Zwei Sachen noch: Am Anfang jedes Erlebens (also auch jeder Frage) steht die Neugierde. Und nach jeder neu gefundenen Antwort bleibt immer – das Staunen!
Eierfragen – schnell geklärt
Wie kommt das Küken ins Ei?
Wenn du z. B. ein Hühnerei aufschlägst, entdeckst du auf dem Dotter einen weißen Fleck, die Keimscheibe. Ist das Ei befruchtet, entwickelt sich hieraus der Embryo. Dieser reift während der Brutzeit zum Küken heran. Als Nahrung, Flüssigkeit und damit als „Baustoffe“ dienen dem Embryo Dotter und Eiklar. Die durchschnittliche Brutdauer unserer Gartenvögel beträgt 14 Tage. Durchschnittlich legen sie 4 bis 5 Eier.
Wie kommt das Küken aus dem Ei heraus?
Wenn das Küken ausgereift ist, drückt es sich aus der Eierschale heraus. Damit die zerbrechen kann, öffnet das Küken die Schale von innen mithilfe eines speziellen Kratzgeräts, dem Eizahn auf dem Kükenschnabel.
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Warum ersticken Küken im Ei nicht?
Die Eierschale ist fest, aber porös. Also kommt Luft ins Ei. Die wandert zwischen den beiden innen liegenden Schalenhäuten in die Luftkammer am stumpfen Ende des Eies, somit kann der Embryo atmen. Und was sie ausatmen, gelangt durch die poröse Eierschale wieder hinaus.
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Wunderwerk Federn
Kannst du dir euren Hund im Federkleid vorstellen? Das sähe bestimmt lustig aus. Zugegeben, ein wenig verrückt erscheint diese Fantasie möglicherweise. Aber sie entstand, weil Paläontologen in den letzten Jahren angenommen hatten, dass sich die Federn der Vögel aus den Hautschuppen der Dinosaurier entwickelt haben könnten. Sie meinten das, weil sie an Überresten von Dinos bestimmte Schuppenformen gefunden hatten, die an frühe Formen von Vogelfedern erinnern.
Noch mal die Dinos
Heute ist man hier einen Schritt weiter. In der Wissenschaft ist man zurzeit der Auffassung, dass die Federn heutiger Vögel eine eigenständige Entwicklung darstellen. Genau so, wie die Haare der Säugetiere eine sind. Nachdem zurzeit also klar zu sein scheint, dass Hornschuppen der Dinos, Haare der Säuger und Federn der Vögel dreierlei verschiedene Dinge sind, macht man sich auf die Suche zu verstehen, wie denn nun genau Vogelfedern entstanden sind. Das ist nicht einfach zu beantworten. Die wenigen Federfossilien, die man bisher gefunden hat, geben dazu noch zu wenig Auskunft. So z. B. die Funde von der Saurierart Caudipteryx aus dem Erdzeitalter Unterkreide. Das war vor rund 140 bis 110 Mio. Jahren. Oder die vom äußerst langarmigen Sinornithosaurus, der ebenfalls in China gefunden wurde. Aussagekräftige Frühfederfunde fehlen aber nahezu komplett. Betrachtet man beispielsweise die Federn des „Urvogels“ Archaeopterix, so sind dessen Federn praktisch schon gleichzusetzen mit Federn aus dem Deckgefieder heutiger Vögel.
Weil aber Federn wohl nicht von heute auf morgen da waren, sondern eine ganz eigene Entwicklung hatten, braucht es noch geraume Zeit und weitere fossile Funde, um die genaue Entstehung der Federn im Lauf der Evolution nach und nach zu (er)klären.
Verschiedene Federarten
Eine Schwanzfeder macht keinen Sinn auf dem Kopf des Vogels. Also leuchtet ein, dass eine jede Feder am Vogelkörper einem speziellen Zweck dient. Je nachdem, an welcher Stelle am Körper sie „eingebaut“ ist.
Diejenigen Federn, die, rein optisch, dem Vogel seine äußere Form (ein anderes Wort dafür ist „Kontur“) geben, nennt man Konturfedern. Zu dieser Federgruppe gehören die Deckfedern, also diejenigen Kleinfedern, die mit den Daunen zusammen die Haut des Vogels bedecken. Denn unter den Konturfedern sitzen besagte Daunen. Mancherorts heißen diese flauschigen Kleinfedern auch Dunen. Hast du schon mal den dritten Namen gehört, nämlich „Flumen“ oder „Flaumfedern“? Zu den Konturfedern zählen die Schwungfedern an den „Ober- und Unterarmen“ des Vogels. Diese bilden die Tragflächen der Flügel. Im Flug sorgen diese Tragflächen für Auftrieb. Der Vogel erzeugt mit ihnen zugleich den nötigen Antrieb. Mit den Tragflächen und zusammen mit den Schwanzfedern kann er seine Flugrichtung ändern oder den Flug abbremsen. So verwendet der Vogel seine Schwanzfedern zur Flugsteuerung – ähnlich dem Höhen- und Seitenleitwerk an Flugzeugen. Schwanzfedern dienen dem Vogel auch dazu, sein Gleichgewicht zu halten.
Federn faszinieren – ihre vielfältigen Formen und Farben verleiten dazu, sie aufzuheben, wenn man sie im Garten findet. Besonders spannend, wenn es eine hübsch bunte Feder ist – eine Feder von der Schwinge des Grünfinkenmännchens beispielsweise oder eine kleine blaue Feder von den Flügelrändern des Eichelhähers.
Wie ist eine Feder eigentlich aufgebaut?
Stefan Böhm ist Ornithologe und Artenschützer. Hier gibt er dir die Antwort:
„Schnapp dir mal eine Konturfeder – und lass dir erklären, was du da siehst! Der „Stiel“, die Längsachse, das ist der sogenannte Federkiel. Der findet sich im Namen „Gänsekiel“ wieder, also dem Federkiel einer Feder von der Schwinge einer Gans. Das dicke untere Stück des Federkiels ist der Schaft. Mit dem ist die Feder in der Haut des Vogels verankert. Den Schaft der Gänsefeder hat man auf spezielle Weise angespitzt, in Tinte getunkt und so in früherer Zeit Pergament oder Papier beschrieben.
Links und rechts des Federkiels siehst du kleine „Härchen“, die ineinander verhakt sind. Die Härchen heißen Federäste. Nimm mal eine Lupe und betrachte sie genauer. So erkennst du Bogenstrahlen und Hakenstrahlen. Die sind ineinander verhakt, und das erst ergibt die Gesamtfläche der Fahne, das ist die glatte Fläche links und rechts des Federkiels.“
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Fasern, Federn, Fingernägel