Die wichtigsten Werke von Adalbert Stifter. Adalbert Stifter. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Adalbert Stifter
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9788027237647
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      Als er zurückgekehrt war, blieb er mehrere Tage in Plan.

      Dann ritt er zu Rowno, zu Osel, zu Diet von Wettern und zu Hermann von Attes.

      Dann kam er wieder nach Plan, und setzte fort, was er begonnen hatte.

      Es nahete endlich der Ausgang des Monates März, und der Schnee begann, hinweg zu schmelzen. Die Moldau hatte ihr Eis von sich geschoben, und floß wieder mit dem dunkeln Wasser dahin, und an sonnigen Lehnen schauten schon manche befreite Stellen des Bodens hervor.

      Da erschien ein Bote in dem Walde. Der Bote sagte, man solle zum Kriege rüsten. Der Herzog werde in dem ersten Frühlinge gegen Mähren ziehen, um die mährischen Fürsten zur Demut zu bringen. An den Städten Beneschau, Domašin, Pilgram, Caslau und Wilimow werden die Versammlungen sein.

      Als der Bote diese Nachricht gesagt hatte, ging er gegen den schwarzen Bach und gegen die untere Moldau hinab.

      Witiko aber rief die Männer zusammen, und sagte ihnen: »Wer meines Glaubens ist, daß wir über den Krieg eine Sprache halten sollen, der komme nach dem Mittagessen zu dem großen Kreuze auf dem Platze vor der Kirche.«

      Und es kam eine große Zahl von Männern zu dem Kreuze. Auch Frauen und Jungfrauen und Kinder und Greise scharten sich hinzu.

      Witiko sagte zu ihnen: »Jetzt ist die Zeit gekommen, daß alles nützlich sein kann, was vorbereitet worden ist. Der Herzog duldet nicht die reichen Bedrücker, und schirmet die, welche bedrückt werden sollen. Er zieht gegen die, welche Bedrückung beabsichtigen, und es ziehen die mit ihm, gegen welche Bedrückung geübt werden sollte. Ich sage nicht viel. Ihr wißt, wie es in dem vergangenen Frühlinge gewesen ist. Wer von uns in den Krieg ziehen will, ist gerüstet, und kann ziehen. Ihr wißt auch die Orte, an welchen man sich versammelt.«

      »Ich ziehe, ich ziehe, ich ziehe«, riefen beinahe alle, welche sich versammelt hatten.

      »Und Witiko soll uns führen«, rief eine Stimme.

      »Witiko soll uns führen«, rief die Versammlung.

      »Männer und Freunde«, sagte Witiko, »ihr denket noch, wie der vorige Krieg gewesen ist. Alles kann jetzt anders sein, es kann auch so sein, wie es gewesen ist, wir wissen es nicht. Wenn ihr mir vertrauet, so werde ich euch, so wie ich euch von Prag nach Plan geführt habe, zu dem Herzoge führen, und der erlauchte Herzog kann dann beschließen, wie die Sache geschehen soll.«

      »Wir wollen bei einander bleiben, wir wollen alles mit einander teilen, und wir wollen einer dem andern beistehen«, schrie Adam, der Linnenweber.

      »Ja, so wollen wir, wir wollen nicht auseinander gehen«, schrie Paul Joachim, der Maurer.

      »Wir wollen fest bei einander sein«, rief Tobias, der Hirt.

      »Und ein Mann von uns muß uns führen«, rief der junge Mathias.

      »Nur ein Mann von uns«, rief Augustin, der Pfeifer.

      »Witiko hat es besser gemacht als der grüne Ritter«, rief Lambert, der Zimbelschläger.

      »Er hat es besser gemacht«, schrie Andreas.

      Jetzt rief Peter Laurenz, der Schmied: »So lärmet doch nicht, ihr versteht nichts, wir sind zusammen gehämmert, und können gar nicht zerrissen werden, und das bringt uns die Ehre, und das hat jeder gesehen, der von dem Kriege weiß, und der Führer ist der eiserne Kloben, an dem das Eisen hängt.«

      »Wir sind ein Kriegsheer, und erwerben, was sich ziemt«, rief Stephan, der Wagenbauer.

      »Wenn ihr nur alle wüßtet, was es ist, und wie es ist«, rief Tom Johannes, der Fiedler, »und wenn ihr nur dem Rate eines Mannes folgtet, der mit dem geschändeten Arme nicht kämpfen kann, und der die Einsicht besitzt.«

      »So gib uns deine Einsicht mit«, sagte Mathias.

      »Dann wäre dir geholfen«, antwortete der Fiedler, »aber ich trage meine Einsicht selber mit mir, und sie wird meinem linken Arme mehr helfen als die deinige deinem rechten.«

      »Wir sind auf dem Berge eins gewesen, und die Führung ist eins gewesen, und so muß es bleiben«, rief Philipp, der Steiger.

      »Männer und Kriegsgefährten«, sagte jetzt Witiko, »der hocherlauchte Herzog hat euch auf jenem Schlachtberge geehrt, er hat euch auf den Zinnen von Prag geehrt, er hat eure Namen in ein Buch gezeichnet, und er hat gesagt, daß er euch immer besser kennen lernen will: der hocherlauchte Herzog wird nur dasjenige tun, was ist, und wie es ist, und wie es besteht, und was euch frommt. Er wird eure Begehren achten, und hohe Männer werden beitragen, daß er sie achtet, und wenn ich etwas beitragen kann, so werde ich es tun, und alles wird recht sein.«

      »Es wird schon recht sein«, sagte David, der Zimmerer.

      »Und ich werde auch schon machen, daß es recht ist«, sagte der Schmied, »ich werde mit dem Herzoge sprechen.«

      »Und ich werde es noch besser machen«, sagte Tom Johannes, der Fiedler.

      »Und so, meine ich, lassen wir alle Fragen«, sagte Witiko, »und schreiten wir zu der Ordnung und zu der Einteilung.«

      »Zu der Ordnung und zu der Einteilung«, riefen mehrere.

      »So sollen alle diejenigen auf eine Stelle zusammen treten, welche reiten gelernt haben«, rief Witiko.

      Die Männer sonderten sich, und die Aufgerufenen traten auf eine Stelle.

      Unter ihnen waren Veit Gregor, Maz Albrecht, Lambert, Philipp, Augustin, Urban, Mathias, Andreas, und noch mehrere jüngere und ältere Männer.

      Witiko sprach: »Wer ein Pferd hat, und reiten kann, nehme das Pferd mit auf den Zug. Und wenn sich auch sonst noch so viele zusammen finden, daß eine Reiterschar wird, so wollen wir auch als Reiter in dem Kriege sein. Sagt es denen, die hier nicht anwesend sind, und doch mitziehen wollen. Ihr müßt euch aber auch so einrichten, daß ihr auch auf euern Füßen stehen, und kämpfen könnt.«

      »So ist es recht«, riefen mehrere.

      »Und nun ordnen wir auch die andern«, sagte Witiko.

      »Ordnen wir sie«, riefen einige Männer.

      »Die auf dem Berge Wysoka gewesen sind«, rief Witiko, »und die auf der Mauer von Prag gegen die Belagerung gekämpft haben, sollen so stehen, wie sie auf dem Berge gestanden sind, und wie sie in Prag gewesen sind, und die sich hier geübt haben, sollen stehen, wie sie zusammen gewöhnt sind.«

      »Ja, ja«, riefen schier alle, »so ist es am besten.«

      »Sagt es allen andern, die nicht da sind«, sprach Witiko, »und kommet morgen wieder, wir werden uns zusammenstellen. Und bringet eure Waffen mit. Jetzt trennen wir uns, daß sich ein jeder vorbereiten kann.«

      Und die Männer zerstreuten sich, und sprachen noch eifrig von der Sache, und die Zuschauer gingen auch von dem Platze, und redeten von dem, was sie gesehen hatten.

      Am andern Tage nach dem Mittagessen versammelten sich die Krieger wieder auf dem Platze vor der Kirche. Auch viele andere Menschen kamen herbei.

      Die Krieger hatten ihre starken Gewänder, welche hergerichtet worden waren, und ein jeder, er mochte ein Schwert haben, oder eine Keule, oder einen Hammer, oder eine eiserne Stange, hatte auch einen Schaft von starkem Holze des Waldes und daran eine feste Spitze von Eisen.

      Sie stellten sich in der Art zusammen, wie Witiko gesprochen hatte.

      Er sagte, sie sollen sich die Stellung sehr gut merken, und sie sehr schnell wieder finden, wenn sie auseinander gegangen sind.

      Sie versuchten es, wie er gesagt hatte.

      Dann teilte er die Männer in kleinere Haufen, und zeigte, wie sie sich scharen, und wieder in die Haufen trennen könnten.

      Sie versuchten auch dieses.

      »Nun übet die Dinge«, sprach er, »daß sie immer gangbarer werden.«

      Dann sammelte er die Reiter in einen Haufen, und stellte sie,