Audreys Geheimnis | Erotischer Roman. Claire D. Anderson. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Claire D. Anderson
Издательство: Bookwire
Серия: Erotik Romane
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783862776375
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ich die letzten Stufen hinaufstieg, sah ich Jacob auf mich zukommen. Er atmete schwer, hatte den Kopf ein Stück gesenkt und fixierte mich mit seinem Blick, als wollte er mich umbringen. Ich verlangsamte meinen Schritt, ging ein Stück zurück, wusste nicht, was ich davon halten sollte.

      »Jacob, ich ...«, begann ich, aber er packte grob mein Handgelenk und schleifte mich um die Ecke. Die anderen lachten und machten sich aus dem Staub.

      »Was ...«, setzte ich an, doch da presste er seine Lippen hart auf meine, öffnete seinen Mund, drang brutal mit der Zunge in meinen ein. Mit seinen Hüften fixierte er mich an der rauen Mauer, drückte mich dagegen. Ein wildes Stöhnen entfuhr mir und ich krallte meine Finger in seine Haare.

      »Jacob«, schnappte ich an seinem Mund nach Luft.

      »Sei still!«, forderte er harsch, während er durch den dünnen Stoff meines Kleides nach meinen Brüsten fasste. Dann zog er den Reißverschluss seiner Jeans mit einem Ruck auf und schob fast zeitgleich mein Kleid gerade so viel hoch, dass er bequem daruntergreifen konnte. Seine Hand fand den Weg an meinem Spitzenhöschen vorbei und traf auf meine klatschnasse Spalte. Ich reckte ihm mein Becken entgegen. Ich war so scharf darauf, ihn endlich in mir zu spüren, dass ich es kaum erwarten konnte. Er schob seine Hose ein kleines Stück nach unten, hob mich hoch und schlang meine Beine um seine Hüften. Mit einer einzigen Bewegung rammte er seinen harten Schaft in mich hinein. Ich schrie auf, doch sofort verschloss er meinen Mund wieder mit seinen herrischen Küssen. Unser Atem ging schwer, während er mich nahm. Er war brutal, befriedigte sich an mir und ich genoss es. Ich biss ihm in die Schulter und er stöhnte auf. Seine Bewegungen wurden schneller, ich spürte, wie sich alles in mir zusammenzog und mich noch enger und empfänglicher für seine Stöße machte. Ich konnte mich keine Sekunde länger zurückhalten und kam mit einer Intensität, die mich selbst überraschte. Währenddessen kam auch Jacob zum Höhepunkt und stieß noch zwei Mal stöhnend tief in mich hinein. Er ergoss sich in mir und für ein paar Augenblicke verharrten wir still und schwer atmend, bevor er sich vorsichtig von mir löste und mich langsam auf den Boden zurückstellte.

      Ich zupfte mein Kleid zurecht, während er mich anschaute, als wäre ich der erste Mensch, den er je gesehen hatte.

      Ich nahm seine Hand und küsste jede Fingerspitze, wobei er mir verwundert zusah. Ich wusste genauso wenig wie er, was ich davon halten sollte. Also dachte ich nicht darüber nach. Und wir sprachen auch nicht darüber. Niemals.

      ***

      Eine sanfte, warme Hand berührte meine Wange.

      »Audrey, aufwachen«, sagte Jacob ganz nah an meinem Gesicht. Ich spürte sein Gewicht auf der Couch und schlug die Augen auf. Er saß neben mir und zog langsam seine Hand zurück, während er mir in die Augen schaute.

      »Du bist eingeschlafen«, sagte er leise.

      Es duftete nach Hühnchencurry und ich streckte mich.

      »Tut mir leid, das muss noch der Jetlag sein«, murmelte ich.

      In diesem Moment fiel mir ein, was ich geträumt hatte, woran ich beim Einschlafen gedacht hatte. Wie eine Welle, die mich zu erdrücken drohte, brachen die Bilder über mich herein. Ich sog scharf die Luft ein. Hier konnte ich nicht bleiben, musste dringend weg. Ich richtete mich auf.

      »Jacob, ich muss gehen.«

      »Was? Wieso? Ich hab gerade das Essen heraufgeholt, es hat ein bisschen gedauert, Evan wollte mich noch sprechen. Du musst nicht gehen!«, beteuerte er, während er sich erhob.

      Er ließ mich nicht aus den Augen. Wusste er, was ich gedacht, geträumt hatte?

      »Doch, ich muss.«

      Mit einem Schwung war ich auf den Beinen und sah mich nach meiner Tasche um. Ich musste raus. Das war nicht gut für mich, denn es verwirrte mich. Verwirrung konnte ich nicht gebrauchen. Die ganze Situation, einfach alles. Ich konnte nicht bleiben. Nicht in Jacobs Nähe. Ich schnappte meine Tasche und war schon auf dem Weg zur Tür. Jacob stand mitten im Raum, mit einem verwirrten, verletzten Gesichtsausdruck.

      »Was ist denn passiert, während ich weg war? Es waren höchsten zwanzig Minuten ...«

      Er fuhr sich mit den Händen durch die schwarzen, zerzausten Haare.

      »Jacob, ich ... ich kann dir das nicht erklären. Es ist einfach zu viel. Ich muss gehen«, sagte ich leise, aber bestimmt mit der Hand an der Tür.

      Ich sah ihn noch einmal an. Die Anziehung war magisch. Er machte einen Schritt auf mich zu, er spürte es genauso. Aber unsere Geschichte hatte nicht an diesem Abend geendet, an dem er mich so wild und ungezügelt genommen hatte. Da war noch mehr gewesen. Viel mehr.

      Jetzt sah ich die Verwirrung in seinen Augen und auch die Angst. Ich machte einen Schritt auf ihn zu und ließ zu, dass er mich umarmte. Oh Gott, dieser Duft. Jacob und Kaffee und sein wunderbares Eau de Toilette. Sein Herz schlug so hart und schnell, ich konnte es an meiner Wange spüren, wo mein Kopf an seiner Brust lag. Ich musste weg. Ohne ein Wort und ohne ihn noch einmal anzusehen, löste ich mich von ihm und ging zur Tür. Es kostete mich alles an Willenskraft und Überwindung. Ich schloss die Tür leise hinter mir und war eine Minute später draußen auf der Straße.

      Wohin? Ich wusste es nicht. Nach Hause wollte ich nicht, konnte nicht in die Stille dieser noch so fremden Wohnung zurück. Mir würde sprichwörtlich die Decke auf den Kopf fallen. Also zurück zum Wasser. Ich drängte mich an den Marktständen auf der »Old Box« vorbei, durchschritt schnell die Arkaden, überquerte die Küstenstraße und kletterte über das Geländer der Promenade hinunter auf den steinigen Strand. Noch nicht weit genug. Ich wandte mich nach links und marschierte in Richtung Leuchtturm. Dahinter würden die Wellen laut genug sein, um meine Gedanken zu betäuben. Dachte ich. Und Menschen würden auch keine dort sein. Hoffte ich.

       VERWIRRUNG.

      Da ich fast rannte, erreichte ich die Rückseite des Leuchtturmes, der auf einer kleinen Landzunge östlich von Colante stand, schon nach einer knappen halben Stunde. Ich ließ mich auf einem großen Stein nieder und lehnte mich zurück. Die Gischt spritzte mir ins Gesicht und kühlte meinen erhitzten Körper. Ich atmete tief durch und versuchte, mich gegen die Erinnerungen zu wehren, die Jacob unwissentlich aus den tiefsten Winkeln des Vergessens hervorgeholt hatte. Langsam beruhigte sich mein Atem.

      Ich versuchte, mich zu sammeln, ruhiger zu werden, meine Gedanken zu kontrollieren. Das war doch alles schon mal dagewesen. Endlich konnte ich wieder ein wenig klarer denken und mit der Klarheit kam auch das schlechte Gewissen. Jacob, ich und die anderen – wir hatten doch alles längst hinter uns gelassen, sogar zum großen Teil Frieden damit gemacht – wir waren glimpflich davongekommen, die Presse hatte nicht den Hauch einer Ahnung von unserem Treiben bekommen und nicht einmal unsere Eltern hatten davon erfahren. Manche unserer Gruppe waren mittlerweile in die Geschäfte ihrer Eltern und Großeltern eingestiegen. Wir wussten nicht, ob es jemals Beweise für unser Tun gegeben hatte oder noch gab – aber jedem von uns war zu wünschen, dass dem nicht so war.

      Plötzlich tat es mir leid, dass ich vor Jacob davongelaufen war. In Wirklichkeit war ich ja nur vor der Vergangenheit davongelaufen und er hatte sich augenscheinlich weiterentwickelt und war keinesfalls mehr der Junge, mit dem ich Drogen konsumiert und Fremde beglückt hatte. Doch was sollte ich tun? Ich musste scheinbar noch einmal durch das ganze Schlamassel hindurch – in meinem Kopf. Die Jahre in Amerika waren Ablenkung von allem gewesen, meine Abreise war ja traumatisch genug verlaufen. Und Alexander – ich stöhnte auf. Mein Bruder, der seither immer in Schwierigkeiten steckte. Ihn musste ich finden. Ich stand auf. Vielleicht wusste ja Jacob, wo er sich aufhielt. Es war an der Zeit, ein paar Anrufe zu tätigen. Entschlossen marschierte ich nach Hause, vom Wind zerzaust und von der Gischt ganz nass.

      Zurück in der Wohnung begann ich herumzutelefonieren. Jacobs Mutter Samantha war die erste, die ich anrief. Natürlich freute sie sich, von mir zu hören, und lud mich zu ihrem Sommerball am nächsten Wochenende ein. Gut, spätestens da würde ich Jacob wiedersehen. Als Nächstes versuchte ich, Carina zu erreichen, meine beste Freundin aus Jugendtagen, doch sofort sprang ihre Mailbox an und in ihrer typischen überdrehten Art teilte sie dem Anrufer mit, für drei Wochen