Hintergrund des Ladens zu. Noch ehe er sie erreichte, wurde sie aufgestoßen. Einer der Verkäufer verließ das Büro. Er war leichenblass.

      „Wir haben geschlossen, Mister“, murmelte er, offenbar völlig verwirrt.

      Bount ging an ihm vorbei. Er stieß die