Engel. Anja Hilling. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Anja Hilling
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Документальная литература
Год издания: 0
isbn: 9783961191628
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      Engel

      (die Verletzung, das Herz und die Gedanken)

      FELIX BLOCH ERBEN

      Verlag für Bühne, Film und Funk

      Inhaltsverzeichnis

       Title Page

       Personenverzeichnis

       Zitat

       erster Akt: die Verletzung

       I. Bar

       II. Bar

       III. Zu Hause

       IV. Bar

       V. Tattoostudio

       VI. Tatoostudio

       VII. Tattoostudio

       VIII. U-Bahn-Treppe

       zweiter Akt: die Gedanken

       I. Polnisches Hotelrestaurant

       II. Hotelzimmer

       III. Zu Hause

       IV. Bar

       V. die polnischen Dünen

       VI. Bar

       VII. Zu Hause

       VIII. Bar

       IX. Zu Hause

       dritter Akt: das Herz

       I. Zu Hause

       II. Bar

       III. Hotelzimmer

       IV. Zu Hause

       V. Bar

       VI. Polnisches Hotelrestaurant

       Über die Autorin

       Über das Stück

       Impressum

      Asta, die BarkeeperinElisabeth, im Sand zurückgelassenOlaf, hat ein Zimmer frei jetztHartmut (Hardy) Kopetzki, der aus dem Gedächtnis maltHanno Biskop, dem die Frau verstorben warHeike, die Tochter auf WohnungssucheSonja/Elfi, die auch nicht weiß, wohinAxel, der nostalgische LiebhaberUlla, die nostalgisch Geliebte

       sowie:

      vier Passanten, die in Streit verfallen

      zwei polnische Kellner

      eine Sängerin

      ORTE

       eine Bar

      zu Hause

      ein Tattoostudio

      ein Hotelzimmer

      eine U-Bahn-Treppe

      ein Hotelrestaurant in Polen

      die polnischen Dünen

      I-Ging: Der Berg (Die Unbeweglichkeit)

      erster Akt: die Verletzung

      zweiter Akt: die Gedanken

      dritter Akt: das Herz

      I. Bar

       Asta

      Die Bar ist klein, gemütlich. Familiär könnte man sagen. Das Licht, die Polster rot, der Teppich grün. Auf dem Tresen Teelichter. Nach vier Stunden muss ich sie wechseln. Manchmal mach ich das, manchmal nicht, das hängt vom Abend ab. Ich bin Asta. Ich bin hier angestellt, nicht mehr und nicht weniger. Man sagt, ich sei schön, aber das mag am Licht liegen und am Alkohol. Es gibt vierzehn Whiskysorten, dreiundzwanzig andere Spirituosen, Gin, Wodka, Cognac, diese Dinge, vier Weißwein- und sechs Rotweinsorten. Drei Biersorten vom Fass. Wir können uns sehen lassen hier unten. Die Bar liegt im Keller. Über der Bar werden Zimmer vermietet. Aber das Geschäft läuft nicht gut. Wir befinden uns in Bahnhofsnähe. Wenn die Musik aus ist, wenn wir leise sind, kann man die Lautsprecheransagen vom Bahnsteig hören. Die Hotelgäste sind Reisende. Bleiben für eine Nacht. Manchmal zwei. Mit der Bar ist das anders. Die Gäste hier sind bekannt. Ihre Gesichter sind mir vertraut, sie verfolgen mich im Schlaf. Sie sind gerne hier, glaub ich. Vielleicht liegt die Bar auch in der Nähe oder ihnen gefällt die Musik oder das Licht oder die Barkeeperin oder oder oder. Ich weiß es nicht, ich weiß nur, ich verbringe mehr Zeit mit ihnen als mit meinem Vogel. Ein Wellensittich. Über seinen Käfig leg ich eine Decke wenn ich zur Arbeit geh.

      Aber um mich geht s hier nicht.

      Ich nenne die Gäste in ihrer Reihenfolge am Tresen, von links nach rechts.

      An der linken Seite Herr Hanno Biskop, schütteres Haar, aber glänzend, langes Gesicht, die Augenbrauen dunkel und dicht. Er lächelt. Vor sich ein Cuba Libre, Cola mit Rum, eine Limette am Rand. Ein Cocktailschirmchen, ausnahmsweise. Er ist nicht allein. Neben ihm eine Frau, ein verletztes Bein auf einen Hocker gelegt. Die Frau heißt Elfi. Oder Sonja. Egal. Sie lächelt ihn an.

      Zwei, nein drei Hocker weiter an der Ecke, am Knick des Tresens, Hardy, er hat die Jacke noch an, sein Nacken ist breit, seine Schultern auch, alles an ihm. Seine Arme können nicht dicht an seinem Körper liegen, so füllig sind sie. Über seinen Rücken sein Haar, zu einem Schwanz gebunden, reicht bis zur Brustwirbelsäule. Sein Haar ist fein, blond, fast golden im Schein der Lampe. Er trinkt Bier.

      Gegenüber von mir, zwei Hocker von Hardy entfernt, eine Frau. Elisabeth. Sie trinkt Sekt. Hardy kann die Augen nicht von ihr lassen. Sie sieht mich an, nicht ihn. Sie denkt, wir sind verbunden, durch ein Geheimnis, eine Art Schmerz.

      Auf dem letzten Stuhl, ganz rechts außen, Axel. Er ist noch nicht oft hier gewesen. Erst einmal. Aber er hat sich schon verändert. Seine Frisur ist furios geworden seitdem. Er hat ein Zimmer gemietet im ersten Stock. Länger als geplant. Sein Blick geht nach unten. In ein Glas.