»Leg dich hin. Mir würde es kein bisschen leidtun, egal, wie hart ich dich bestrafen muss, denn ich empfinde nichts für dich. Also überleg dir gut, ob du mich auch reizen willst, denn dann schläfst du im Käfig statt auf dieser Matratze!«
Mit ungläubigen Augen betrachte ich den viel zu engen Käfig aus schwarzem Stahl und beschließe, lieber folgsam zu sein. Momentan will ich sowieso nur noch schlafen. Ich bin sowohl körperlich als auch emotional total erschöpft. Das Etwas, das er vom Boden aufhebt, verlangt aber einen letzten Rest meiner Aufmerksamkeit. Mit Schrecken begreife ich, dass es sich um eine Eisenkette handelt. Mit einem Klicken befestigt er diese an meinem Halsband, zieht den Schlüssel vom Schloss ab und befestigt ihn an einem Karabiner, der an seiner Hose hängt.
»Süße Träume!«, sagt er mit zynischem Grinsen. Kurz darauf entschwindet er durch die Tür und ist fort. In meinem Kopf kreisen noch kurz ein paar gruselige Bilder, doch dann wird alles dunkel und ich schlafe ein.
Mitten in der Nacht werde ich geweckt. Orientierungslos und noch halb in meinen Träumen gefangen, realisiere ich, wo ich mich befinde.
»Aufwachen, Süße, ich habe jetzt Lust auf dich!«, höre ich die Stimme meines Herrn. Ich bin glücklich, dass er nicht verschwunden ist, ohne Abschied zu nehmen.
Vielleicht bekomme ich ja nun doch endlich das, was ich am meisten begehre? Er hebt mich auf die Füße und zieht mich dann in das Bett. Das Halsband hat er offenbar bereits, während ich schlief, von der Kette befreit.
Seine Hände sind warm und zärtlich. Seine Küsse sind nicht nur fordernd, sondern auch weich und lockend. Ich liebe es, wenn er diese Seite von sich preisgibt. Seine Finger streicheln meine weiche Haut beginnend vom Hals hinab bis zu meinen Brüsten. Seine Küsse berauschen mich erneut. Ich spüre, wie sehr er mich begehrt. Sein wundervoller männlicher Geruch nimmt mich gefangen und hüllt mich in eine Wolke aus Sinnlichkeit. Die Finger, so groß und kräftig, kneten meinen Busen, zupfen an meinen harten Nippeln und erobern jeden Winkel meines Körpers. Als sie meine feuchte Pussy erreichen, zerfließe ich förmlich. Die Nässe in meinem Schoß schreit nach seinem Schwanz. Der Wunsch, mit ihm zu einem Ganzen zu verschmelzen, ist übermächtig. Meine Haut prickelt, als befände ich mich in einer Wanne voller Champagner. Wenn ich nach etwas süchtig bin, dann nach ihm - nach allem, was er in mir auslöst. Meine Liebe zu meinem Herrn ist etwas ganz Außergewöhnliches. Und seine Liebe zu mir - die Art, wie er sie mir zeigt - befördert unsere Beziehung in eine höhere Ebene. Ich habe etwas Vergleichbares noch nie für einen Menschen empfunden. Der Gedanke, dass er mich genauso liebt, wärmt mein Herz und schafft es, dass ich Herausforderungen meistere, die ich früher als nicht zu bewältigend abgestempelt hätte.
Wie immer lässt er sich Zeit bei seinem Liebesspiel und ich wünsche mir, dass dieser Moment niemals endet. Ich weiß, dass er mich bald verlässt und ich habe keine Ahnung, wann wir uns wiedersehen werden. Mein Atem geht stockend. Ich stöhne und spüre die Hand, die er mir auf meinen Mund drückt.
»Nicht so laut, Sklavin!«, raunt er mir ins Ohr. Er lässt seine Hand an meine Kehle wandern und drückt vorsichtig, aber bestimmt zu. »Du gehörst mir! Hast du das verstanden? Egal, was in den nächsten Tagen geschieht. Du wirst gehorchen und wirst mir alle Ehre machen. Und du darfst die ganze Zeit über nicht vergessen, wer dein Herr ist!« Erneut küsst er mich leidenschaftlich. Zwischen zwei Küssen sage ich: »Ja, Herr.«
Als er endlich in mich eindringt, kann ich es nicht länger zurückhalten und stöhne laut auf. Es ist so gut, so unbeschreiblich gut, mit ihm vereint zu sein. Erst, als er mich vollständig ausfüllt, beginnt er, sich zu bewegen. Zunächst langsam und vorsichtig, als wäre ich zerbrechlich und kurz darauf hart und wild, sodass es fast schon wehtut. Irgendwann sind wir so vereint, dass ich nicht mehr weiß, wo mein Körper aufhört und wo seiner anfängt. Wir sind in unserer Lust gefangen und bewegen uns, als wären wir ein einziges Individuum. Sterne tanzen hinter meinen Augenlidern, mein Körper summt und meine Möse führt sich auf wie fremdbestimmt, sie reagiert nur auf meinen Herrn und das, was er von ihr erwartet. Immer, wenn ich glaube, dass ich nicht noch einen weiteren Höhepunkt ertragen kann, findet mein Herr einen anderen Knopf, den er drücken kann, um mir zu zeigen, dass es doch möglich ist. Erst, als er seinem gewaltigen Höhepunkt erliegt, ist der Zauber vorbei.
Unsere Körper sind schweißgebadet und die Luft riecht animalisch nach Sex.
Die Nacht war kurz. Bereits um 07:00 Uhr werde ich von Master Dark geweckt. Am liebsten würde ich so tun, als hörte ich ihn nicht. Doch ich vermute, dass ich es dadurch leider nur noch schlimmer machen würde. Er befreit mich von der Kette, die mein Herr irgendwann in der Nacht wieder angelegt hat und schickt mich ins Bad. Sehr gesprächig ist er offensichtlich nicht.
Langsam erhebe ich mich. Mein ganzer Körper fühlt sich wund an. Nicht nur zwischen den Beinen spüre ich das trügerische Zeichen von verdammt geilem Sex. Am liebsten möchte ich mich gar nicht duschen, denn dann ist auch der Geruch von meinem Herrn fort. Andererseits habe ich diese Dusche wohl mehr als bitter nötig.
Das warme Wasser fühlt sich einfach fantastisch an. Ich habe nicht die geringste Lust, diese Duschkabine jemals wieder zu verlassen. Offenbar sieht mein Ausbilder das aber anders, denn sein gezielter Griff zur Armatur bereitet meinem ausufernden Wellness-Spaß ein jähes Ende. Eiskaltes Wasser prasselt auf mich nieder und ich schreie mir die Seele aus dem Leib. Der Bastard lässt mich nicht aus der Dusche hinaus und bleibt einfach vor mir stehen wie eine lebendige Mauer. Erst nach einer gefühlten Ewigkeit dreht er das Wasser ab und wirft mir ein Handtuch zu.
»Du hast genau fünf Minuten, bis du in der Küche bist, um das Frühstück zuzubereiten. Um exakt …«, er blickt auf seine Armbanduhr, »… 07:30 Uhr steht das Essen auf dem Tisch!« Ohne mich eines weiteren Blickes zu würdigen, dreht er auf dem Absatz um und verlässt das Zimmer.
Was für ein Arsch, denke ich und beginne, mich so schnell wie möglich abzutrocknen und zu frisieren. Da keine Kleidung zu finden ist, weder im Badezimmer noch im angrenzenden Schlafzimmer, gehe ich nackt in die Küche und versuche, mir erst einmal ein Bild von der Lage zu verschaffen.
Mit einem Tablett bewaffnet, mache ich mich auf in die Stube und decke in Windeseile den Tisch. Gerade, als ich mich hinsetzen will, zieht Master Dark an meinen Haaren und schaut mich wutentbrannt an. »Bei dir muss ich wirklich von ganz vorne anfangen, oder? Was hat dein Herr dir eigentlich bislang beigebracht? Ich bin sonst nicht der Typ, der viel redet. Eigentlich gebe ich mich mit der Ausbildung von so unerfahrenen Möchtegern-Sklaven gar nicht mehr ab. Nur für meine besten Freunde mache ich auch mal eine Ausnahme.«
Er funkelt mich böse an und drückt mich mit ganzer Kraft nieder, sodass ich kurz darauf kniend und mit gesenktem Blick auf dem Boden kauere. Ich traue mich kaum, zu atmen und mir tut jede einzelne Haarwurzel weh. Aber noch mehr treffen mich seine Worte. Ich habe mich noch nie so beschämt gefühlt. Nicht einmal am gestrigen Abend.
»Weißt du was?«, fragt er mich, aber ich habe nicht das Gefühl, dass er wirklich eine Antwort erwartet. »Gerade jetzt bereue ich schon, dass ich mich auf diese Sache eingelassen habe. Keine Ahnung, wie er sich das vorstellt, aber deine Ausbildung in zwei Wochen hinzubekommen, ist unmöglich. Du bist eine absolute Vollkatastrophe!«, schnaubt er.
»Lektion eins: Dein Platz ist nicht am Tisch deines Herrn, es sei denn, er lädt dich dazu ein.«
Ich höre, wie er aufsteht und den Tisch verlässt, um in einer Schublade zu kramen. Verstohlen schaue ich durch den Vorhang aus meinen Haaren und verfolge jeden seiner Schritte. Kurz vor mir bleibt er stehen.
»Du kniest wie ein Sack Kartoffeln. Meine Güte. Nicht mal die Grundpositionen kannst du korrekt einnehmen. Diesen Tag wirst du so schnell nicht wieder vergessen. Und ›Sklavin‹ ist eine Bezeichnung, die für dich so unzutreffend ist wie ›Prinzessin‹. Ich werde dich lieber ›Schlampe‹ nennen! Jeder andere Name wäre eine Belohnung, die du dir noch nicht verdient hast.«
Seine Wut