Die Volxbibel - Altes und Neues Testament. Martin Dreyer. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Martin Dreyer
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Документальная литература
Год издания: 0
isbn: 9783940041210
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du willst! Gib mir bitte etwas von deinem Essen ab, was du als Priester bekommen hast! Ich will nur einmal kurz reinbeißen!‘“

      Gott redet zum ersten Mal mit Samuel

      3 1Sam 1 Samuel lebte also als Jugendlicher beim Priester Eli und jobbte auch bei ihm. Zu der Zeit redete Gott kaum noch mit den Menschen. Es kam echt selten vor, dass jemand von ihm etwas gesagt bekam. 2–3 Eli war in der Zwischenzeit schon fast blind. In einer Nacht passierte etwas Heftiges. Samuel lag schon in seinem Bett, das im besonderen Zelt stand, ganz in der Nähe von der Kiste mit den Gesetzen. Der besondere Leuchter war noch am Brennen. 4 Plötzlich rief Gott: „Hey, Samuel!“ – „Jo! Was geht?“, antwortete er. 5 Sofort stand Samuel auf und rannte zu Eli. „Was ist denn los? Du hast mich gerade gerufen?“ – „Äh, nein, ich hab dich nicht gerufen“, antwortete Eli. „Leg dich wieder in die Falle!“ Samuel ging also wieder zurück und legte sich pennen. 6 Ein paar Minuten später rief Gott aber noch mal: „Hey, Samuel!“ Wieder stand er sofort auf und rannte zu Eli. „Jo, was geht? Was soll ich machen?!“ Aber Eli sagte noch mal: „Ich hab dich überhaupt nicht gerufen! Junge, leg dich wieder hin!“ 7 Samuel schnallte nicht, dass Gott mit ihm gesprochen hatte. Er konnte seine Stimme nicht von anderen Stimmen unterscheiden, weil er sie noch nie vorher gehört hatte. 8 Dann rief Gott ihn zum dritten Mal. Wieder stand Samuel sofort auf und ging zu Eli: „Jetzt hast du mich aber gerufen, oder?“ Langsam kapierte Eli, dass Gott etwas von dem Jungen wollte. 9 Also gab er ihm den Tipp: „Pass auf, leg dich wieder pennen. Wenn du jetzt noch einmal gerufen wirst, dann antworte einfach: „Ja, Gott? Leg los, ich höre dir zu! Ich tu, was du willst!“ Samuel legte sich also noch mal in sein Bett. 10 Gott kam wieder zu ihm und sagte noch mal: „Hey, Samuel! Samuel!“ Diesmal antwortete der Junge: „Ja, Gott? Leg los, ich hör dir zu! Ich tu, was du willst!“ 11 „Hör zu“, antwortete Gott. „Ich werde in Israel so heftige Sachen machen, die sind so krass, dass jeder, der nur davon hört, es nicht ertragen kann. 12 Die ganzen Sachen, die ich Eli und seiner Familie angedroht habe, werden jetzt passieren. 13 Ich hab ihm gesagt, dass ich seine Familie für immer dafür bestrafen muss, weil sie mich ständig dissen. Seine Söhne tun Sachen, die ich nicht will, das hat er auch schon lange kapiert. Aber er tut nix dagegen. 14 Das kann man nicht wiedergutmachen. Es gibt kein Opfer, was fett genug wäre, um diese Schuld wieder in Ordnung zu bringen. Echt jetzt!“ 15 Samuel legte sich nach diesem Gespräch mit Gott erst mal wieder pennen. Am nächsten Morgen rollte er den Eingang vom besonderen Zelt hoch. Aber er hatte echt Schiss, Eli zu sagen, was Gott ihm klargemacht hatte. 16 Eli rief ihn zu sich: „Samuel, komm mal her, mein Junge!“ – „Ja, was gibt’s?“, antwortete er. 17 „Jetzt leg mal los: Was hat Gott dir gestern gesagt? Du musst mir absolut alles genau erzählen. Er soll dich sonst bestrafen, wenn du mir irgendwas verschweigst von den Dingen, die er dir gestern erzählt hat!“ 18 Samuel erzählte ihm also die ganze Geschichte, er verschwieg nichts von dem, was Gott gesagt hatte. Elis Antwort war: „Gott ist eben Gott, und er soll tun, was er richtig findet!“ 19 In den nächsten Jahren wurde Samuel immer älter und größer. Gott stand voll auf seiner Seite. Alle Sachen, die Gott gesagt hatte, passierten auch. 20 Jeder in Israel, von Dan bis Beerscheba, kapierte schnell, dass Gott Samuel als einen Typen ausgesucht hatte, der ständig Nachrichten von Gott reinbekommt. Deshalb nannte man Samuel einen Propheten. 21 Immer wieder redete Gott direkt mit ihm.

      Die Israeliten bekommen von den Philistern auf die Mütze

      4 1Sam 1 Mittlerweile hatte Samuel einen voll guten Ruf in Israel, alle hörten auf das, was er zu sagen hatte. In der Zeit gab es mal wieder Krieg mit den Philistern. Die hatten ihre Armee bei Afek stationiert, die der Israeliten war bei Eben-Eser. 2 Die Philister zettelten einen Bodenkrieg an, und nach einem langen Kampf wurden durch ihre Soldaten ungefähr 4000 Männer der Israeliten auf dem Schlachtfeld getötet. 3 Als die restlichen Männer der Armee wieder in das Lager zurückkamen, waren die Chefs der Israeliten erstmal ratlos. „Wie konnte Gott so was zulassen? Warum haben wir heute gegen die Philister verloren?“ Nach einer langen Sitzung beschlossen die Chefs, dass sie eine Abteilung nach Schilo schicken wollten. Sie sollten die Kiste mit den Gesetzen holen und einfach mit ins Lager bringen. „Dann ist Gott ja auch voll bei uns, und er wird uns helfen, die Feinde zu besiegen!“, war der Plan. 4 Die Abteilung fuhr also nach Schilo, um die Kiste abzuholen. Gott selber war ja immer unsichtbar über den beiden Engelsfiguren am Start, die oben auf dem Deckel angebracht waren! Die Priester Hofni und Pinhas (zwei Söhne von Eli) begleiteten die Kiste. 5 Als die dann im Lager der Israeliten ankam, klatschten die Soldaten derart laut los, dass der ganze Boden davon dröhnte. 6 Die Philister hörten den Alarm und fragten sich, was da abgeht: „Hä? Was ist da denn los? Warum freuen sich die Israeliten so laut?“ Irgendwann war klar: Die Kiste mit den Gesetzen ist im Lager! 7 Jetzt machten sich die Philister plötzlich in die Hose. „Scheiße! Bei denen ist Gott höchstpersönlich gerade ins Lager gekommen! Das packen wir nie, gegen den hat noch niemand gewonnen! 8 Wer kann uns jetzt noch vor diesem heftigen Gott beschützen? Das ist doch dieser Gott, der die ganze Armee der Ägypter auf einmal kaputt gemacht hat!“ 9 Aber dann feuerten sie sich gegenseitig an: „Los jetzt, das ziehen wir durch! Das packen wir! Wir sind Philister! Kämpft wie Männer! Oder habt ihr Bock, von den Israeliten gefangen genommen zu werden? Dann müssen wir am Ende noch unter Knebelverträgen den Rest unseres Lebens für die arbeiten! So haben wir es ja auch mit ihnen gemacht! Also kämpft um euer Leben!“ 10 Es kam zu einer großen Schlacht, und den Israeliten wurde eine heftige Niederlage beigepult. Die Soldaten flohen in alle Richtungen, jeder dorthin, wo er herkam. 30000 Soldaten starben an diesem Tag. 11 Hofni und Pinhas, die beiden Söhne von Eli, wurden auch erschossen. Das Schlimmste war aber, dass die Kiste mit den Gesetzen von den Philistern geklaut wurde.

      Die Israeliten stehen unter Schock: Die Kiste mit den Gesetzen ist weg!

      12 Ein Soldat, der aus dem Familienstamm Benjamin kam, fuhr sofort mit seinem Motorrad nach Schilo, zum besonderen Zelt. Um zu zeigen, dass er voll traurig war, hatte er seine Klamotten mit Dreck verschmiert und sich mit Öl schwarze Augenringe gemalt. 13–15 Eli, mittlerweile schon 98 Jahre alt und blind, saß auf einem Stuhl an der Straße. Er machte sich echt Sorgen, dass die Kiste mit den Gesetzen geklaut werden könnte. Als der Soldat in die Stadt kam und die schlimme Nachricht erzählte, konnte man überall laute Schreie hören. „Was ist da los?“, fragte Eli. Schließlich war der Soldat auch bei ihm. 16 „Ich komme direkt aus dem Kriegsgebiet, ich konnte vor unseren Feinden fliehen“, sagte er. „Was ist denn überhaupt passiert?“, fragte Eli zurück. 17 „Wir sind besiegt worden! Unsere Soldaten sind in alle Winde geflohen! Deine beiden Söhne sind tot! Und die Kiste mit den Gesetzen hat man uns auch geklaut!“ 18 Als der Part kam, wo von dem Verlust der Kiste gesprochen wurde, fiel Eli rückwärts mit seinem Stuhl am Eingang vom besonderen Zelt um und brach sich durch den Sturz das Genick. Er war sofort tot. Eli war vierzig Jahre lang der Richter in Israel gewesen. 19 Die Frau von seinem Sohn Pinhas war in der Zeit gerade schwanger und stand kurz vor ihrem Geburtstermin. Als sie diese üble Nachricht hörte, dass die Philister die Kiste mit den Gesetzen geklaut hatten und dass dazu noch ihr Ehemann und ihr Schwiegervater gerade gestorben waren, bekam sie plötzlich Wehen. Sie brach voll zusammen und bekam eine Frühgeburt. 20 Die Geburt war aber so heftig, dass sie dabei starb. Kurz vor ihrem Tod riefen die Hebammen, die bei der Geburt dabei waren: „Keine Panik, du hast einen Sohn bekommen!“ Aber sie beachtete es nicht und gab auch keine Antwort. 21 Der Junge bekam den Namen Ikabod, was so viel bedeutet wie „Das Schönste von Israel ist weg“. Sie wollte damit ausdrücken, dass die Kiste mit den Gesetzen weg war, aber auch ihr Ehemann und der Schwiegervater waren ja nicht mehr da. 22 Sie hatte nämlich kurz vor ihrem Tod gesagt: „Das Schönste, die krasse Gegenwart von Gott, ist Israel geklaut worden! Denn die Kiste ist nicht mehr da!“

      Die Kiste mit den Gesetzen sorgt für Chaos bei den Philistern

      5 1Sam 1 Als die Philister den Israeliten die Kiste