»Schiss, Lady?«, polterte Onkel Seamus. »Wir sind Iren!«
Brad unterdrückte ein Schmunzeln und tat, als würde er seine Kamera überprüfen.
»Es ist für einen guten Zweck, Männer«, rief Caitlin in die Menge. »Stellt euch vor, dass es eure Frauen sind, die euch im Kampf mit dem Feuer verlieren. Würdet ihr denn nicht auch wollen, dass der Fond über genug Geld verfügt, ihnen über den schwierigen Neuanfang hinwegzuhelfen?« Sie sah ihren Bruder flehend an. »Neil.«
Neil nickte. Ryan und Patrick grinsten breit und gaben ihm einen Klaps auf die Schulter.
Mit sehnsüchtigen Blicken starrten ihre Modelkolleginnen ihn an. Das erfüllte Tara mit Stolz, aber auch ein wenig Eifersucht.
»Runter mit der Jacke. Oberkörper freimachen, Lieutenant«, befahl sie und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. In seinen Augen loderte Höllenfeuer. Er kochte.
Die Männer johlten, als er die Feuerwehrjacke abwarf und sich das T-Shirt über den Kopf zog. »Ja, zeig’s ihr, Lieutenant!«
Er stellte ein selbstsicheres Siegerlächeln zur Schau.
Tara legte ihre Arme um seinen Nacken und warf sich in Pose. Sein wundervolles Aftershave stieg ihr in die Nase und sein ureigenster Geruch, den sie so sehr liebte.
Brad drückte zufrieden den Auslöser. Es klickte und blitzte.
Gierig ließ sie ihre Fingerspitzen über seine starken Brust- und Bauchmuskeln gleiten. Er war keiner dieser Schönlinge, mit denen sie normalerweise Fotos schoss. Gerade deswegen wirkte er auch viel authentischer. Echter. Er war eben ein Feuerwehrmann.
Und schimmerte da ein klein wenig Sehnsucht in seinen Augen? Wenn die Kamera das Funkeln seiner Pupillen nur halb so gut einfing, wie sie durch die Gläser ihrer Sonnenbrille, dann konnten die Fotos nur gut werden.
Verspielt biss sie sich auf die Unterlippe und drehte sich herum. Sie bog ihren Rücken durch und drückte ihm ihren Po in den Schritt. Legte den Kopf zurück auf seine Brust. Ihr langes dichtes Haar streichelte über seine Haut.
Er stöhnte unterdrückt auf. Oh ja. Sie spürte, dass sie ihn nicht kalt ließ. Dass sie es noch immer schaffte, ein Feuer in ihm zu entfachen. Lüstern erlaubte sie ihren Fingern, über seine Schenkel zu gleiten.
Viel zu schnell für ihren Geschmack signalisierte ihr Brad, dass die Aufnahmen im Kasten waren.
»Na, war das so schlimm?«, flüsterte sie.
Neil brummte statt einer Antwort.
»Und hat sich das für dich wie Sex angefühlt?« Wie der Sex, den sie erst vor wenigen Wochen hier gehabt hatten? Wie der Sex der letzten Zeit, als sie noch glücklich miteinander gewesen waren?
»Kein bisschen«, knurrte er.
Sie hoffte, in seinen Augen das Glühen wiederzuentdecken. Das Glühen, das er ihr an jenem einen Abend geschenkt hatte. Hoffte, etwas wiederzuerkennen, das ihr zeigte, dass er sie immer noch wollte.
»Was verlangt ihr dafür, dass ihr für den Kalender posiert?«
»Nichts.« Tara zuckte mit den Achseln. »Es ist für einen guten Zweck. Ich zieh mich nicht nur für Geld aus.« Und in Zukunft wollte sie sich gar nicht mehr ausziehen. Ihre Zeit als Erotikmodel war vorbei.
Er schüttelte zischend den Kopf und wandte sich ab.
Hatte sie schon wieder etwas Falsches gesagt? Konnte ihm nichts, was sie tat, zeigen, dass sie in ihrem Innersten ein Mensch war, für den es sich lohnte, Gefühle zu riskieren?
Er ging. Ließ sie allein bei dem Truck zurück.
Sich die Tränen wegblinzelnd, beeilte sie sich, von dort wegzukommen. Es musste niemand sehen, dass sie weinte. Sie hatte gekämpft und verloren. Mehr war da nicht. Und Neil ... verflucht, der Teufel sollte ihn holen!
Sie riss die Spindtür auf und schüttelte die Feuerwehrhose samt den schweren Stiefeln ab. Nur im feuerroten Bikini stand sie in der Mannschaftskabine und kramte nach ihren Jeans und ihrer Bluse. Alles riskiert und alles verloren ... Auf ganzer Linie.
Sie wurde von starken Händen herumgewirbelt.
»Ich will dich«, stieß Neil hervor.
Ihr Atem schlug ihm ins Gesicht.
»Ich war ein Idiot!«, zischte er. Fast brutal raubte er ihr einen Kuss und riss ihr den Bikini vom Körper.
Niemand war hier. Alle befanden sich in der Garage und sahen Caitlin und Dan beim Shooting zu. Niemand würde sie stören.
Und doch wollte sie, dass er sie weit forttrug – weit, weit weg, auf seinen starken Armen, über das Feuer hinweg – wollte, dass er sie beschützte.
»Du hast mich verrückt gemacht. Vorhin.« Er flüsterte die Worte gegen ihre Lippen. »Sind die Fotoshootings mit den anderen Männern auch immer so heiß gewesen?«
Sie sah ihm tief in die Augen. Sie wusste, was von dieser Antwort abhing.
»Das war nur Show. Nur wenn man wirklich etwas dabei empfindet, zählt es etwas.« Verstand er, was sie ihm damit sagen wollte? »Und noch etwas: Ich bin nicht deine Ex-Frau. Ich schlafe immer nur mit einem Mann und habe keine Affären. Wenn ich in einer Beziehung nicht glücklich bin, beende ich sie.« Seit New York hatte es keinen Mann mehr in ihrem Leben gegeben. Sie öffnete seine Gürtelschnalle.
Der Anflug eines Lächelns huschte über seine Lippen.
»Ich liebe dich«, flüsterte er. »Seit ich dich mit Shane und seiner Spielzeugpuppe gesehen habe.«
»Ja«, stöhnte sie und gestattete ihrem FireLover, in sie einzudringen. Sie hatte sich schon viel früher in ihn verliebt. Mit süßen Stößen setzte er ihren Schoß in Flammen.
Und im Nebel des Lustrausches hörte sie Onkel Seamus begeistert rufen. »Fáilte, holde Maiden ... Aye, schöne Frauen halten das Herz eines alten Mannes jung. Kommt nur zu Onkel Seamus. Kommt nur!« Die Frauen, mindestens drei an der Zahl, kicherten und sein polterndes Lachen hallte weithin durch die Feuerwache.
Das war auch gut so, denn Tara hatte nicht vor, sich mit ihrem Stöhnen zurückzuhalten. Und das tat sie auch nicht.
»DreamLover« - Gefundene Träume
»Mit diesem Haus erwerben Sie ein kleines Stück des großen kalifornischen Traumes, Mrs und Mr Kirkeby. Willkommen in Ihrem neuen Heim.«
Immer, wenn sie ihren Kunden den Schlüssel zu ihrem Traumhaus überreichte und in ihre strahlenden Gesichter blicken durfte, wusste Brooke, sie hatte den besten Job der Welt.
Beschwingt stieg sie in ihren Wagen und setzte die Einfahrt in die Bel Air Road zurück. Sie sah noch, wie Timmy, der siebenjährige Sohn der Kirkebys, zusammen mit Buster, dem Golden Retriever, in den Garten tollte und sein neues Reich eroberte. Glücklich lächelnd winkte ihr die Familie zum Abschied hinterher und entschwand ihrem Blickfeld.
Brooke seufzte zufrieden. Es war schön, neue Besitzer so glücklich zu sehen.
Blinkend machte das Display ihres lautlos gestellten Samsung Galaxy auf sich aufmerksam. Schmunzelnd hob sie ab.
»Hey, Chloe.«
Ihre beste Freundin besaß wie immer ein untrügliches Gespür, wann sie zu erreichen war – abgesehen von der üblichen Fehlerrate von sechs Anrufen in Abwesenheit.
»Sag nicht, du ackerst, Brooke?!«
»Normale Menschen arbeiten montags. Solltest du auch mal probieren.«
Chloe gähnte gelangweilt. Deutlich war ihr anzuhören, dass sie gerade erst aufgestanden war. Dabei war es schon kurz nach elf. An der College-Nachteule von damals hatte sich nichts geändert. Warum auch? Als Kind vermögender Eltern arbeitete sie nur, was und wann es ihr gefiel – was nicht wirklich oft vorkam.
»Ich