Jubel, Trubel, Österreich. Egyd Gstattner. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Egyd Gstattner
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783902862235
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rel="nofollow" href="#u69f1ffa6-7247-58f1-a41a-c7f6f977748a">Problemzonen

       Was ist Sperma?

       Mitten im Leben

       Handicap und Charity

       Schraubenschlüsselgriff

       Gehen

       Frauen und Geld

       Gesucht: Exfrau

       Der dressierte Mensch

       Computersucht

       Müll

       E-Müll

       Gastwirtschaft »Zur E-Mail«

       Mexiko

       McMasochismus

       Zusammenreißen und Auseinanderkleben

       Abenteuer und Gegenmittel

       Ode an den Ferienarzt

       Heute: Heiße Luft

       Achtung Rose!

       5 Einig lass in Brüderchören, Vaterland, dir Treue schwören, |: Vielgeliebtes Österreich! :|

       Die Abenteuer des braven Zivildieners G.

       FFF

       Keine Kaserne vor der Laterne

       Pappkameraden

       Das Mausoleum

       Allerseelen-Millionenshow

       Bauer sucht Sau

       6 Zugabe: Dort wo Tirol an Salzburg grenzt

       Über das Glück glücklicher Hühner

       Der Arzt vom Wörthersee

       Das Lauftagebuch des Dr. Miro

       Iron & Irony

       Die Ichthyologie und ich

       Kathis Mondlandung

       10. Oktober in St. Ruprecht

       Laokoons Mahlzeit

       Und jetzt endlich Weltverbesserung!

       Cosmos und Kosmos

       7 Zugabe: Es wird schon glei dumpa

       Das Mädchen und der Nikolo

       Von den Hundlingen

       Die Schneefrau im Gitschtal

       Weihnachtseinkäufe

       Weihnachten mit Tom Waits

       Oldies but Goldies

1

       Übersprungsliebenswürdigkeit

      Es gibt viele große Österreicher. Einer von ihnen war Konrad Lorenz, Vater der Verhaltensforschung und Beschreiber ihrer Phänomene von der Hackordnung übers Revierverhalten bis hin zur Übersprungshandlung, einer Bewegung oder Handlung, die aus einer Konfliktsituation zwischen zwei zuwiderlaufenden Instinkten entsteht. (In manchen Bewegungsabläufen treten gelegentlich fremde Bewegungen scheinbar ohne sinnvollen Bezug zu der gerade gegebenen Situation auf.) Eine solche Übersprungshandlung ist das, was man in Österreich Charme nennt und feiert: Liebenswürdigkeit auf der Basis der Aussichtslosigkeit.

      Naturgemäß sind nicht alle Österreicher, auch nicht alle großen Österreicher, ganz automatisch charmant. »Aufwachen in Österreich heißt, in eine stickige Atmosphäre der Geistfeindlichkeit und Gefühlsrohheit hinein aufwachen, in Stumpfsinn und Niedertracht. Zuschauen müssen, wie das primitive Geschäft seine (Österreichs) Oberfläche zerstört und wie an dem gleichen primitiven Geschäft seiner Machthaber seine Tiefe verfault ist, kann nur Entsetzen sein. (...) Der Österreicher findet sich mit jeder Tatsache ab, oder er geht zu Grunde, wenn er dadurch nicht längst zu Grunde gegangen ist, dass er sich abgefunden hat. Ein Volk von Träumern, Lebensdilettanten, ist leicht in die Irre zu führen und auszunützen«, schrieb Thomas Bernhard einmal recht unliebenswürdig (oder sagen wir: mit sprödem Charme) zum österreichischen Nationalfeiertag als Beitrag für eine Anthologie mit dem Titel Glückliches Österreich. Der Text wurde jedoch zurückgezogen, weil der (österreichische) Verleger eine Klage befürchtete: Quod erat demonstrandum.

      Knallharte Wahrheiten in einem kleinen Land knallhart auszudrücken, kann man sich nur leisten, wenn man eine tödliche Krankheit,