2Was nie im Bewußtsein eines Menschen war, kann bei ihm auch nie zum Unterbewußtsein werden, und Gedanken, die ich selbst nicht habe, kann ich auch nicht auf andere übertragen.
3Die Worte „Suggestion“, „Unterbewußtsein“, „Gedankenübertragung“ sind auf diesem Gebiet in den meisten Fällen eben nur Worte, mit denen man recht viel Gelehrtes auszudrücken glaubt und auch auf diejenigen Eindruck macht, die nicht nachzudenken pflegen. Aber in Wirklichkeit sind es Worte ohne anwendbare Begriffe. „Wo die Begriffe fehlen, da stellt ein Wort zur rechten Zeit sich ein.“
4Was die Gedankenübertragung angeht, so habe ich mich oft bemüht, meine Gedanken auf die Medien sowohl vor ihrem Trancezustand, als auch während desselben mit aller Kraft zu übertragen. Aber in keinem einzigen Falle enthielten ihre darauf folgenden Kundgebungen auch nur ein Wort von dem, was ich an Gedanken auf sie zu übertragen suchte.
5Auch andere habe ich veranlaßt, mit mir zusammen einen bestimmten Gedanken, den wir vorher vereinbart hatten, einem Medium für seine Kundgebungen zu suggerieren. Aber alle diese Versuche blieben ohne den geringsten Erfolg.
6Was mir durch die Ungelehrten und auf allen Gebieten des Wissens vollständig unerfahrenen Medien mitgeteilt wurde, übersteigt jedes menschliche Wissen von diesen Dingen.
7Hier gibt es bloß eine Erklärung, die unser Denken befriedigt, nämlich: Es sind außerirdische Geistwesen, die sich dieser Medien als Werkzeuge bedienen, um uns von der Existenz eines Jenseits, von dem Dasein eines Gottes und einer Geisterwelt zu überzeugen und uns auf den Weg zu Gott zu führen.
8Die in den folgenden Kapiteln wiedergegebenen Belehrungen über die „Gesetze des Geisterverkehrs“ und „die großen Fragen des Diesseits und Jenseits“ werden weitere Beweise dafür in Fülle liefern.
Ende des 1. Teils.
2. TeilDie Gesetze des Verkehrs der Geister mit der materiellen Schöpfung
2.1.0 Vorbemerkung
„Ich habe erkannt, daß alles, was Gott bestimmt hat, ewige Geltung besitzt. Man kann da nichts hinzufügen und nichts davon hinwegnehmen. Und das hat Gott so eingerichtet, daß man Ehrfurcht vor ihm habe.“ (Prediger: 3,14)
1Es war mir schon bei der ersten Berührung mit der Geisterwelt die Zusage gemacht worden, daß ich über die Gesetze belehrt würde, nach denen sich der Verkehr der Geister mit der materiellen Welt, besonders mit den Menschen, vollzieht.
2Würde diese Zusage erfüllt, so bedeutete dies für mich einen neuen, unwiderleglichen Beweis für die Wahrheit dessen, was ich bisher aus dieser Quelle an Belehrungen empfangen hatte. Ich selbst wußte von jenen Gesetzen nichts. Erst recht war den auf allen wissenschaftlichen Gebieten unerfahrenen Medien von derartigen Gesetzen nichts bekannt, so daß sie aus sich keine Belehrungen darüber erteilen konnten.
3Die mir gemachte Zusage wurde in viel vollkommenerer Weise gehalten, als ich zu hoffen gewagt hatte. Der Unterricht, der mir über die Gesetze des Geisterverkehrs zuteil wurde, war von einer Klarheit und Überzeugungskraft, wie sie nur der Wahrheit innewohnt. Alle Fragen, die ich stellte, wurden mir ausführlich bis in ihre Einzelheiten beantwortet. Nie konnte ich auch nur den kleinsten Widerspruch in den Ausführungen feststellen. Alles griff ineinander, wie in einem feinen Uhrwerk. Mein Lehrmeister war daßelbe Geistwesen, das mir schon bei meinem zweiten Zusammentreffen mit ihm versprochen hatte, mich in alle Wahrheit einzuführen. Es bediente sich dazu als Medium desselben Jungen wie damals. Da dieser nur mittelmäßige Schulbildung besaß, so bewahrheitete sich auch hierbei das Wort des Apostels Paulus:
4 „Was der Welt für töricht gilt, das hat Gott erwählt, um die Weisen zu beschämen; und was der Welt für niedrig und verächtlich gilt, ja was der Welt nichts gilt, das hat Gott erwählt, um das zunichte zu machen, was in den Augen der Welt groß dasteht. Denn kein Sterblicher soll sich seiner eigenen Leistungen vor Gott rühmen können“ (1.Kor.1,27-29).
2.1.1 Das Gesetz der „Odkraft“ (Lebenskraft)
2.1.2 Gesetzmäßigkeit in der gesamten Schöpfung Gottes
1„Ihr Menschen“, so begann der Geist seine Belehrungen - „scheint anzunehmen, daß Gesetzmäßigkeit bloß in der materiellen Welt herrsche. Das ist ein Irrtum. Gott ist ein Gott der Ordnung und der Gesetzmäßigkeit sowohl in der irdischen, als auch in der geistigen Schöpfung. Er selbst unterwirft sich bei seinem Tun den von ihm geschaffenen Gesetzen und hebt keines von ihnen auf.“
2„So müssen auch wir Geister die gottgewollten Naturgesetze beobachten, sooft wir mit der materiellen Welt in Verbindung treten. Das gilt sowohl für die gute, als auch für die böse Geisterwelt.“
3„Ihr pflegt alles ein „Wunder“ zu nennen, was ihr mit den euch bekannten Naturgesetzen nicht in Einklang bringen könnt. Für den, der die Kräfte der materiellen und der geistigen Welt kennt, gibt es keine 'Wunder'. Denn alles vollzieht sich nach denselben unwandelbaren Gesetzen, von denen keines das andere aufhebt oder abändert.“
4„Wenn du einen Stein mit der Hand in die Höhe hebst, so wird dadurch das Gesetz der „Schwerkraft“ des Steines, wie ihr es nennt, nicht beseitigt, sondern durch die stärkere Kraft deiner Hand überwunden. Würde jedoch ein Stein durch eine für euch unsichtbare Hand emporgehoben, so wäre das in euren Augen ein 'Wunder', weil ihr die Kraft nicht sehet und darum der Ansicht wäret, der Stein erhebe sich von selbst. Und doch muß in beiden Fällen eine Kraft vorhanden sein, die das Heben des Steines bewirkt. Ob ihr die Kraft sehet oder nicht, macht in dem Vorgang selbst keinen Unterschied. In beiden Fällen wird die Schwerkraft des Steines durch eine stärkere Kraft überwunden.“
5 „Selbst Gott kann infolge der von seiner Allmacht geschaffenen Gesetze nicht machen, daß sich ein Stein von selbst erhebt. Wohl hätte er andere Gesetze für die Materie schaffen können. Nachdem er aber die jetzt bestehenden Gesetze für alles irdische Geschehen festgelegt hat, muß auch er bei dem Stein, der sich erheben soll, eine Kraft wirksam werden lassen, die größer ist als die Schwerkraft des Steines. So ist es auf allen Gebieten.“
6„Es ist auch kein 'Wunder', wenn die Geisterwelt mit euch Menschen in wahrnehmbare Verbindung tritt und mit euch spricht. Und wenn ich durch diesen Jungen mit dir rede, so geht auch das nach feststehenden Gesetzen vor sich, die ich befolgen muß und die ein böser Geist, der durch diesen Jungen sprechen wollte, in derselben Weise befolgen müßte.“
7„Betrachtet eure Fernsprecheinrichtungen! Wieviel Naturgesetze müssen da erfüllt werden, bis ein Gespräch zustande kommt! Es muß ein Kraftstrom vorhanden sein; Drähte und andere Einrichtungen müssen angebracht werden, die zur Übertragung des gesprochenen Wortes erforderlich sind und den Gesetzen der Elektrizität und der Akustik entsprechen. Ob nun ein guter Mensch den Sprechapparat benutzt oder ein Verbrecher, beide sind denselben Fernsprechgesetzen unterworfen.“
8„Zum Verständnis dessen, was du auf dem Gebiet des Geisterverkehrs wahrnimmst, ist es für dich wichtig, die hauptsächlichsten Gesetze kennenzulernen, die beim Verkehr der Geisterwelt mit der materiellen Schöpfung in Betracht kommen. Hast du diese begriffen, dann wird dir das meiste verständlich sein, was dir auf diesem Gebiet begegnet und euch Menschen bis jetzt so unerklärlich erscheint.“
2.1.3 Das „Od“ als geistige Lebenskraft
1„Geist