Butler Parker Paket 1 – Kriminalroman. Günter Dönges. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Günter Dönges
Издательство: Bookwire
Серия: Butler Parker
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783740943073
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sicher, Sir, sonst hätten mich meine Gedanken zum erstenmal getrogen!«

      »Dann wissen Sie auch sicher, wo sich die Dollarmillion befindet, oder? Die ist nämlich prompt abgeholt worden.«

      »Sie kann sich meiner bescheidenen Meinung nach nur in dem Ferienhaus von Miß Ginger Coltax befinden, Sir. Dieses Ferienhaus befindet sich in der Nähe von Pennsuco in den Everglades, also nicht weit von der Stelle entfernt, wo die dollarschweren Koffer abgestellt werden mußten.«

      Bevor Mike Rander etwas sagen könnte, stürmte Criswood herein. Schon allein seinem Gesicht war anzusehen, daß Parker ihm den richtigen Tip geliefert hatte.

      »Stimmte haargenau«, sagte er überglücklich, »das verdammte Ding liegt unversehrt im Keller. Ich lasse es gleich wegschaffen! Sagen Sie, Parker, woher haben Sie das nun wirklich gewußt?«

      »Nun ja, Sir, die CIA lieferte mir für meine Arbeit auf der »Insel der Haie‹ einen Miniaturgeigerzähler«, erinnerte der Butler und sein Gesicht nahm einen verschmitzten Ausdruck an. »Ich muß gestehen, daß ich vergaß, dieses Gerät wieder abzuliefern! Es leistete mir allerdings wertvolle Hilfe, als ich mich zum erstenmal mit Mister Coltax hier im Büro unterhielt. Es zeigte eine gedämpfte leichte Strahlung an, die mich mißtrauisch werden ließ.«

      »Er arbeitet eben mit allen Tricks«, sagte Rander auflachend. »Er kann Ihnen auch den richtigen Tip geben, wie Sie die Dollarmillion wieder zurückholen können.«

      »Diesmal glaube ich Ihnen, bevor ich den Beweis dafür habe«, antwortete Criswood. »Schade, wirklich schade, daß Sie nicht zur CIA wollen. Wir hätten da tolle Jobs für Sie parat, Parker!«

      »Zur gegebenen Zeit werde ich auf Ihr Angebot zurückkommen«, meinte der Butler würdevoll, »im Augenblick sind Mister Rander und meine bescheidene Wenigkeit zu sehr beschäftigt.«

      »Soll das heißen, daß Sie sich schon wieder in den nächsten Fall stürzen wollen, Parker?«

      »Die Umstände zwingen Mister Rander und mich dazu, Sir! Chikago und seine Unterwelt verlangen dringend nach einer Schockbehandlung. Dieser Aufgabe möchte Mister Rander sich auf keinen Fall entziehen.«

      »Sagen Sie lieber, daß Sie’s kaum erwarten können, bis es wieder losgeht«, wehrte Mike Rander entschieden ab. »Wer hetzt mich denn von Fall zu Fall?«

      »Die widrigen Umstände, Sir«, gab der Butler gemessen zurück.

      »Die demnach Josuah Parker heißen müssen«, erklärte Criswood auflachend. »Wenn es Sie nicht gäbe, Parker, müßte man Sie direkt erfinden!«

      - ENDE-

Cover Schönes Verbrechen

      »Das dort ist sein Grab«, sagte der Angestellte und wischte sich seine groben, verarbeiteten Hände am Overall ab. »Viel ist noch nicht zu sehen. Aber kommen Sie mal in ein paar Wochen vorbei, dann steht die Kuppel. Dann werden Sie Augen machen!«

      Parker nickte und wandte sich interessiert um.

      Er stand auf dem Friedhof »Schattenhain« in Santa Monica. Ein Park hätte nicht besser gepflegt sein können. Es gab sattgrüne Rasenflächen, Trauerweiden, die eigentlich gar nicht traurig aussahen, Baumgruppen und viele Grabdenkmäler, die sich an pompösem Ausdruck zu übertreffen schienen.

      »Wann wurde Mister Glenn Hastings beerdigt?« fragte Josuah Parker den Angestellten.

      »Vor vier Wochen«, war die Antwort des biederen Mannes. »War übrigens 'ne miese Beerdigung.«

      »Darf ich fragen, wie ich das verstehen soll?«

      »Na ja, ich meine man so... Hastings war doch’n bekannter Bursche, oder etwa nicht? Und wer ging mit im Trauerzug? Ganze sechs Leutchen! Da kenn’ ich andere Begräbnisse!«

      »War Mister Hastings tatsächlich so bekannt?« fragte Parker höflich.

      »Na, hören Sie mal! Das war doch ’n Playboy, wie er im Buch steht. Von dem konnten Sie alle Tage in den Zeitungen lesen. Und dann die vielen Freundinnen, die der gehabt hat. Aber jetzt...!? Na, so enden wir ja alle mal.«

      »Eine treffende Bemerkung«, sagte Parker, »und durchaus verständlich, daß Sie enttäuscht gewesen sein müssen. Nur sechs Trauergäste? Das war in der Tat nicht besonders viel.«

      »Wo der doch mal die Millionen seines Alten erben sollte«, redete der Angestellte weiter. »Geld in jeder Menge. Und dann plötzlich dieser Sturm. Und schon ist es aus. Wenn Sie mich fragen, Sir, ich würd’ niemals 'raus aufs Meer gehen. Man sieht ja mal wieder, wie leicht man ertrinken kann.«

      »Mister Hastings ertrank?«

      »Und wie«, sagte der Totengräber fast begeistert, »hat Tage gedauert, bis die Küstenwache ihn gefunden hat. Muß ganz schön ausgesehen haben. Na, jetzt ist alles vorüber!«

      »Nahmen Sie an der Beerdigung teil?« erkundigte sich Parker.

      »Klar, ich hab doch den Katafalk gezogen! Wir hier vom Schattenhain waren in voller Besetzung dabei, aber dann nur diese sechs miesen Trauergäste. Wissen Sie, da hat die Atmosphäre gefehlt, wenn Sie verstehen, was ich meine.«

      »Ich glaube, ich habe Sie verstanden«, meinte der Butler gemessen, »haben Sie später hier am Grab irgendwelche Trauernden bemerkt?«

      »Doch...!«

      »Um wen handelte es sich, wenn ich fragen darf?«

      »Warum fragen Sie eigentlich?« kam die mißtrauische Antwort. »Ein Reporter sind Sie doch ganz sicher nicht.«

      Während der Totengräber redete, schätzte er den Butler mit seinen Blicken ab. Er konnte sich auf die Erscheinung, die da vor ihm stand, keinen Reim machen. Er sah einen mittelgroßen, schlanken Mann, dessen Alter undefinierbar war. Und dieser Mann trug einen schwarzen zweireihigen Anzug, einen korrekt sitzenden Eckkragen mit schwarzer Krawatte und eine schwarze Melone. Über dem linken Unterarm hing ein altväterlich gebundener Regenschirm, der aus einem Museum zu stammen schien.

      »Mich führt ein allgemein menschliches Interesse hierher«, sagte Parker höflich.

      »Ach so, jetzt geht mir ein Licht auf«, sagte der Totengräber, »Sie sind vom Beerdigungsinstitut, wie?«

      »Ich möchte nicht unbedingt widersprechen«, erwiderte Parker.

      »Das ist was anderes«, redete der Angestellte weiter, »um auf Ihre Frage zurückzukommen. Da war tatsächlich ein paar Tage später noch ’n Trauergast hier draußen.«

      »Ich lausche mit Interesse«, erklärte Parker höflich.

      »ne Frau war’s gewesen«, berichtete der Totengräber, »sah verdammt gut aus! Blond und so, Sie wissen, was ich meine. Die hab’ ich hierher geführt.«

      »Wissen Sie zufällig, wie sie hieß?«

      »Keine Ahnung. Ich weiß nur, daß sie mir ’n fettes Trinkgeld gegeben hat Geben alle hier, wenn ich sie ’rausbringe!«

      »Sie sollen auch von mir nicht enttäuscht werden«, beruhigte Parker den Totengräber. »Das Trinkgeld würde noch höher ausfallen, wenn ich den Namen dieser Frau erfahren könnte.«

      »Soll das ’n Wort sein?« erkundigte sich der Totengräber.

      »Sie können sich auf mich verlassen!«

      »Na ja, wenn ich richtig liege, ist das die Susan Clearborn gewesen.«

      »Aha...!« Mehr sagte Parker nicht, denn mit diesem Namen wußte er nichts anzufangen.

      »Moment mal, Sie kennen die Clearborn nicht?« wunderte sich der Totengräber.

      »Ich bedaure...!«

      »Die is doch die Freundin von Hastings gewesen! Konnten Sie doch in jeder Zeitung nachlesen. Aber jetzt muß ich gehen. Wird Zeit für mich.