Damit war sie auch schon verschwunden. Keine klare Einweisung, keine Einarbeitung. Klasse. Das konnte heiter werden. Hoffentlich kam nicht gerade eine der von der Personalchefin (die sie eingestellt hatte) hoch angepriesenen Kontrollen.
Sie ging mit ihrem Servicewagen in den Materialraum und stellte sich die Dinge, die sie für nötig hielt, zusammen. Frische Laken, Handtücher, Seifendöschen und verschiedene Minibarfläschchen. Eigentlich alles das, was sie für sehr klischeehaft hielt.
Wenig später fuhr sie mit ihrem gefüllten Wagen den Flur entlang. Leise klirrten die Glasflaschen auf dem Gefährt, die Räder hinterließen eine kleine Druckspur auf dem hellen Teppich, allerdings waren keine Geräusche zu vernehmen. Natürlich … dachte sie sich noch und schob ihn weiter zum ersten Zimmer. Zögerlich klopfte sie an die Tür, keine Reaktion. Vielleicht sollte sie stärker pochen? Gleich versuchte sie es noch einmal. Und wie in den romantischen Filmen, die sie sich immer ansah, rief sie ein »Zimmerservice« dazu. Wieder keine Reaktion, also öffnete sie mit ihrem Schlüssel die Tür und betrat das Zimmer. Ohne lange zu überlegen, ging sie zum Bett, erneuerte die Laken, bezog die Kissen und Decken neu. Wischte auf den Tischen und Schränken Staub und machte sich dann im Bad zu schaffen. Als sie mit dem Raum und ihrer Arbeit zufrieden war, blickte sie sich wohlwollend um und ging ins nächste Zimmer weiter. Dort erledigte sie in der gleichen Reihenfolge die Tätigkeiten wie eben und dachte sich, die Routine wäre doch gar nicht so schlimm und so schwer war diese Aufgabe auch nicht. Wenn sie sich etwas anstrengte, dann hatte sie gute Chancen, hier die fehlenden Euros für ihr Studium zusammenzubekommen. Ja, sie war heute, trotz der Startschwierigkeiten, richtiggehend positiv eingestellt.
So motiviert arbeitete sie fünf weitere Zimmer ab und freute sich schon, dass sie doch einen guten Vorsprung herausgearbeitet hatte, wenn ihre Kollegin Chloe wiederkam.
Zimmer sechs, sieben und acht verliefen in dem gleichen Schema und ihre Laune stieg jetzt erheblich an.
Vor sich hin trällernd schloss sie gerade Zimmer neun ab und ging zu ihrem zehnten zu bearbeitenden Raum. Kurz blickte sie sich im Flur noch einmal um, Stolz wallte in ihr auf. Für ihren ersten Tag eine gute Leistung.
Heute gibt’s ein Fleißbienchen für dich – hm … ja, die kleine Jacke in der Boutique, die gönne ich mir.
Von ihren eigenen Gedanken abgelenkt, öffnete sie die Zimmertür.
Nun, hätte sie doch mal auf das Schild geachtet. Aber zu spät.
Maria betrat den Raum, taxierte kurz den Arbeitsaufwand, schaute in die Minibar und holte sich die benötigten Sachen von ihrem Wagen. Schnell begab sie sich in das Zimmer zurück und begann, die Bettwäsche zu wechseln und die Laken glatt zu streichen. Die benutzten faltete sie säuberlich zusammen, platzsparend, denn so konnte sie die Handtücher auch gleich mit rausbringen, und sie musste nicht zweimal laufen. Die Minibar auffüllen, Staub wischen – alles ruckzuck erledigt. Jetzt noch das Bad und … sie verharrte im Schritt.
Maria hatte bisher nicht wirklich auf ihre Umgebung geachtet, und wenn nach dem Klopfen keiner geantwortet hatte, war sie davon ausgegangen, dass keiner im Zimmer war.
Aber jetzt war sie verwirrt. Sie stand da, mitten im Zimmer und lauschte. Hörte sie da nicht das Wasser im Bad rauschen?
Unsicher blieb sie stehen. Sollte sie den Raum verlassen? Oder sich einfach leise bemerkbar machen und frische Handtücher hinlegen?
Ach, Mist, bisher lief doch auch alles glatt, warum jetzt das? Noch immer überlegte sie, wie sie sich am besten verhalten konnte, da öffnete sich unvermittelt die Tür und vor ihr stand ein Mann. Splitternackt.
Groß.
Gut aussehend.
Breite Schultern, Sixpack, schmale Hüfte und lange muskulöse Beine. Er war wirklich groß – überall! So manch einer ihrer männlichen Bekannten wäre neidisch gewesen. Er verkörperte den ultimativen Traum eines Mannes.
»Oh … ups!«, war alles, was sie herausbrachte, denn sie starrte ihn unverwandt an.
Ihr Gegenüber schien das allerdings nicht zu stören. In seiner ganzen männlichen Pracht stand er da und ließ sich betrachten. Dann begann er sich langsam zu drehen.
Maria stand immer noch, wie angewurzelt, auf derselben Stelle und hatte ihren Blick auf den wundervoll geformten Körper vor ihr gerichtet.
Lässig drehte er sich Stück für Stück und sie konnte jeden Zentimeter seines Körpers begutachten. Angefangen von seinen dunklen kurzen Haaren, die hinten leicht angeschnitten waren und ihm vorne länger in die Stirn fielen. Seine kräftigen Halsmuskeln und die breiten Schultern, die ihr vorhin gleich aufgefallen waren.
Während er sich so präsentierte, konnte sie die Schulterblätter und jeden einzelnen trainierten Muskel auf dem Rücken erblicken.
Ihr wurde ganz warm.
Nein, das stimmt nicht.
Ihr wurde heiß.
In ihrem Bauch ballte sich eine flüssige Hitze zusammen, die es ihr schwer machte, normal weiter zu atmen.
Ihr Atem beschleunigte sich zusehends. Je mehr sie von dem Mann sah, desto wuschiger wurde sie. Ihre Beine begannen an den Innenseiten der Schenkel zu kribbeln. Ohne dass sie es wollte, fühlte sie, wie ihr Slip feucht wurde.
Oh je, das war gar nicht gut.
Der Kerl drehte sich nun wieder ganz zu ihr herum und blieb, Angesicht zu Angesicht, einfach stehen. Sein Penis stand voll aufgerichtet von seinem Körper weg. Er wies eine leichte Krümmung auf und zeigte etwas nach oben.
Maria durchzuckte ein Wonnegefühl. Sie konnte sich sekundenschnell vorstellen, dass dieser Schwanz genau die richtigen Stellen im Körper finden könnte. Zittrig holte sie Luft.
Es juckte sie förmlich, jede dieser Muskelstränge mit dem Finger nachzufahren.
Sie wollte schon die Hand ausstrecken, da bemerkte sie, dass sie noch ihr Reinigungstuch festhielt und schlagartig wurde ihr bewusst, warum sie eigentlich hier in diesem Zimmer war.
Ein Schauder lief durch ihren Körper und sie senkte sofort den Kopf.
»Es tut mir leid. Entschuldigen Sie bitte!«
Dann drehte sie sich schleunigst von ihm weg.
»Ich … ich … bin das neue Zimmermädchen und soll hier pu…«, sie hüstelte, »… das Zimmer sauber machen.«
Mit immer noch ihm zugewandten Rücken suchte sie im Zimmer die dreckige Bettwäsche zusammen und raffte sie auf den Arm, um sich schnellstens zur Tür zu bewegen. Neben der Tür schnappte sie sich noch die leeren Flaschen vom Sideboard.
Zu der erotischen Atemnot kam noch die Panik dazu, von ihrer Vorarbeiterin gerügt zu werden. Sie durften nicht in Räumen putzen, die noch belegt waren.
Gut, er hatte doch kein Schild an der Tür hängen gehabt! Oder doch? Verdammte Scheiße, sie hatte nicht mal darauf geachtet.
Sie war schon fast an der Tür, da griffen zwei starke Hände nach ihr und legten sich auf ihre Hüfte. Ein kleiner erschreckter Ton wich von ihren Lippen.
»Sie haben das Bad noch nicht geputzt!«, raunte eine dunkle Stimme in ihr Ohr.
»Ich komme …«, weiter kam sie nicht … ›Später wieder‹, wollte sie noch anmerken. Da wurde sie aber weiter nach hinten gezogen und an einen festen sehnigen Körper geschmiegt, dessen Mittelteil sich vorwitzig den Weg von hinten an ihrem Kittel zu ihrem Po suchte.
»Das ist aber schön … So wenig musste ich noch nie tun, um eine Frau zum Kommen zu bewegen!«
Entsetzt schnappte sie nach Luft. Protestierend wollte sie sich in seinen Armen winden, aber da presste er sie noch fester an sich und seine Hände lagen unverhofft eine auf ihrer Brust und die andere drückte sanft, aber bestimmt auf ihren Bauch. Diese wanderte Richtung Schambein und massierte es in kleinen wellenartigen Bewegungen.
Maria wusste, dass sie ansehnlich war, sie hatte halblange