Vorwort
Die Volxbibel hat in den letzten Jahren das Gespräch über das Buch der Bücher extrem angeregt, angefeuert und auch angeheizt. Kaum eine Bibel wurde mehr diskutiert und kritisiert, gefeiert und angefeindet, und die Reaktionen reißen bis heute nicht ab: Unterschriftenlisten wollen das Buch am liebsten verbieten, im Internet findet man Aufforderungen, es sogar zu verbrennen, aber Jugendliche und Junggebliebene lesen die Volxbibel in ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz mit überschwenglicher Begeisterung und Freude.
Erst vor einiger Zeit wurde von weltlichen Rundfunksendern mehrfach pro Woche eine Serie mit dem Titel „Konfirmanden lesen ihren Lieblingsspruch aus der Volxbibel“ ausgestrahlt.
Pfarrer, Priester, Theologen und Religionslehrer nutzen die Volxbibel für ihre Zwecke. Aber auch Prominente schätzen sie: Nina Hagen nahm ihr Exemplar mit in eine Talkshow, Jörg Pilawa wurde damit fotografiert, und selbst der Papst ließ mir in einem Brief ausrichten, dass er das Anliegen der Volxbibel verstehe.
Seitdem ich die Idee für dieses Projekt hatte, habe ich auch immer an seine Notwendigkeit geglaubt. Ich war mir damals sicher, dass die Zeit gekommen war, so ein gewagtes Experiment mit dem Buch der Bücher zu starten. Aber der beachtliche Erfolg hat nicht nur mich, sondern auch die Verleger, ihre Verlage und die Buchhändler überrascht. Im Volxbibel Wiki wurde seit 2006 über fünf Millionen Seitenaufrufe verzeichnet, das ist eine sehr erstaunliche Zahl. Über dreitausend User arbeiteten am Text, lasen und studierten die Texte und diskutierten über diese Bibel.
Es ist schon seit langem mein dringender Wunsch, jedem Leser irgendwann einmal die ganze Heilige Schrift in einer Volxbibel-Fassung zur Verfügung stellen zu können. Nun ist es so weit: Die erste Gesamtausgabe der Volxbibel liegt vor; sie fasst die bisherigen drei Bände in einem großen Band zusammen. Textgrundlage der „Alten Verträge“, des Alten Testaments, ist die 1.0-Fassung. Das Neue Testament hingegen ist frisch aus dem Internet exportiert und trägt stolz die Versionsnummer 4.0.
Die Bibel steckt voller krasser Geschichten über Gott und die Menschen. Wir können am Anfang von der Entstehung der Welt lesen und auf den letzten Seiten davon, wie es mit diesem Planeten irgendwann zu Ende gehen wird. Themen wie Liebe und Depression, Freundschaft und Verrat, Krieg und Frieden kommen in ihr zur Sprache. Sie gibt Antworten auf viele brennende Fragen des Lebens, und sie regt an, über sich und die eigene Existenz noch einmal ganz neu nachzudenken.
Das Hauptziel der Bibel ist, so denke ich, dass Gott mit seinen Menschen reden möchte. Er will, dass die gedruckten Worte zu glühenden Kohlen werden, die unsere Leidenschaft befeuern, dass sich diese Worte unwiederbringlich in unser Herz einbrennen. Er will uns ermutigen, wenn es uns schlecht geht, uns auch auf die Finger hauen, wenn wir Mist bauen, und uns den Weg aufzeigen, wenn wir uns mal wieder verirrt haben.
Gott liebt uns vollkommen, davon bin ich überzeugt. Deshalb kann man die Bibel auch als einen Liebesbrief Gottes an die Menschen bezeichnen.
Ich wünsche mir, dass Du diesen Liebesbrief lesen und mit deinem Herz auch verstehen kannst. Mit Sicherheit kann man die Bibel auch mit seinem Verstand lesen und viel Nutzen daraus ziehen. Aber wichtiger ist für mich, dass unser Herz, unser Innerstes, offen ist und wir nicht nur versuchen, alles in unser übliches intellektuelles Muster zu pressen. Denn es gibt eine Dimension der Bibel, die weitaus spannender und interessanter ist als alles, was unser Verstand begreifen kann. Entdecke das Leben mit Gott und seinem Sohn Jesus. Es gibt kein besseres!
Berlin im Mai 2012
Martin Dreyer
1. Buch Mose
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Wie Gott die Erde gemacht hat
1 1Mo 1 Alles fing damit an, dass Gott das ganze Universum gemacht hat. Er bastelte das riesige Weltall zusammen und mittendrin die Erde. 2 Auf der Erde war noch nichts los. Überall war totales Chaos. Es war stockdunkel, alles stand unter Wasser, und es gab noch kein Licht. Aber Gottes Geist, seine besondere Kraft, war da und schwebte über dem Wasser. 3 Und dann machte Gott eine Ansage: „Jetzt soll erst mal Licht angehen!“ Und „bang“, es passierte sofort! Plötzlich war es überall hell! 4 Und Gott fand das Licht total cool! Dann beschloss er, das Licht mal von dem Dunkeln zu trennen. Es sollte ab jetzt die halbe Zeit hell sein und die andere Zeit dunkel. 5 Gott nannte die helle Zeit „Tag“ und die dunkle Zeit „Nacht“. Es wurde zum ersten Mal auf der Erde dunkel und wieder hell, und damit war der erste Tag, den es jemals gegeben hatte, auch schon vorbei. 6 Als Nächstes sagte Gott: „Das Wasser soll sich zerteilen, es soll Wasser nach oben und nach unten gehen!“ 7 Und das passierte auch sofort. Jetzt gab es oben und unten Wasser, oben in den Wolken und unten auf der Erde. 8 Den oberen Teil nannte Gott „Himmel“. Und dann war der zweite Tag auch schon wieder vorbei. 9 Die nächste Ansage von Gott war: „Das Wasser auf der Erde soll sich jetzt mal an bestimmten Orten sammeln. Ich will, dass man was Trockenes dazwischen sehen kann!“ Und auch das passierte sofort. 10 Gott gab dem trockenen Boden den Namen „Land“, und das ganze Wasser nannte er „Meer“. Und Gott sah es noch mal an und fand es hammergut! 11 Dann sagte Gott: „Aus dem Boden sollen jetzt Pflanzen wachsen! Es soll grün werden, Bäume sollen entstehen, an denen Äpfel und so wachsen! Und überall sollen Samen drin sein, damit sich die einzelnen Arten auch weiter vermehren können!“ Und das passierte auch sofort. 12 Auf dem Boden wuchsen so Sachen wie Rasen, Kräuter und Bäume, alles ganz unterschiedlich. Und die Pflanzen hatten Samen in ihren Früchten, ganz unterschiedliche Samen, auf die Art, wie sie eben gemacht waren. Und Gott sah es noch mal an und fand es total krass! 13 Dann ging die Sonne unter und wieder auf. Jetzt war der dritte Tag vorbei. 14 Gott meinte jetzt: „Am Himmel sollen Sterne sein. Die sind dafür da, dass man merkt, ob es Tag oder Nacht ist. Und man soll durch die Sterne abchecken können, ob wir gerade Winter oder Sommer haben. Und das Datum soll man an denen auch ablesen können. 15 Sie sollen wie kleine Lampen sein, damit es auf der Erde nachts ein bisschen heller wird.“ Und das passierte sofort. 16 Als Nächstes machte Gott die Sonne und den Mond klar. Die Sonne sollte es am Tag ganz hell werden lassen und der Mond nachts. 17 Gott pinnte beide oben in den Himmel, damit sie von da gut auf die Erde leuchten konnten. 18 Sonne und Mond organisierten ab sofort, ob es hell oder dunkel wurde. Und Gott sah es noch mal an und fand es richtig gut! 19 Und dann war es auch schon wieder dunkel und wieder hell, und der vierte Tag war zu Ende. 20 Jetzt machte Gott folgende Ansage: „Ich will, dass es im Wasser nur so von Leben wimmelt! Total viele Tiere sollen da jetzt rumschwimmen! Und über der Erde sollen jede Menge Vögel im Himmel rumfliegen!“ 21 Und jetzt ging Gott richtig ab. Er machte riesengroße Walfische, aber auch alle möglichen kleinen Tiere, Krabben, Aale, Forellen, eben alles, was so im Wasser leben konnte. Und er fing an, die ganzen Vögel zu stylen, in unterschiedlichsten Formen und Farben. Und Gott merkte gleich, dass das total genial wurde! 22 Dann wünschte Gott ihnen alles Gute und segnete sie. Er sagte zu ihnen: „Jetzt macht mal los! Habt Spaß miteinander und vermehrt euch! Ihr könnt das ganze Meer haben, wenn ihr wollt! Und den Vögeln sag ich das auch: