Als ich mich wieder auf die Bank setze, ist nicht zu übersehen, dass nicht nur der Therapeut selbst, sondern auch sein kleiner Notarzt im Dienst sind. Sportkleidung ist nun mal sehr körperbetont. Meine Lippen zucken, nicht nur die in meinem Gesicht, und ich sehe Alex ernst in die Augen.
»Danke!«, hauche ich und küsse ihn auf die Wange. Dabei gehe ich aufs Ganze und fasse an seinen deutlich erigierten Penis.
Seine Reaktion auf meinen Vorstoß bleibt nicht aus. Er packt meinen Kopf und bohrt seine Zunge zwischen meine Zähne. Und wie er küssen kann! Unsere Zungen schlingen sich ineinander wie Ertrinkende, die nach dem Rettungsseil greifen. Ich massiere weiter seinen Schwanz durch den dünnen Stoff seiner Hose. Plötzlich packt er mich, rutscht von der Bank, legt mich auf den Rücken und kniet sich neben mich. Mit einer Hand fährt er zielstrebig unter mein Höschen und teilt meine Schamlippen mit gekonntem Griff, mit der anderen zieht er mir das Shirt über den Busen und beginnt, durch den Stoff des BHs an meinen unübersehbar steifen Nippeln zu knabbern. Ich winde mich unter seinen Berührungen, meine Hand sucht den Weg in seine Hose, um endlich seinen Schwanz zu spüren. Er zieht sich selbst die Hose mit einem Ruck über die Hüften, um mir den Zugang zu erleichtern, und dann wichse ich ihn in derselben Intensität, in der er meinen Kitzler massiert und seine Finger in meine Möse bohrt. Wir keuchen und stöhnen wie nach einem Marathon, sind beide unglaublich geil aufeinander.
Im selben Moment richten wir uns auf, ich stütze mich mit den Armen auf der Rückenlehne der Bank ab, spreize die Schenkel und biete ihm den Eingang zu meiner pitschnassen Fotze dar. Alex packt meine Hüften von hinten und rammt mir ohne langes Federlesen mit einem Stoß seinen herrlichen Schwanz tief in meine nasse, geile Möse. Ich schreie auf, halte mir aber gleich den Mund zu, damit wir nicht womöglich Aufsehen erregen und unterbrochen werden. Es bedarf nur weniger heftiger Stöße und ich komme mit überwältigender Wucht. Ich spritze sein ganzes Outfit nass, doch das beirrt ihn nicht, denn er fickt mich mit steigender Vehemenz und immer schneller, bis ich spüre, wie er in mir immer größer wird, jeden Winkel meiner Möse dehnt und ausfüllt. Ein Wahnsinnsgefühl, das mich nochmals kommen lässt. Im selben Moment bäumt Alex sich hinter mir auf, einen tiefen Atemzug lang, bis er – begleitet von einem gedehnten, gutturalen Laut – seine ganze Ladung in mich abgibt.
Wir brauchen beide einige Sekunden, um zu realisieren, was gerade geschehen ist. Die ganze Sache hat nicht mehr als ein paar Minuten gedauert, aber die Intensität war überwältigend! Wir rücken unsere Kleidung zurecht, grinsen uns verschmitzt an.
»Und ich bin Chris!«, stelle ich mich endlich bei ihm vor.
Zum Abschluss verabreden wir uns für ein weiteres gemeinsames Training.
Geschichten schreiben war besser, als welche zu lesen oder Pornos anzusehen, fand Chris. Sich geistig aktiv an ausgedachten Schweinereien zu beteiligen, Szenen zu kreieren und sich diesen Fantasien hinzugeben, das erregte sie sehr. »Brainwriting mit Mösensaft« nannte sie es, wenn sie diese kleinen Obszönitäten verfasste. Je nach Lust und Laune kamen dabei Erotik, handfeste Sexgeschichten oder vereinzelt auch Hardcorepornos heraus, das hing ganz von Chris’ Stimmung ab. Auch die Anzahl der Protagonisten und Hauptdarstellerinnen variierte: von einsamer Masturbation bis zum veritablen Gangbang mit mehreren Mitspielern kam fast jede Spielart in ihren Geschichten vor. Die Liebe zum Schreiben sollte ihr bei ihren späteren Vorhaben noch zugutekommen. Doch bevor es soweit war, gab es noch einiges zu tun.
***
Eine letzte Aufgabe musste laut Chris’ Projektplan noch abgearbeitet werden. Wenn schon ein neues Image, dann mit allem Drum und Dran. Sie war nicht sonderlich fotogen und darum nie mit Schnappschüssen von sich zufrieden, die da und dort bei Partys oder Veranstaltungen gemacht wurden. Doch nun wollte sie sich richtig in Szene setzen und kräftig Selbstmarketing betreiben. Männer sind schließlich Augentiere, und um in Dating-Plattformen auf sich aufmerksam zu machen, brauchte es unbedingt ein paar hübsche Fotos. Ein Bild war das Erste, was potenzielle Kandidaten im Internet zu Gesicht bekamen. Dieser alles entscheidende Köder, der den Ausschlag für den männlichen Impuls zur Entscheidung zwischen »kontaktieren« und »Kontakt löschen« gab, musste einfach zum Anbeißen einladen.
Also war es essenziell, professionelle Imagebilder als Aushängeschild für diverse Profile zu produzieren. Chris vereinbarte einen Termin in einem sauteuren Fotostudio, das ganze Paket, inklusive Stylistin. Vor dem Shooting war sie ziemlich nervös, denn sie mochte es nicht, wenn eine Kamera auf sie gerichtet war. Aber der Fotograf verstand sein Metier und hatte bald eine entspannte Atmosphäre geschaffen. Sie hatte mehrere Outfits vorbereitet, denn sie wollte aus diesem Shooting das Maximum herausholen: Imagebilder im Businesslook, einige im Casual Style und dann noch etwas, das ihre sportliche Seite hervorhob. Nur die Dessous-Show hatte sie wieder verworfen – vorläufig.
Nach wenigen Tagen konnte sie die Bilder herunterladen und war begeistert, was der Fotograf aus ihrem Typ gemacht hatte. Da waren die dynamische, professionelle Business-Chris, die rassige, weibliche Chris im Animal-Print-Pulli und die rasante, sportliche Chris mit knackigem Exterieur im hautengen Sportdress. Die Munition war eingelagert, die Köder artgerecht auf die Beute abgestimmt. Die Jagd konnte beginnen. Halali!
Das Netz
Für ihre virtuelle Pirsch machte sich Chris schlau über diverse Dating-Plattformen. Mit »seriösen« Partnerbörsen, für die im Hauptabendprogramm Werbung gemacht wurde, hatte sie schon ihre Erfahrungen gemacht und sie als Geldverschwendung befunden. Was sie dort an vielgepriesenen, angeblich elitären und qualitätsvollen Kontakten am anderen Ende der Hühnerleiter vorgefunden hatte, war alles andere als faszinierend und berauschend gewesen.
»Lass Dir Zeit!«, riet eine gute Freundin damals. »Das geht nicht so von einem Tag auf den anderen.«
Ja, ja, Geduld! Das war nun nicht gerade Chris’ größte Stärke. Sie hatte aktiv einige Männer angeschrieben, deren Profil recht ansprechend wirkte. Die Altersgruppe, in der sie suchte, hatte sie nach unten auf vierzig, nach oben auf fünfundfünfzig begrenzt. Zu jung sollte der zukünftige Lover nicht sein, denn ein gewisses Basisverständnis oder »dieselbe Sprache sprechen« wäre nicht schlecht. Zu alt sollte der Kandidat auch nicht sein, denn idealerweise war er körperlich gut in Schuss und konnte Chris bei ihren diversen sportlichen Aktivitäten begleiten. Ganz abgesehen davon, dass er in der Lage sein musste, ihrer fordernden Sexualität standzuhalten.
Was sie suchte, war ein einigermaßen unkomplizierter Mann, bei dem sie entspannen konnte, der ihr intellektuell nicht unbedingt weit unterlegen war, sie sexuell reizte und nicht darauf aus war, ihr Leben in Besitz zu nehmen. Was sie anzubieten hatte, waren nette, gemeinsame Stunden, ihr schöner Körper und freundschaftliche Zuneigung. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
»Hast du nicht Angst, dass du dich verlieben könntest? Oder er sich in dich?« Wieder mahnende Worte der Freundin.
Klar bestand dieses Risiko. Aber darüber machte sich Chris damals keine Gedanken. Selbstverständlich fand sie es gut, für den Notfall einen Feuerlöscher zu Hause zu haben, aber sie musste sich nicht jeden Tag die Bedienungsanleitung durchlesen. Sie hatte die Angewohnheit, Probleme immer erst dann zu lösen, wenn sie tatsächlich auftraten, und nicht schon im Voraus, wenn diese noch nicht einmal im Ansatz existierten. Sie konnte es nie verstehen, dass manche Menschen sich ständig Gedanken darüber machten, was denn alles sein könnte, und vor lauter Ausmalen von Horrorszenarien ganz vergaßen, dass hier und jetzt alles friedlich war, die Sonne schien und sie glücklich sein sollten.
Viele der von ihr kontaktieren Männer reagierten gar nicht, manche sagten höflich ab und nur wenige schickten ein paar zaghafte Zeilen.
So viel zur Qualität der Mitglieder dieser Plattform, dachte sich Chris. So unhöflich es im beruflichen Kontext war, auf eine Bewerbung nicht wenigstens ein »Danke, aber nein danke« zu schicken, so fand sie fehlende Kinderstube auf dem Gebiet der Partnersuche noch respektloser. Aber auch aussagekräftig! So trennte sich schnell die Spreu vom Weizen.
Ihr Profil war immer wieder mal gut besucht gewesen, die wirklich interessanten Männer waren ihr allerdings dabei nicht untergekommen. Sobald sie begonnen hatte, etwas mehr von sich zu erzählen, wofür sie sich interessierte, was sie bewegte, womit ihr Leben