Einer der Spieler drückte ihr eine geöffnete Champagnerflasche in die Hand.
»Für Sie«, sagte er und zwinkerte ihr zu. Irritiert sah sie sich um, konnte aber keine Gläser entdecken.
»Soll ich etwa aus der Flasche ...?«, fragte sie hilflos, und einige der Männer lachten.
»Na klar! Mit Gläsern dauert es doch viel zu lange«, sagte Jimmy und prostete ihr mit einem Bier zu. Zögerlich setzte sie das kühle Glas an die Lippen und trank direkt aus der Flasche. Natürlich schäumte der Champagner über und rann ihren Hals hinab bis ins Dekolleté.
Beschämt wischte sie mit dem Handrücken über ihr Kinn und versuchte, das Rinnsal zu trocknen.
»Machen Sie sich nichts draus«, sagte Jerome, der große Schwarze, der aufgrund seiner mächtigen Statur von den Fans The Bus genannt wurde. Auch ohne das Trikot mit den Schulterpolstern war seine Größe beeindruckend, er überragte Jenna um eineinhalb Kopflängen. »Tun wir auch nicht.« Die anderen lachten wieder.
Die Stimmung war ausgelassen und heiter, und langsam setzten sich die Spieler auf die Bänke, tranken und plauderten. Weitere Bierdosen wurden aus dem Kühlschrank geholt und herumgereicht. Nach einer halben Stunde verabschiedete sich Donald als erster.
»Jungs, übertreibt’s nicht«, sagte er und zwinkerte in die Runde. »Wir sehen uns morgen Vormittag zum Training!«
Auch Jenna stand auf und merkte, dass ihr schwindelig war. Sie hatte wohl im Rausch gut die halbe Flasche geleert, und da sie sonst nur selten Alkohol trank stieg ihr der Champagner zu Kopf.
»Ich sollte auch besser gehen«, sagte sie und ertappte sich dabei, dass sie unwillkürlich lispelte, wie immer, wenn sie Alkohol getrunken hatte.
»Ach nein!«
»Warum denn?«
»Wie schade!«
Die elf Männer riefen durcheinander, und sie lächelte geschmeichelt. »Ich will euch nicht vom Feiern abhalten. Ich weiß ja, dass ihr normalerweise etwas – nun ja – anders feiert«, sagte sie und nahm ihren Blazer von einem Kleiderhaken.
Jimmy grinste. »Wir haben noch nicht Brüderschaft getrunken«, sagte er, und einige der anderen applaudierten pfeifend. »Mrs Carter, tun Sie uns den Gefallen. Ich würde mich freuen, wenn ich zukünftig Jenna zu Ihnen sagen dürfte.«
Er hielt ihr seine Bierdose entgegen. Sie lachte und stieß mit der Champagnerflasche dagegen. Jenna kicherte, als Jimmy den Arm um sie legte und seine Lippen sich ihren näherten.
»Auf die Wange«, hauchte sie noch, dann traf sein Mund ihren mit Wucht. Ein heftiger Schmatz, der sie elektrisierte. Er schmeckte nach Bier, nach Anstrengung und nach Mann, und trotz der Dusche roch sie den Schweiß des Spiels noch ganz fein auf seiner Haut. Sie riss die Augen auf und versuchte, ihn von sich zu schieben, aber der Versuch blieb natürlich vergeblich.
Jimmy hielt sie fest in seinen Armen und kitzelte mit seiner Zungenspitze an ihrer Unterlippe, vorwitzig und frech, während die anderen hinter ihm grölten. Endlich ließ er von ihr ab, und sie schnappte nach Luft, als er sie aus seinem Klammergriff erlöste. Ihr Herz pochte heftig, dann verzog sie den Mund und versuchte zu schimpfen.
»Wenn Charlie das wüsste«, sagte sie und hoffte, dass diese Drohung Wirkung zeigen würde. Aber Jimmy hob nur gleichgültig die Schultern und trank wieder einen Schluck aus seiner Bierdose, als Jerome sich zwischen sie schob. »Nun bin ich dran«, sagte der riesige Schwarze und lächelte freundlich. »Auf dich, Jenna!«
Er stieß mit seiner Flasche gegen ihre, und bevor sie etwas erwidern konnte, presste er schon seine vollen, weichen Lippen auf ihren Mund.
Jenna schloss die Augen und genoss Jeromes Kuss, der warm und feucht war. Als der dritte Spieler auf sie zukam, spitzte sie automatisch die Lippen und ließ sich bereitwillig küssen. Nachdem sie mit allen elf Spielern Brüderschaft getrunken hatte, war ihre Flasche leer, ihr Kopf verdreht und ihr Schoß so feucht wie die Handtücher der Jungs.
Nicht alle waren so forsch gewesen wie Jerome und Jimmy. Einige hatten nur kurz ihre Lippen auf ihre gedrückt, andere sogar nur ihre Wangen gestreift, aber die ungeteilte Aufmerksamkeit dieser elf begehrten Sportler hatte ihr Gesicht gerötet und ihre Knie in Knetmasse verwandelt.
»Jetzt sollte ich aber wirklich ...«, sagte sie unsicher und wankte auf die Tür zu.
»Wir haben doch gerade erst angefangen«, meinte Jimmy leise und stellte sich direkt vor sie. Noch immer machte keiner der Männer Anstalten, sich etwas anzuziehen. Als sei es das Natürlichste der Welt, plauderten sie alle noch halbnackt miteinander.
»Wie wär’s mit einer Runde Wahrheit oder Pflicht?« Er nahm ihr die leere Champagnerflasche aus der Hand und grinste. »Wer hat Lust?«
Die Männer lachten, aber alle wollten mitspielen.
»Ich sollte ... Also, ich muss wirklich ...«, stotterte Jenna, aber Jimmy verzog sein Gesicht zu einer beleidigten Miene, der sie kaum widerstehen konnte.
»Ohne dich macht das doch keinen Sinn«, flüsterte er, und sie erschauerte, als sie seinen warmen Atem auf ihrer Haut spürte.
Er ließ keinen Zweifel daran, was er damit bezweckte, und sie war hin- und hergerissen zwischen Scham, Angst und Erregung. Sie dachte an Charlie, der sicherlich wütend und enttäuscht wäre, wenn sie sich champagnerbeseelt auf eine Nummer mit dem attraktiven Quarterback einließe.
Aber dann fiel ihr wieder ein, dass er sie schließlich heute an ihrem Hochzeitstag hatte sitzen lassen. Strafe muss sein, dachte sie und grinste. Es war nur ein Spiel, und wenn sie in dessen Verlauf den einen oder anderen weiteren Kuss einsammeln konnte – warum nicht? Sie würde monatelang genug Material für ihr Kopfkino haben.
»Okay, legen wir los!«
Das FootballTeam - 5. Kapitel
Sie setzten sich auf die Bänke, in zwei Gruppen gegenüber, und Jimmy legte die leere Flasche auf den Boden zwischen ihnen.
»Ich fange an«, verkündete er und drehte die Flasche, die nun auf der Erde herumwirbelte. Als sie immer langsamer wurde und beinahe zum Stehen kam, legte er seinen nackten Fuß darauf, sodass sie auf Jenna zeigte.
»Hey«, protestierte sie. »Das gilt nicht!«
Die anderen lachten, aber Jimmy blieb ungerührt. »Hier spielen wir nach meinen Regeln«, sagte er frech. »Ich bin schließlich der Quarterback.«
Jenna schmollte, ließ sich aber mit kribbelnden Händen auf sein Spiel ein.
»Also, Mädchen – Wahrheit oder Pflicht?«
»Wahrheit«, antwortete Jenna und grinste. So leicht würde sie es ihm nicht machen, auch wenn sie sich selbst danach sehnte, ihn noch einmal zu küssen.
»Gut – was trägst du unter deinem verschärften, kurzen Röckchen?« Seine Augen blitzten, als er die Frage stellte.
»Gar nichts«, antwortete sie keck und warf die langen, blonden Haare nach hinten.
Wieder kam Gelächter auf, zwei der Männer pfiffen anerkennend. »Das glaube ich dir nicht«, sagte Jimmy und sah ihr fest in die Augen. Jenna wurde rot.
»Wieso zweifelst du daran?«, fragte sie schnippisch und schlug instinktiv die Beine übereinander.
»Beweise es doch, wenn es stimmt«, schlug Jimmy vor. Jerome tat so, als fiele er gleich in Ohnmacht, was bei dem riesigen Kerl höchst komisch wirkte und eine erneute Lachsalve zur Folge hatte.
»Das werde ich ganz sicher nicht tun!« Jennas Beine zitterten vor Aufregung, aber Jimmy blieb hart.
»Falls du sie noch nicht kennst, nenne ich dir noch einmal meine Spielregeln: Wer Wahrheit wählt und lügt, muss eine Pflicht übernehmen, die sich der Angelogene aussuchen darf. Ich habe auch schon eine sehr feine Idee für dich. Vielleicht möchtest du deine Antwort