Anwaltshure 1-4 | Erotik Paket Bundle | Alle vier Teile in einem E-Book | 4 Erotische Roman. Helen Carter. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Helen Carter
Издательство: Bookwire
Серия: Anwaltshure Roman
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783862775996
Скачать книгу
gewirkt. Mein Thema war eher, dass ich in einem nervösen Anfall wie ein Vollidiot zu schwatzen begann. Ich hatte dann die unangebrachte Tendenz, alle möglichen Dinge aus meinem Leben zu beichten. Dümmliche Anekdoten, die vielleicht noch beim Nachbarschaftsplausch auf der Straße funktioniert hätten, aber hier im »Savoy« fatal wären. Sollte mein Gegenüber dann peinlich berührt schweigen, deutete ich dies stets als Aufforderung, weiterzuplappern.

      So beschloss ich also, mich mit äußerster Kraft zusammenzureißen und kein falsches Wort zu sagen. In meinem Magen kribbelte es und ich fühlte meine Beine nicht mehr. Wann war ich jemals so nervös gewesen? Warum zum Teufel drehte ich nicht einfach um? Das wäre doch das Leichteste.

      Die Eingangshalle begrüßte den Besucher mit wunderbarem Marmorboden und gewaltigen Säulen, die bis in den Himmel zu reichen schienen. Umgeben war man von einladenden Sitzgruppen und riesigen Palmen.

      Ich hatte den direkten Weg zum Empfang eingeschlagen, doch Danny, der Fahrer, lenkte mich elegant und unauffällig nach rechts. Ihn für diesen Moment noch an meiner Seite zu haben, beruhigte mich.

      Wir betraten einen Flur, der uns augenblicklich vom wuseligen Empfangsbereich in die Stille führte. Der dicke Teppich, in dem meine hohen Absätze versanken wie in einem dunkelgrünen Sumpf, verschluckte alle Geräusche, ähnlich frisch gefallenem Schnee.

      Die sechste Tür war unsere. Danny klopfte an und öffnete, ohne auf eine Antwort zu warten. Galant trat er zur Seite und ließ mich hinein. Als ich ihn unsicher anblickte, schenkte er mir ein Lächeln, das von einem aufmunternden Nicken begleitet wurde. Das tat gut, denn inzwischen fühlte ich mich wie beim Zahnarzt.

      So betrat ich einen großartigen Raum, der mir beinahe den Atem raubte. Creme- und Grautöne überwiegten. Das Mobiliar war, im Gleichklang mit dem Eingangsbereich, wunderbarster Historismus. Die Gemälde an der Wand zeigten üppigste barocke Blumenpracht. Perfekt dazu passte ein riesiges Blumenarrangement auf einer Anrichte an der gegenüberliegenden Seite des Raumes. Einen Moment lang war man versucht, zu überlegen, ob auch dieses nur gemalt wäre. Aber der schwere Duft zeugte von der Realität der Blumen.

      Auf der linken Seite kam ein Durchgang, der aber teilweise von einem dunkelroten Vorhang verhängt war. Ich blickte hindurch, denn irgendjemand musste ja schließlich da sein …

      George! Er stand, ein Glas mit bernsteinfarbenem Whiskey in der Hand, bei einer sehr attraktiven, langbeinigen Brünetten. Sie unterhielten sich angeregt wie alte Bekannte, die sich nach langer Trennung viel zu erzählen hatten. Die Frau trug ihr dichtes, lockiges Haar kurz geschnitten. Ihr Modelkörper steckte in einem weich fließenden Jersey-Kleid, das ihre statuettenhaften Formen weich umspielte. Es hatte einen so raffinierten Aubergine-Ton, dass sie mehr nackt, denn angezogen wirkte.

      George entdeckte mich und die Frau folgte seinem Blick. Sofort schob sich ein herzliches Lächeln über ihr perfekt geschminktes Gesicht.

      »Schön, dass du gekommen bist!«, rief George mir entgegen.

      Er stellte sein Glas ab, streckte beide Arme vor sich aus und eilte mir entgegen. Wir tauschten Küsschen links, Küsschen rechts aus. Doch beim letzten Küsschen blieb er an meiner Wange und flüsterte: »Du riechst so sexy. Ich werde dich sofort hier auf dem Tisch ficken.«

      Ich grinste und gab ihm eine spielerische Ohrfeige. »Du hast dir doch gestern schon deine Befriedigung geholt …« Diese Spitze konnte ich mir nicht verkneifen. Und es war eine gute Replik, denn sie verbreitete den Eindruck, dass ich mich dazugehörig fühlte.

      »Spielverderberin! ... Jane, darf ich dir Emma vorstellen …«

      Wir machten die Honneurs und zeigten, dass wir keine Waffen trugen.

      »Hallo«, grüßte mich die Schöne. »George hat mir gerade von dir erzählt. Ich war so neugierig. Du siehst wirklich toll aus!«

      Dass sie so unumwunden vom Aussehen sprach, behagte mir nicht, trotzdem erwiderte ich ehrlich: »Das Kompliment kann ich nur zurückgeben.«

      Ich blickte sie von oben bis unten an und konnte mich nicht lösen. Sie hatte kleine, feste Brüste, deren Nippel sich exakt unter dem weichen Stoff abzeichneten. Wenn sie sich bewegte, erkannte man nur zu gut, dass sie keinen BH trug. Genauso, wie sie entweder auf den Slip verzichtet oder ein Zauberhöschen gefunden hatte, das man selbst unter diesem Stoff nicht sehen konnte. Der Glanz ihres Kleides zog meine Finger magisch an. Ich wollte sie unbedingt berühren. Wobei mir durch den Kopf schoss, dass es wohl genau das war, was sie mit ihrer Kleiderwahl beabsichtigt hatte.

      Egal, wie erotisch sie in dem Kleid wirkte, sie trug es mit einer absoluten Selbstverständlichkeit, als gäbe es für sie nichts Normaleres, als dass sie angestarrt wurde und Hände sich danach sehnten, sie zu berühren.

      Trotz ihrer kurzen Haare wirkte sie so feminin wie Marilyn Monroe, auch wenn sie optisch kaum gegensätzlicher hätten sein können.

      »Ich hörte, es ist heute dein erstes Mal«, sagte sie. Es klang nach Entjungferung.

      George hatte sich verabschiedet. Er wollte noch etwas wegen des Essens klären.

      »Kommen außer uns noch mehr Mädchen?«, wollte ich wissen.

      Sie schüttelte den Kopf und schenkte mir einen Schluck ein.

      Was für unglaublich lange Finger sie hatte, wie eine Pianistin! Und dieses Rot ihres Nagellackes …

       Der Lord unter den Männern - Teil 2

      Das Glas war aus schwerem Bleikristall. Das erkannte sogar ich. Und drinnen war … Terpentin! Ich roch daran und stierte in mein Glas. Kein Mensch konnte von mir verlangen, dass ich so etwas trank.

      »Schottischer Whiskey. Dreißig Jahre alt. Garantiert.«

      Genau so roch dieses Zeug auch.

      Sie hob ihr Glas. »Cheers!«

      Nach kurzem Zögern erwiderte ich den Trinkspruch und nahm einen Schluck. Brennen … Brennen … Brennen … Wohlige Wärme. Ich schmeckte schottischen Torf. Der Geschmack wandelte sich in Duft, der aber nur in meinem Kopf existierte. Der Duft nach Lavendel und Gras und feuchtem Moos. Eine Barriere, die irgendwo tief in mir gelegen hatte, wurde gehoben und gab den Blick frei auf eine wunderbare Landschaft. Ich schaute mich um und fand alles herrlich.

      »Außer uns kommen keine Mädchen mehr. George meinte, es sei für dich angenehmer, intimer, wenn du den Ausdruck erlaubst.«

      »Und warum bist du hier?«, fragte ich.

      Sie nahm einen kleinen Schluck. Man sah kaum, dass etwas aus ihrem Glas fehlte. Vielleicht mochte sie das Zeug auch nicht …

      »Deinetwegen. George gibt sich große Mühe, alles so angenehm wie nur irgend möglich für dich zu gestalten.«

      Das ging mir runter wie Öl.

      »Gibst du mir ein paar Tipps?«, bat ich.

      Sie lächelte zu meinem Glas hin. »Trink langsam … und wenig! Du musst bis zum Schluss den Überblick behalten. Was die Männer schlucken, kann dir egal sein. Du brauchst einen klaren Kopf. Also: Immer nur nippen!«

      Ich hatte verstanden.

      »Setze Grenzen. Rechtzeitig! Wenn du sie willst ... Ich habe keine Ahnung, wie weit du zu gehen bereit bist. Gefühle sind okay. Liebe – Nein! Aber das ist eine Original-Binsenweisheit. Sei sexy, nicht vulgär. Wenn diese Männer etwas Vulgäres wollen, gehen sie in einen Puff. Hier und heute wollen sie eine gute Unterhaltung und vielleicht am Schluss eine scharfe Nummer. Warte es ab … Lässt du dich vögeln?«

      Ich zuckte mit den Schultern.

      »Du solltest prinzipiell dazu bereit sein. Wir sind keine Geishas, die nur unterhalten sollen – wenn wir auch nicht von vornherein für Sex bezahlt werden. Und das war’s eigentlich schon. Wenn mir noch etwas einfällt, sage ich dir Bescheid.«

      Plötzlich machte sie eine beschwingte Drehung auf einem Fuß. »Die Show kann beginnen!«, verkündete sie leise in meine Richtung.

      Die Tür im Nebenraum