König Heinrich V. / King Henry V - Zweisprachige Ausgabe . Уильям Шекспир. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Уильям Шекспир
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9788026809500
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Hugo Capet, der die Kron entriß

      Herzogen Karl von Lothring, einzgem Erben

      Vom echten Haus und Mannsstamm Karls des Großen,

      Mit ein'gem Schein den Anspruch zu beschönen,

      Der doch in Wahrheit schlecht und nichtig war,

      Gab sich als Erben aus von Frau Lingaren,

      Der Tochter Karlmanns, der von Kaiser Ludwig

      Der Sohn war, so wie Ludewig der Sohn

      Von Karl dem Großen. Auch Ludewig der Zehnte,

      Des Usurpators Capet einzger Erbe,

      Konnt im Gewissen keine Ruhe haben

      Bei Frankreichs Krone, bis man ihm erwies,

      Daß Isabell, die schöne Königin,

      Von der er Enkel war in grader Reih,

      Abstamme von Frau Irmengard, der Tochter

      Des vorerwähnten Herzogs Karl von Lothring;

      Durch welche Eh die Linie Karls des Großen

      Mit Frankreichs Krone neu vereinigt ward,

      So daß so klar wie Sonnenlicht erscheint:

      Das Recht Pippins und Hugo Capets Vorwand

      Und Ludewigs Beruhigung, sie gründen

      Sich auf der Frauen Recht und Anspruch alle;

      Wie Frankreichs Kön'ge tun bis diesen Tag,

      Wiewohl sie gern das Salische Gesetz

      Behaupten möchten, Euer Hoheit Anspruch

      Von Frauen Seite damit auszuschließen,

      Und lieber sich verstricken in ein Netz,

      Als die verdrehten Rechte bloßzulegen,

      Die Euch und Euren Vordern sie entwandt.

      König Heinrich.

      Kann ich nach Pflicht und Recht die Fordrung tun?

      Canterbury.

      Die Sünde auf mein Haupt, gestrenger Fürst!

      Denn in dem Buch der Numeri steht geschrieben

      «Der Tochter sei das Erbe zugewandt,

      Wenn der Sohn stirbt.» Behauptet, gnädger Herr,

      Was Euch gebührt; entrollt Eur' Blutpanier';

      Schaut Euch nach Euren mächtgen Ahnen um,

      Geht Herr, zu Eures Ältervaters Gruft,

      Auf den Ihr Euch mit Eurer Fordrung stützt;

      Ruft seinen tapfern Geist und Eduards an,

      Des Schwarzen Prinzen, Eures Großoheims,

      Der dort auf fränkschem Grund ein Trauerspiel,

      Die Macht von Frankreich schlagend, aufgeführt,

      Indes sein großer Vater lächelnd stand

      Auf einer Höh und seinen jungen Löwen

      Sich weiden sah im Blut des fränkschen Adels.

      O edle Englische, die trotzen konnten

      Mit halbem Heere Frankreichs ganzem Stolz,

      Und lachend stand dabei die andre Hälfte,

      Ganz kühl und unbeschäftigt bei dem Kampf.

      Ely.

      Weckt die Erinnrung dieser tapfern Toten,

      Mit mächtgem Arm erneuet ihre Taten!

      Ihr seid ihr Erb, Ihr sitzt auf ihrem Thron,

      Das Blut, der Mut rinnt in den Adern Euch,

      Der sie erhob; mein dreimal mächtger Fürst

      Ist in dem Maienmorgen seiner Jugend,

      Zu Tat und großer Unternehmung reif.

      Canterbury.

      Die Herrn der Erde, Eure Mitmonarchen,

      Erwarten alle, daß Ihr Euch ermannt,

      So wie die vorgen Löwen Eures Bluts.

      Westmoreland.

      Sie wissen, Ihr habt Grund und Macht und Mittel:

      Die hat Eur Hoheit auch; kein König Englands

      Hat einen reichern Adel je gehabt,

      Noch treure Untertanen, deren Herzen

      Die Leiber hier in England heim gelassen

      Und sich in Frankreichs Feldern schon gelagert.

      Canterbury.

      O laßt die Leiber folgen, bester Fürst,

      Gewinnt Eur Recht mit Blut und Feur und Schwert,

      Wozu wir von der Geistlichkeit Eur Hoheit

      Solch eine starke Summ erheben wollen,

      Als nie die Klerisei mit einemmal

      Noch einem Eurer Ahnen zugebracht.

      König Heinrich.

      Man muß nicht bloß sich wider die Franzosen

      Zum Angriff rüsten, auch zum Widerstand

      Die Vorkehrungen gegen Schottland treffen,

      Das einen Zug sonst wider uns wird tun

      Mit allem Vorteil.

      Canterbury.

      Die an den Marken dort, mein gnädger Fürst,

      Sind stark genug zur Maur, das innre Land

      Vor Plünderern der Grenze zu beschützen.

      König Heinrich.

      Wir meinen nicht die leichten Streifer bloß,

      Die Hauptgewalt des Schotten fürchten wir,

      Der stets für uns ein wilder Nachbar war.

      Denn ihr könnt lesen, daß mein Ältervater

      Mit seinen Truppen nie nach Frankreich zog,

      Daß nicht der Schott' ins unbewehrte Reich

      Hereinbrach wie die Flut in einen Riß,

      Mit reicher Überfülle seiner Kraft,

      Das leere Land mit heißem Angriff plagend,

      Die Städt und Burgen mit Belagrung gürtend,

      Daß unsre Landschaft aller Wehr entblößt,

      Gebebt vor solcher üblen Nachbarschaft.

      Canterbury.

      Sie hatte dann mehr Schreck als Schaden, Herr;

      Denn hört sie nur bewähret durch sich selbst:

      Als ihre Ritterschaft in Frankreich war

      Und sie betrübte Witwe ihrer Edlen,

      Hat