»Aber anscheinend habe ich eine Frau geheiratet, die unfähig ist zu empfangen!« Der Mann nahm einen Schluck von seinem Bier. Und Lina hob die Augen, sah Karl mit einem brennenden Blick an, in dem Tränen schwammen, dann senkte sie die Augen wieder. Karl ging dieser Augenblick durch und durch. Sie litt. Am liebsten hätte er sie in den Arm genommen und getröstet. Und noch lieber hätte er diesem Gast, der sich so danebenbenahm, eine Watschn gegeben, dass der nicht mehr hätte geradeaus gucken können. Stattdessen fragte Karl mit unterdrückter Wut in der Stimme, die ihn gefährlich ruhig werden ließ: »Und was ist mit dir?«
»Karl!« Seine Mutter spürte, dass die Sache eskalieren könnte. Sie wollte höflich bleiben dem Gast gegenüber, schließlich brauchte man seine Nachbarn. Man half sich gegenseitig aus, entweder mit Geräten, Mitteln oder tüchtiger Hilfe. Selbst wenn der Gast sich unflätig benahm, hatte man als Gastgeber Ruhe zu bewahren und über Unhöflichkeiten hinwegzusehen.
Der Mann hob seine Augenbrauen und meinte lapidar: »An mir liegts natürlich nicht!« Sein Gesicht war gerötet.
»Woher willst das wissen? Hast schon auswärts Kinder?«
»Karl!« Jetzt griff auch sein Vater ein, drehte sich entrüstet um zu ihm. Aber die Worte waren bereits gesagt. Und verfehlten ihre Wirkung nicht. Linas Ehemann sprang mit wutverzerrtem Gesicht von seinem Stuhl auf.
»Was fällt dir ein? Natürlich nicht!« Und zu seiner schreckensstarren Frau: »Los, nach Hause!« Damit stürmte er wüst schimpfend aus der Tür: »Das ist der Dank für die Nachbarschaftshilfe! Man muss sich Beleidigungen anhören …« Seine Stimme wurde leiser. Lina stand auf, bedankte sich höflich mit leiser Stimme für den Umtrunk. Dann ging sie. Doch ihr letzter Blick galt Karl, brennend und intensiv.
***
Seine Eltern machten ihm Vorwürfe, was ihm einfiele, einen Gast und dazu noch Nachbarn derart zu verprellen. Aber Karl war das egal, er hörte gar nicht hin, war stattdessen wie gelähmt von diesem Blick, den Lina ihm zugeworfen hatte.
Karl hatte Dankbarkeit daraus gelesen, Beschämung wegen ihres Mannes, Bedauern wegen seines Verhaltens, aber auch noch etwas anderes. Etwas, das sein Ding zum Erwachen brachte. Und zwar derart mächtig, dass er die Küche verlassen musste und in seine Kammer gehen. Dort legte er sich mit verschränkten Armen auf die Bettstatt, sinnierte über diesen Blick nach. Seine Hose wölbte sich immer stärker über seinem Geschlecht. Es spannte den Stoff, und Karl war heilfroh, dass er unten in der Küche diese Anwandlung diesmal nicht zu stark gehabt hatte. Er öffnete die Hose, sein harter Schniedel sprang heraus und verlangte nach seiner Aufmerksamkeit. Und mit einer Mischung aus Scham, Gier, Begehren und Glück rieb er ihn keuchend, bis er innerlich zersprang und sein Samen hochspritzte.
***
Die folgenden Tage waren wie immer auf dem Hof mit Arbeit ausgefüllt. Karl kam tagsüber kaum dazu, an Lina zu denken, doch abends, wenn er sich schlafen legte, träumte er von ihr, von ihrem schlanken Körper mit den festen Brüsten und vor allem von ihrem brennenden, letzten Blick. Seitdem hatte er weder sie noch ihren Mann zu Gesicht bekommen. Letzteres war ihm sehr recht, er konnte nicht dafür garantieren, dass er ihn nicht doch verprügelte.
Der Herbst näherte sich. Karl merkte es an den kühlen Morgen und Abenden, die zwar sonnig waren, aber einen Hauch von Raureif mit sich brachten. Die letzten Felder mussten geerntet werden, das letzte Heu gemacht, alles wurde auf den Winter vorbereitet. Karl arbeitete oft bis spät in die Nacht, bis es zu dunkel wurde und er nichts mehr erkennen konnte. Er hatte Glück mit dem Wetter, denn tagsüber war es sonnig und angenehm warm.
Manchmal sah er Lina mit ihrem Mann ein paar Felder weiter. Dann sah er sehnsuchtsvoll hinüber, denn er traf sie selten im Dorf.
An einem Abend jedoch arbeitete sie alleine auf dem Getreidefeld. Karl sah ihre anmutige Gestalt sich bücken und suchte ihre Umgebung nach ihrem Mann ab, konnte ihn aber nicht entdecken. Wo war er? Mit wenig Hoffnung darauf, dass sie ihn bemerken würde, blieb er stehen und beobachtete sie.
Ihrer beider Felder befanden sich außer Sichtweite des Dorfes in einer Senke. Für einen Traktor war es schwierig, hier runter zu kommen, ohne umzukippen, man musste sehr geschickt manövrieren. Als Kinder hatten Lina und er oft zwischen den Pflanzenstängeln gespielt und sich dazwischen versteckt. Wenn Karl daran dachte, erfasste ihn Wehmut. Wahrscheinlich hatte er sie damals, als Junge schon geliebt.
Da! Lina blickte auf und sah ihn. Sie schien zu zögern, blickte sich um in Richtung Dorf, dann sah sie wieder in seine Richtung. Karl richtete sich auf. Lina fasste sichtbar einen Entschluss, sie ließ ihre Hacke auf den Boden fallen und stapfte auf ihn zu. Also war ihr Mann tatsächlich nicht irgendwo in der Nähe, denn sonst hätte sie sich das nie getraut. Karl ließ seine Hacke ebenfalls sinken und ging zögernd ein paar Schritte auf sie zu, doch sie war schneller als er und stand jetzt mit geradem Rücken und verlegenem Blick vor ihm. Sie sah ihm sehr direkt in die Augen und sagte ein einziges Wort: »Danke.«
»Lina, ich …«, begann Karl zu stottern, doch er verstummte, als sie seine Hand nahm und sie sich auf ihre Brust legte. Mit großen Augen begegnete er ihrem Blick, der flehentlich, dankbar, zärtlich und verlangend zugleich war. Karl warf die Hacke nun vollends von sich, umfasste Lina und umarmte sie. Sie schmiegte sich an seinen Körper, ließ sich von ihm küssen und erwiderte seine Zärtlichkeiten. Wie oft hatte er von so einem Moment geträumt! Doch nie wäre er auf die Idee gekommen, dass auch sie etwas für ihn empfand, denn sie hatte sich so zurückgezogen verhalten, dass Karl dachte, er sei ihr egal und nur ein Freund aus der Kindheit. Doch das musste es sein, denn ihr liefen die Tränen über die Wangen, als sie flüsterte: »Er liegt besoffen zu Hause … Deshalb bin ich alleine hier, muss noch das Feld fertigmachen … oh Karl, Karl, du fehlst mir!«
Ich fehle ihr?! Karl war verblüfft und ein Glücksgefühl durchströmte ihn. Doch nicht nur das; das altbekannte Begehren nach Lina strömte in seine Lenden und buchtete seine Hose aus. Lina drückte sich an ihn und spürte, wie es um ihn stand. Ein leises Lächeln umspielte ihren Mund. »An dem Abend, als du mich mit deinen Worten beschützt hast … da habe ich gewusst, dass ich dich liebe. Meinen Mann liebe ich nicht, meine Eltern haben die Ehe arrangiert, das weißt du … ich glaube, ich hab immer nur dich gewollt … oh Karl!« Sie küsste ihn, hungrig, wild, schmiegte sich fest in seine Arme, und beide sanken nieder auf das Feld, auf die warme, trockene Erde. Sie wurden unsichtbar für Leute aus dem Dorf, die vielleicht zufällig des Weges kamen, denn eine Hecke säumte das Feld und sollte tatsächlich jemand kommen, würden sie ihn früh genug hören.
Vögel schossen durch die Luft, das Licht wurde golden, Bienen summten laut, als Karl seine Lina – denn das war sie, verheiratet hin oder her – zärtlich küsste, sanft ihre Brust streichelte, immer aufmerksam, wie weit er gehen durfte, und beglückt zuließ, dass sie seine Beule in der Hose streichelte. Wo würde das hinführen? Eine Zukunft gab es für sie beide nicht, das wusste Karl. Doch daran wollte er jetzt nicht denken, er wollte diesen Moment des Glücks genießen und Lina glücklich machen. Er wusste, dass er das konnte.
Sein Schniedel war hammerhart, als Lina ihn scheu dort berührte und verlegen lächelnd zurückzuckte, als er noch größer wurde.
»Er reagiert immer in deiner Nähe so,« schmunzelte Karl.
»Mmm, das hab ich mal gemerkt …«
Karl küsste sie. Sie war so weich, roch nach Heu, Blumen, Sonne und leicht nach Schweiß. Ihre Lippen antworten ihm und als er seine Hand über ihren Körper wandern ließ, bis zu ihren Schenkeln, da öffnete sie sie bereitwillig, lud ihn ein sie dort zu streicheln und zu liebkosen. Was er auch tat. Und während er sie küsste, wuchs sein Schniedel und seine Finger erkundeten ihre zarten Lippen zwischen ihren Beinen und riefen ein sehnsuchtsvolles Seufzen bei ihr hervor. Er spürte, dass sie dort ein bisschen feucht wurde, und je länger er sie streichelte und rieb, desto lauter wurden ihre Seufzer und ihr Keuchen. Irgendwann stöhnte sie, sie wolle ihn spüren, er müsse sie besuchen dort, schnell.
Karl konnte sowieso nicht mehr denken, all seine Sinne waren auf diese Frau in seinen Armen gerichtet, auf ihre Reaktionen, ihre Laute, ihre Bewegungen. Als sie ihn nun einlud, befreite er sich endgültig von seiner Hose,