Eine Stunde später steht sie an der vereinbarten Stelle. Sie trägt einen BH, eine Bluse, damit er gut an ihre Brüste herankommt. Aber Jeans. An ihr Allerheiligstes lässt sie ihn nicht. Es soll so sein wie in der Annonce, die er geschrieben hat.
Elena wartet. Bei jedem Auto, das vorbeikommt, erschrickt sie, starrt nervös den Fahrer an. Aber sie fahren alle weiter. Ihre Unruhe wächst. Vielleicht hat er sie nur auf den Arm genommen und kommt gar nicht. Und wenn er doch erscheint, so wird er hoffentlich ein sauberer und gepflegter Mann sein. Sonst macht sie es nicht.
Ein Wagen hält. Grauer Ford. Schmutzig. Innen zugemüllt. Der Typ ist schmuddelig. Um die vierzig. Raucht Kette. Aber er ist es. Immerhin, er ist rasiert und riecht nach einem billigen Aftershave. Für gewöhnlich würde sich Elena nicht mit so einem Mann einlassen. Aber das erhöht noch den Reiz. Er kurbelt sein Fenster runter und sagt: »Steig ein.« Und als sie drinnen sitzt: »Kennst du einen Platz, wo wir es machen können?« In der Nähe kennt Elena einen Friedhof, da ist es eher still, aber auch nicht so abgelegen, dass sie Angst hätte. Sie sieht die Ausbuchtung in seiner Cordhose. Sie fahren schweigend durch die Winternacht. Was sollen sie auch reden? Doch, da gibt es etwas. »Wie viel?«, fragt Elena.
»Zwanzig Euro.« Das ist weniger, als sie erwartet hatte, aber genau die richtige Summe, um sich gedemütigt zu fühlen. Und das erregt sie.
Auf dem Parkplatz beim Friedhof fährt er in die hinterste Ecke und stellt den Motor ab. Dreht sich zu Elena. Wartend. Abwartend.
»Fangen wir an?«, fragt er. Sie nickt und ist nervös, ob sie es ihm gut besorgen wird.
»Knöpf die Bluse auf.« Sie gehorcht. Er fasst sofort in ihren BH und holt ihre Brüste heraus.
»Sind ja geile Euter.« Elena schämt sich in Grund und Boden. Und wird nass. Er macht seine Hose auf, holt seinen Schwanz heraus. »Na los!«, befiehlt er. Sie schließt die Augen und greift nach seinem Penis. Lusttropfen. Er packt ihre Brüste. Drückt sie. Fest. Dann spürt sie seine Zunge auf ihren Nippeln. Er saugt. Und Elena stöhnt. Laut.
Ihre Hand bewegt sich auf und ab. Schnell, schneller. Sein Saugen, sein Zupacken wird stark, stärker. Sie ächzen und keuchen beide. Er stinkt nach Rauch. Elena ist es recht, sie will es so. Es macht sie geil. Dieser kleine, stinkende Mann.
Da wandert er mit seiner Hand nach unten, zum Knopf ihrer Jeans. Elena merkt auch, weshalb. Ihr Becken bewegt sich unwillkürlich. Fickbewegungen. Trotzdem stoppt sie seine Hand. Nein. Kein normaler Fick in einem Auto.
»Mach langsamer, sonst komme ich gleich.« Er widmet sich wieder ihren Brüsten, heftiger, Gott, das kann er! Ihre Nippel sind so hart, empfindlich und geschwollen, sie rinnt aus, fließt weg - er explodiert. Nass und klebrig ist sein Sperma auf ihren Fingern. Er sieht sie an, sieht, hört ihr Keuchen. Weiß, wie es um sie steht. »Mach’s dir«, sagt er heiser. Elena kann nicht mehr denken, sie besteht nur mehr aus Geilheit, sie öffnet ihre Hose. Nun wandert ihre Hand in die Jeans, es ist glitschig und nass in ihrer tiefen Lusthöhle. Es bedarf nur eines Augenblicks. Zwei-, dreimal stößt sie zu - und schreit auf. Presst ihre Schenkel zusammen. Ihr Oberkörper krümmt sich nach vorne. Dann Entspannung. Sie lehnt sich zurück, überrascht, wie schnell alles vorbei ist. Ihre Augen sind geschlossen und der Atem geht stoßweise. Da! Seine Hand in ihrer Jeans.
»Gott, bist du nass, du Schlampe!« Stößt in sie mit der ganzen Hand. Dreimal, viermal, zehnmal. Elena keucht, schreit, stemmt sich gegen seine Hand. Und wieder kommt sie. Sie windet sich in wilden Zuckungen - sie ist noch nie zweimal hintereinander gekommen, es ist unglaublich intensiv. Er will wieder zustoßen, sie hält seine Hand fest. Sie ist überreizt. Bitte nicht mehr! Aber er saugt an ihren Brüsten, reibt, drückt ihre Klitoris. Er macht es gut, so gut! Aber es tut auch schon weh, sie weint, stöhnt - und kommt noch einmal in langen Zuckungen.
Dann ist er fertig mit ihr. Elena seufzt selig, das war weitaus besser, als sie erwartet hat. Der Mann reinigt mit einer Küchenrolle seinen Schwanz und knöpft seine Hose zu. Es fällt kein weiteres Wort zwischen ihnen.
Wie vereinbart bringt er Elena dahin zurück, wo sie sich getroffen haben, beugt sich über sie, öffnet die Tür. Er will sie loswerden.
»Mein Geld«, sagt Elena. Er fasst in die Hosentasche seiner schmierigen, abgewetzten Hose und wirft ihr zwanzig Euro vor die Füße. Sie hebt das Geld auf. Als sie sich wieder aufrichtet, fährt er gerade los. Es ist kalt, besonders im Schritt durch ihre nasse Jeans. Elena wirft einen Blick auf ihre Armbanduhr. Das Ganze hat nicht einmal eine Dreiviertelstunde gedauert. Und sie fühlt sich ein wenig benutzt, betrachtet den Geldschein in ihrer Hand. Schlampenlohn.
6.
Elena ist entschlossen, den vorletzten Tag des Jahres würdig zu begehen. Sie wird etwas Geld ausgeben, was sie nicht sollte, aber egal, sie möchte sich ein wenig Luxus gönnen, gepflegt von den Haar- bis zu den Zehenspitzen in das neue Jahr gehen. Das ist sie sich wert. Zunächst führt sie ihr Tagesplan zur Kosmetikerin. Gesichtsmaske, Wimpern zupfen und färben, Maniküre, Pediküre. Und dann, um einmal andere Gesichter zu sehen als die grauen Menschen, die rund um das Atelier wohnen, beschließt sie, im Café Museum einen Kaffee zu trinken. Mit neuem Selbstbewusstsein geht Elena durch die Straßen, Männer sehen ihr nach, auf einmal wird sie wieder wahrgenommen. Nicht so wie zu der Zeit, als sie noch mit Reinhard zusammen und eine graue Maus gewesen war.
Im Café angekommen, geleitet sie ein Kellner an einen kleinen Tisch. Sie bestellt ein Kännchen Kaffee und liest in der Vouge, die schlanken Beine übereinandergeschlagen, ein Schühchen am großen Zeh des rechten Fußes baumelnd, wippend. Selbstvergessen.
»Entschuldigen Sie, gnädige Frau«, sagt plötzlich eine Männerstimme. Elena blickt in die Richtung dieser Stimme, sie gehört einem älteren Herrn Marke Gentleman. Er trägt einen Zweireiher, an einem seiner Finger einen Siegelring und wirkt sehr sympathisch.
»Bitte?«, fragt Elena.
»Mein Name ist Herr Walter.«
»Elena«, sagt Elena.
»Darf ich mich für einen Augenblick zu Ihnen setzen? Ich würde Sie gerne etwas fragen.«
»Bitte.«
Herr Walter kommt an den Tisch, deutet höflich einen Handkuss an, was für Elena völlig neu ist. Ihr hat noch nie ein Mann die Hand geküsst. Das nimmt sie schon einmal für Herrn Walter ein. Er setzt sich.
»Also?«, fragt Elena.
»Ich bin Privatier und unverheiratet. Meine Wohnung liegt nur fünf Minuten von hier.«
Schön für ihn, aber warum erzählt er ihr das?
»Ich bin ein großer Freund und Bewunderer der Damenwelt, müssen Sie wissen. Leider sind echte Damen sehr selten geworden. Die meisten Frauen sind mir zu maskulin oder zu schlampig. Oder sie meinen, eine Dame zu sein, bedeutet Arroganz und sich aufdonnern. Die wirklichen Werte einer Dame sind aber etwas sehr Schöngeistiges, Feinsinniges - wie gesagt, man findet es selten. Sie aber haben es, genau die richtige Mischung. Und darum erlaube ich mir, Ihnen rundheraus eine Frage zu stellen: Suchen Sie einen Spielpartner?«
Elena fühlt Stolz in sich aufsteigen. Eine echte Dame zu sein - auch das ist neu für sie, hat ihr noch keiner gesagt. Und Herr Walter hat Lebenserfahrung, der muss es wissen. Was er allerdings mit »Spielpartner« meint, ist ihr nicht klar. Herr Walter schenkt ihr Kaffee nach, was sie huldvoll geschehen lässt: »Ich sehe, Sie verstehen nicht ganz, was ich meine. Spielpartner bedeutet, seine speziellen erotischen Neigungen mit einem anderen Menschen regelmäßig auszuleben. Ist es möglich, dass Sie devote Fantasien haben?«
Es kommt selten genug vor, aber Elena ist sprachlos - sieht man es ihr denn schon an, dass sie devot ist?
»Sie fragen sich, woran ich das erkenne? Nun, mit den Jahren bekommt man einen Blick dafür. Es ist ein großes Geschenk, diese Hingabe, die devote Frauen haben. Viele meiner Geschlechtsgenossen wissen das nicht zu würdigen. Sie meinen, es geht einfach um rohe Gewalt, harte Schläge, Beschimpfungen - ohne Würde und Respekt. Ich bin ein dominanter Mann mit einer sadistischen