FAQ Rhetorik Coaching. Thomas Schlayer. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Thomas Schlayer
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Сделай Сам
Год издания: 0
isbn: 9783944968131
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lasse andere ausreden!" So nutzen Sie die Situation am besten: Meiden Sie Negativmenschen, wenn Sie können. Wenn es nicht anders geht, dann denken Sie um. Negativvorbilder leben Ihnen das Gegenteil dessen vor, was Sie wollen und Ihnen gut tut.

      Erkennen Sie den Vorteil und lernen Sie daraus. Freuen Sie sich, dass Sie davon "profitieren" können. Sie werden solche Kontakte (leider) nie vermeiden können.

       8. THEMENBEREICH "LOB"

       Ich habe mal den Tipp bekommen, dass ich Kritik mit ein paar lobenden Worten einleiten soll. Also erst etwas Positives herausstellen und dann über das Problem und das Verbesserungspotenzial sprechen. Das schaffe ein gutes Klima und sei vorbildlich. Was meinen Sie? Wie sieht ideale Kritik aus?

      Lassen Sie uns erst einmal klären, woraus konstruktive Kritik besteht. Es sind nur drei wichtige Elemente. Wer diese Struktur nutzt, gibt anderen eine effektive Anleitung dafür, wie es besser geht: Ich-Perspektive, Gefühl oder Wahrnehmung, konkreter Lösungsvorschlag.

      Beispiel: "Ich habe mich heute, als ich nach Hause kam, darüber geärgert, dass das komplette Geschirr noch in der Küche stand. Mein Wunsch ist es, dass du dir vor dem Fernsehgucken die Zeit nimmst und kurz in der Küche Ordnung machst. Dann kannst du gern und lange Filme ansehen."

      Ich rate Ihnen dringend davon ab, Kritik mit einem vorgeschobenen Lob oder netten Worten einzuleiten. Im Gegenteil. Lassen Sie das unbedingt weg. Damit wecken Sie "schlafende Hunde" und Ihr Gegenüber schaltet auf stur. Sie kennen das doch bestimmt auch – wenn Ihnen der Chef erst Dank für alles sagt und betont, dass Sie immer so fleißig sind, wissen Sie genau, was kommt … Gute Kritik braucht kein Lob vorab. Wenn überhaupt, dann hinterher – dann wirkt es als Verstärker!

       9. THEMENBEREICH "EINLEITUNGEN"

       Es gibt das Sprichwort, dass man keine zweite Chance für einen ersten Eindruck bekommt. Gilt das auch für meine Vorträge? Ich muss beruflich immer wieder Themen und Projekte präsentieren und will das natürlich besonders gut machen. Gibt es da einfache Tipps und Tricks, die ich in Zukunft berücksichtigen kann?

      Natürlich! Egal ob Sie präsentieren oder sich in eine Diskussion einbringen – Ihre ersten Worte und Sätze entscheiden darüber, welchen Eindruck Sie hinterlassen. Erkennen wir als Zuhörer gleich zu Beginn, dass jemand offensichtlich sehr gut reden kann, entwickeln wir einen sogenannten "positiven Vorfilter". Wir kommen in diesem Fall innerhalb weniger Sekunden zu dem Ergebnis: "Mensch, der kann aber gut reden." Und mit diesem Vorfilter verzeihen wir der Person auch mal eine Schwäche oder langatmigere Passagen.

      Dieser Filter bestimmt damit unsere Grundhaltung als Zuhörer und damit auch die Wahrnehmung dieser Situation. Das gilt natürlich auch für das Gegenteil. Startet jemand langweilig, mit viel "hmmm" und "ähhhh", dann sind wir schnell frustriert und ablehnend. Bei diesem Negativbeispiel hat es der Redner sehr schwer, das Publikum (und seien es auch nur zwei Kollegen) für sein Anliegen zu begeistern. Kommunikationsstarke Menschen machen damit den Einstieg immer klar, faszinierend, unterhaltend oder kreativ. Profis wissen, dass die erste Minute über die weiteren entscheidet. Ihre einleitenden Worte haben damit – egal ob Sie lange präsentieren oder sich nur wenige Minuten in eine Diskussion einbringen – eine erfolgsentscheidende Wirkung.

       10. THEMENBEREICH "AUSWAHL"

       Ich stelle immer wieder fest, dass ich andere von einem neuen Projekt begeistern muss bzw. möchte, und suche nach Tipps, die es mir einfacher machen. Es ist einfach traurig, wenn ich eine neue Idee präsentiere und die Mehrheit meiner Kollegen mir dann erklärt, warum sie anderer Meinung ist. Wie kann ich Teams effektiver für meine Visionen und Vorschläge begeistern?

      Es gibt einen ganz simplen Trick, mit dem Sie die Wahrscheinlichkeit um ein Vielfaches erhöhen, dass andere Ihnen und Ihren Ideen folgen. Zunächst einmal zum Fehler, den die meisten Menschen machen. Sie haben eine Idee, beschreiben sie und fragen dann andere, ob sie sie auch gut finden. Mit dieser geschlossenen Ja-Nein-Frage besteht eine hohe "Nein"-Gefahr. Ihre Kollegen sehen Ihre Idee anders und erklären Ihnen dann, warum Ihr Vorschlag nicht ideal ist.

      Viel besser ist es, wenn Sie ein neues Projekt oder Ihre entscheidende Idee mit einer Alternative vorschlagen. Klingt dann z. B. so: "Liebe Kollegen, entweder machen wir das so oder wir haben die Möglichkeit, es so zu machen. Welche Idee gefällt euch besser?" Jetzt greift ein menschlicher Automatismus – wir lieben es, die Auswahl zu haben, und fixieren sofort das, was uns besser gefällt. Wir wählen den größeren Vorteil oder das kleinere Übel. Damit haben Sie zwar noch keine Garantie, dass Ihre Idee definitiv Zustimmung bekommt, Sie werden allerdings sehr schnell merken, dass es so viel einfacher ist, andere für ein Thema zu begeistern!

       11. THEMENBEREICH "LEERLAUFTRAINING"

       Ich möchte gern schnell und effektiv meine Kommunikation verbessern. Leider fehlen mir im Moment noch die Zeit und das Geld, regelmäßig Seminare zu besuchen. Das will ich aber ändern und bin davon überzeugt, dass mich das weiterbringen wird. Wie kann ich die Zeit bis dahin optimal nutzen?

      Es gibt eine ganz einfache Möglichkeit, sich auch ohne Seminare und Trainings schnell weiterzuentwickeln. Dazu brauchen Sie zwei Dinge: erstens das richtige Wissen und zweitens Leerlaufzeiten. Besorgen Sie sich gute Ratgeber oder lesen Sie Fachzeitschriften, um so viel wie möglich über die Macht der Kommunikation zu erfahren.

      Vorbildliche Kommunikation besteht nur aus der Summe von entscheidenden Kleinigkeiten. Wer die Tipps und Tricks kennt, hat es schon fast geschafft. Zweitens: Nutzen Sie Ihre täglichen Leerlaufzeiten und trainieren Sie minimal, aber dafür konsequent. Leerlaufzeiten sind "freie" Zeitfenster, die jeder von uns jeden Tag hat. Die Zeit morgens im Bad, die Autofahrt zur Arbeit, Spaziergänge usw. Diese Zeiten können Sie wunderbar nutzen, um Gespräche durchzuspielen oder z. B. einleitende Worte zu trainieren. Durch das fehlende Feedback eines Trainers ersetzt das zwar kein Seminar – Sie schaffen sich allerdings Trainingszeiten, die unheimlich wertvoll sind. Außerdem macht es richtig Spaß, unter der Dusche bereits eine anstehende Präsentation in der Arbeit durchzuspielen. Sie werden sehen, das bringt Sie weiter!

      Die Formel lautet: Profiwissen + Leerlaufzeiten = tägliches Wachstum

       12. THEMENBEREICH "PLAN B"

       Brauche ich auch bei einem regelmäßigen Termin mit einem Kunden oder meinem Chef immer einen "Plan B"? Ich habe mal gelesen, dass man immer auch eine Alternative dabei haben sollte, falls etwas nicht klappt. Gilt das nur für Präsentationen oder auch für das tägliche Reden mit anderen?

      Eine Alternative ist immer empfehlenswert. Dieser "Plan B" gibt Ihnen nicht nur bei einem großen Vortrag ein gutes Gefühl, er bietet Ihnen in der Tat auch bei einfachen Gesprächen zusätzliche Sicherheit! Beispiel Vortrag: Ein Plan B bedeutet, dass Sie auch ohne Beamer mittels Ausdruck präsentieren können, falls die Lampe defekt ist oder die Technik streikt. Haben Sie keinen Plan B, wird es langweilig bis peinlich.

      Beispiel Präsentation: Sie rechnen fest damit, dass auch der Chef dabei ist, und haben die Argumente auf ihn abgepasst. Plan B dabei zu haben bedeutet, dass Sie sich auch vorbereitet haben, falls nur der Stellvertreter kommt, der ganz anders denkt.

      Beispiel Gespräch: Sie rechnen damit, dass Ihr Mitarbeiter mehr Geld möchte, und bereiten sich vor, da er um ein Gespräch gebeten hat. Plan B bedeutet, Sie rechnen auch damit, dass es z. B. um den Antrag für Elternzeit geht, und sind vorbereitet. Gute Vorbereitung ist immer das A und O, alternative Strategien sichern Sie ab. Spielen Sie vorher durch, was alles passieren könnte, und setzen Sie parallel auch auf Plan B!

       13. THEMENBEREICH "PRÄSENTATIONSENDE"

       Ich suche schon seit Langem nach Tipps für ein "vorbildliches Ende" einer Präsentation. Mindestens einmal pro Woche präsentiere ich Zahlen oder Projekte vor meinem kleinen Team, zweimal pro Jahr spreche ich (leider) auch vor einem größeren Publikum. Ich bin mir aber immer wieder unsicher, wie ich schließen soll. Reicht z. B. ein einfaches "Danke