Perry Rhodan 133: Die Ewigen Diener (Silberband). Ernst Vlcek. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Ernst Vlcek
Издательство: Bookwire
Серия: Perry Rhodan-Silberband
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783845331324
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in die Tiefe. Er landet zehn Meter unter uns auf einer Plattform, die mit Ersatzteilen und einem Monteur aufgestiegen ist. Der Roboter hat die Fahrt gestoppt, nimmt uns unter Beschuss. Noch während Sarlags Außenskelett den Aufprall abfedert, zerstrahlt der Soldat den Monteur. Er fährt die Transportplattform zu uns herauf, und wir springen zu ihm über. Sein Verstärker ist angeschlagen, deshalb schicke ich ihn zurück. Sarlag soll bei den Trägern auf uns warten und die Flucht vorbereiten. Es tut mir leid für ihn, aber er hat nur mehr ein Viertel unserer Durchschlagskraft und wird damit zum Hindernis. Neun Sreaker sollten ohnehin genug sein, das Unternehmen zum Erfolg zu führen.

      Vulambar sprang von der Plattform, kaum dass sie das obere Schachtende erreichte und anhielt. Hier bewegten sich die Sreaker auf dem Niveau des Landebereichs und der Synchronitenkuppel. Und hier begegneten sie dem ersten Gen-Ingenieur. Vulambar wusste schon, wie er dieses Wesen in seinem Kriegstagebuch beschreiben würde: Es hat einen schwabbeligen Wurmkörper auf sechs schwarz behaarten Beinen. Darauf ein Kugelkopf, in dem vier starre Augen schillern, rund um die Kugel verteilt. Er hat wie ein Sreaker acht Finger an jeder Hand, aber nur zwei dünne Arme. Die acht Zehen an jedem Bein sind zu Pfötchen geballt, richtige Leisetreter ...

      Vulambar packte den Schleicher mit einem Bruchteil seiner Kraft und drückte ihn an die Wand.

      »Du bist einer von denen, die Synchroniten züchten?« Er lockerte den Würgegriff, dabei achtete er darauf, dass die von zuckenden Hautlappen umrahmte Mundöffnung unterhalb des Kopfes frei blieb. »Ich könnte dich zerquetschen, Schleicher, und das werde ich tun, falls du dich wehrst. Hast du mit den Synchroniten zu schaffen?«

      »Ich bin Zytologe«, antwortete der Wurm schrill. »Ich beaufsichtige den Klonprozess, mit den fertigen Synchroniten bin ich nicht befasst.«

      »Sieh mich an!«, verlangte Vulambar. »Hast du auch von mir einen Doppelgänger in Arbeit?«

      »Du musst der Sreaker aus Brüter 40 sein«, stammelte der Schleicher.

      »Sehr wohl, ich bin der Sreaker Vulambar«, grollte der Kommandant der Armadaeinheit 3773. »Führe mich zu diesem Brüter!«

      »Ich habe dienstfrei und bin hungrig ...«

      »Sind tote Schleicher noch hungrig?« Vulambar drückte seinem Opfer die Projektormündungen der Strahler unter die Atemschlitze.

      »Verkutzon wird niemals zulassen, dass ...« Der Zytologe verstummte, weil die Soldaten das Feuer auf mehrere Armadamonteure eröffneten, die einen Überraschungsangriff versuchten.

      Vulambar stieß in Siegerpose die linken Fäuste in die Luft. »Verkutzon muss sich zurückhalten, sonst atomisieren wir sein Synchrodrom«, sagte er verächtlich.

      »Das würdet ihr nicht wagen.« Der Schleicher ächzte.

      »Führ uns endlich zum Brüter 40!«, verlangte Vulambar. Die phlegmatische Haltung des Schleichers machte ihn rasend. »Beeil dich! Wozu hast du sechs Beine? Wie heißt du überhaupt?«

      »Dam-Krasseur«, antwortete der Wurmartige. »Ich bin Armadist wie ihr, deshalb verlange ich eine angemessene Behandlung.«

      »Ihr Gen-Ingenieure seid die Totengräber der Endlosen Armada. Eure Armadaflammen gehören ausgelöscht. Was ihr im Auftrag der Schmiede tut, ist eines der abscheulichsten Verbrechen.«

      »Ich bin Wissenschaftler. Mich interessieren allein die medizinischen Aspekte.«

      »Mach es dir nicht zu leicht!« Vulambar versetzte dem vor ihm Gehenden einen Tritt. »Ihr ermöglicht es, dass die Schmiede freie Armadisten nach Belieben steuern können. Hast du nie darüber nachgedacht?«

      Dam-Krasseur schwieg.

      Vulambar überließ es seinen Soldaten, ihren Weg abzusichern. Er zuckte nicht einmal mit den Daumen, als wieder Armadamonteure erschienen und sie mit Hypnosuggestoren zu beeinflussen versuchten. Nach einem kurzen Schusswechsel herrschte erneut Ruhe. Danach erfolgten keine weiteren Angriffe. Vermutlich hatte Verkutzon befohlen, Kämpfe zu vermeiden, um die wertvollen Anlagen nicht zu gefährden.

      Sie erreichten einen Ringkorridor, in dem die großen zylinderförmigen Behälter standen, die Vulambar schon aus Stoccers Holo kannte.

      »Wie viele solcher Brüter gibt es?«

      »Hundert«, antwortete Dam-Krasseur. »Aber nur ein Bruchteil davon ist in Betrieb ... Du kannst uns Gen-Ingenieure nicht für das verantwortlich machen, was in den Synchrodromen geschieht. Würden wir die Arbeit niederlegen, wäre das unser Tod, und andere müssten für uns einspringen. Uns trifft keine Schuld.«

      »Trotzdem werdet ihr zur Verantwortung gezogen«, sagte Vulambar wütend. »Bald wird das Armadaherz sein Schweigen brechen. Dann wird Ordoban euch richten.«

      »Die Schmiede sind Ordobans Söhne«, erwiderte Dam-Krasseur, als sei das Rechtfertigung genug. »Sie können nichts Unrechtes tun.« Er blieb vor einem der Zylindergefäße stehen. »Das ist der Brüter 40.«

      »Öffnen!«, befahl Vulambar. Er war bereit, seinen Synchroniten zu zerstrahlen und damit den Startschuss für einen Vernichtungsfeldzug zu geben, wie ihn die Armadaschmiede nie erlebt hatten.

      Dam-Krasseur zögerte, schließlich löste er den Verschluss. Als die Klappe offen stand, wurde eine Trage ausgefahren. Sie war leer.

      »Was soll das?« Vulambar feuerte blind drauflos. »Warum ist der Brüter verlassen?«

      »Das kann nur bedeuten, dass dein Synchronite die Interphase erreicht hat und zur Synchronitenstation gebracht wurde«, antwortete Dam-Krasseur. Wie um jede Schuld von sich zu weisen, fügte er hinzu: »Ich habe selbst nichts damit zu tun.«

      Vulambar stellte das Feuer ein. Es erleichterte ihn ein wenig, dass der Brüter nun unbrauchbar war. »Was bedeutet das im Klartext?«, fragte er.

      Der Zytologe zögerte erneut, bevor er weiter redete: »Das kann nur bedeuten, dass dein Synchronite an die Steuerung angeschlossen wird und danach jederzeit zum Einsatz kommen kann ...«

      Zum Einsatz kommen kann ..., hallte es in Vulambar nach, als würde er den Satz schon ins Kriegstagebuch übernehmen.

      Es war um den letzten Rest seiner erzwungenen Zurückhaltung geschehen. Er musste den Sturmlauf befehlen. Egal, ob er seinen Synchroniten eigenhändig zerstören konnte oder ob die Kopie mitsamt dem Synchrodrom in einer Explosion vergehen würde. Doch vorher wollte er den verbrecherischen Schleicher hinrichten. Vulambar hob die Waffen – aber er schoss nicht. Er befahl auch nicht den Angriff.

      »Ich glaube, wir stehen an einem Punkt, der ein Umdenken erforderlich macht«, sagte er zu seinen Soldaten. Ein Zittern durchlief ihn. »Uns bleibt keine andere Wahl – wir müssen mit Verkutzon verhandeln.«

      Wenn die Soldaten gewusst hätten, was diesen Meinungsumschwung verursachte, sie hätten ihn vermutlich auf der Stelle erschossen.

      4.

      Perry Rhodan fand auch auf Basis-One keine Ruhe. Natürlich nicht. Warum sollten ihn die Impulse seines Synchroniten auf dem Planeten nicht erreichen?

      So schlimm wie diesmal war es vorher in keinem Fall gewesen. Die Rückkopplung wurde so intensiv, dass Rhodan fürchtete, sein Bewusstsein werde in den Körper des Synchroniten gesogen. Oder war alles nur Einbildung? Genügte schon der Verdacht, dass von ihm eine Kopie existierte, für derartige Wahnvorstellungen?

      Er kam nicht dagegen an. Rhodan empfand eine seltsame Art von Schmerz. Mit Gesil hatte er längst darüber gesprochen: »Ist es denkbar, dass zwischen dem Synchroniten und mir eine ähnliche Verbindung existiert wie zwischen eineiigen Zwillingen? Sogar über viele Lichtjahre hinweg?«

      »Warum nicht«, hatte Gesil geantwortet und beschwichtigend hinzugefügt: »Du solltest nicht ständig an deinen Synchroniten denken. Womöglich ist alles nur ein Bluff.«

      Daran konnte Rhodan nicht glauben.

      Und nun hatte er Gewissheit, denn die Rollen wurden sozusagen vertauscht. Er sah mit einem Mal durch die Augen seines