Hartgekocht. Olga A. Krouk. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Olga A. Krouk
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783942602655
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hätte schwören können, dass es in Lielans Mundwinkeln amüsiert zuckte und er war sich auf einmal sicher, dass sein Meister das alles genauso geplant hatte. Den Ablauf des Abends, überhaupt diesen Auftritt, inklusive die mögliche Reaktion des Publikums. Seine Kehle war ganz trocken vor Spannung und er fühlte ein elektrisierendes Kribbeln am ganzen Körper, das mit jeder Minute zunahm.

      »Hierher, Junge«, sagte Lielan und Tim trat gehorsam näher zu seinem Meister.

      »Ausziehen«, ordnete Lielan leise aber bestimmt an und Tim wagte kaum noch zu atmen. »Für mich«, flüsterte der Dom. »Stell dir einfach vor, wir wären alleine und du ziehst dich nur für mich aus.«

      Tim schluckte trocken, nickte, ging zwei Schritte rückwärts, mehr in Mitte der Bühne. Gegen Ausziehen war grundsätzlich nichts einzuwenden, wäre da nicht ... Langsam und mit verführerischen Hüftbewegungen begann er seine Weste aufzuknöpfen, ohne auch nur ein einziges Mal seine Augen von Lielan abzuwenden. Es war nicht das erste Mal und er wusste, wie man einen guten Striptease hinlegte und dass es genau das war, was sein Meister hier und jetzt von ihm erwartete. Lächelnd öffnete er den letzten Knopf der Weste und ließ sie erst von der einen, dann von der anderen Schulter herabgleiten. Dann warf er sie mit genau dem richtigen Schwung hinüber auf den Tisch.

      Wie durch einen Nebel nahm er ganz entfernt wahr, dass es im Raum vollkommen still wurde, jegliches Flüstern oder Hüsteln erstarb. Bestimmt waren die Augen aller auf ihn fokussiert. Hungrig, lauernd, erwartungsvoll. Puh! Lass dich nicht ablenken. Du machst das nur für ihn. Es gab nur ein Paar Augen, an deren aufmerksamem und wohlwollendem Blick er interessiert war.

      Während er sich in den Schritt fasste und nun seinen Reißverschluss aufzog, befeuchtete er seine Lippe lasziv mit seiner Zunge, und schwang seine Hüften weiter, wobei er sich einmal um die eigene Achse drehte und betont langsam weitermachte. Tief ein- und wieder ausatmend streifte er seine Bikerboots ab und kickte sie so schwungvoll über die Bühne, dass einer davon über die Kante herabfiel. Dann drückte er die Jeans über seine Hüften herab und drehte sich um, präsentierte Lielan und den Gästen seine Rückseite, wackelte kurz mit dem Hintern, ehe er die Hose endlich seine langen Beine hinunter schob, wobei er sich vorbeugte, um seinen Po noch mehr herauszustrecken. Schließlich stieg er aus den Hosenbeinen heraus.

      Hatte man etwas sehen können? Es gab keine Reaktion, noch immer war es totenstill. Also saß der knappe Lederstring immer noch wie angegossen und versteckte, was er verbergen sollte. Sofort drehte er sich um und kniete zu Lielans Füßen nieder. Die Nase in den Schoß seines Doms gepresst, wartete er auf dessen Reaktion.

      Lielans Hand griff ihm unter das Kinn, hob seinen Kopf an und sagte leise: »Was ist mit dem String, Junge? Ich sagte ausziehen. Du weißt doch, was ausziehen bedeutet?«

      Verunsichert brach Tim den Blickkontakt ab und schaute stattdessen auf Lielans schön geschwungene Lippen, die so zärtlich, aber auch leidenschaftlich oder besitzergreifend küssen konnten. Sein Puls beschleunigte sich.

      »Was ist los? Hast du ein Problem mit dem Publikum? Vergiss es, du tust das nur für mich.«

      Tim nahm all seinen Mut zusammen und schaute Lielan tief in die Augen. »Nein, Herr. Aber ...«

      »Aber?«

      »Dann ist meine ganze Überraschung ... also ...es ist doch Ostern ...«

      »Meinst du nicht, ich weiß, dass dein Schwanz inzwischen hart ist?«, fragte Lielan amüsiert.

      Tim brach der Schweiß aus den Poren. »Doch schon, aber ...« Hilflos senkte er die Augen. »Es ist etwas Spezielles, wirklich. Nur für dich bestimmt ...«

      »Also gut.« Lielan gab Tims Kinn frei und nahm die Handschellen vom Tisch. Auf sein Fingerschnippen streckte Tim ihm nacheinander seine Handgelenke hin.

      War die Angelegenheit damit für Lielan beendet oder würde dieser ihm den String herunterreißen, sobald er ihm ausgeliefert war?

      Während Lielan seinen Sklaven mit hoch erhobenen Armen an die in der Wand eingelassenen Ringe fesselte, sprach er leise auf ihn ein. »Es ist ein Spiel, ein Spiel zwischen uns beiden. Genieße es.«

      Tim wusste, er konnte sich auf seinen Meister verlassen. Dieser würde nichts tun, was ihm in irgendeiner Weise schaden könnte. Er vertraute seinem Herrn vollkommen, so wie auch Lielan ihm vertraute, andernfalls hätte er bestimmt darauf bestanden, dass Tim seinen String ausziehen sollte. Ja, er war sich mit einem Mal sicher, dass Lielan ihm diesen nicht ausziehen würde. Vertrauen war die Basis ihrer Beziehung, warum sollte das an diesem Abend anders sein?

      Plötzlich war ihm die Anwesenheit der anderen wieder bewusst. Jemand räusperte sich und ein anderer flüsterte etwas, was Tim nicht verstand. Aber bestimmt konnten es alle kaum erwarten, dass es weiter ging. Sein nackter Hintern war zur Schau gestellt, zum Vergnügen der anderen war er gefesselt und hilflos. Bestimmt leckte sich der Kerl im schicken Anzug über die Lippen und stellte sich vor, wie er diese Situation ausnutzen und sich Tim gefügig machen könnte. Tim lächelte verträumt und genoss die Erregung, die in Wellen durch seinen Unterleib jagte. Nein, das würde sein Herr niemals zulassen, dass sich jemand an ihm vergriff.

      Der Bretterboden erbebte unter Lielans Schritten, als dieser zum Tisch hinüber ging und mit einer Reitgerte zurückkehrte. Er fing an, seinen Sklaven damit zu tätscheln, mit leichten Schlägen seine Haut zu reizen. Wieder herrschte atemlose Stille. Tim ergab sich in die Situation, kniff den Hintern zusammen, warf seinen Kopf zurück und genoss jede einzelne Berührung.

      Dann pfiff die Gerte über seine rechte Pobacke und zog sekundenschnell eine Linie aus Feuer. Du meine Güte, wenn das so weiterging, würde er kommen. Jetzt schon war er ernsthaft erregt und er hoffte inständig, dass der knappe String halten würde. Vermutlich sollte es ihn verlegen machen, auf diese Weise vor Fremden zur Schau gestellt zu werden, fast nackt und erigiert, vor Lust zuckend und stöhnend, unfähig seine Erregung zu kontrollieren. Aber nein, es war nicht so.

      Freiwillig hätte er nie den Mut aufgebracht, sich zur Schau zu stellen. Dafür war er viel zu ängstlich. Aber jetzt, da sein Meister dies von ihm verlangte, liebte er es. Über sich selbst erstaunt hatte er so etwas wie eine exhibitionistische Ader entwickelt, die ihm eine tiefe Befriedigung verschaffte, solange Lielan ihn im Kreis von Freunden zur Schau stellte. Das hier allerdings, das war etwas Neues. Und er stellte fest, er liebte sogar diese öffentliche Erniedrigung. Es war noch aufregender auf fremdem Terrain, umgeben von Fremden, ein Teil dieses Schauspiels zu sein.

      Die Blicke aller waren auf ihn gerichtet, wie er hilflos, aber auch liebevoll von seinem mächtigen Herrn ausgepeitscht wurde. Lielan war ein Meister seines Fachs. Auf sanfte Hiebe, nicht mehr wie ein sanftes Tätscheln, folgten stechende Streiche, von denen einige seine Haut sicherlich mit Striemen kennzeichneten.

      Das war völlig in Ordnung. Mit Stolz würde er morgen früh seine Kehrseite im Spiegel betrachten. Der Gedanke zauberte ein selbstvergessenes Lächeln auf seine Lippen. Wow, es tat so verdammt gut, im Mittelpunkt zu stehen und die völlige Aufmerksamkeit seines Doms zu genießen. Wie kleine Explosionen wurden Ladungen an Endorphinen durch seine Adern geschickt und machten ihn trunken vor Lust.

      Würde Lielan ihm zum krönenden Abschluss einen Höhepunkt erlauben? Was für ein prickelndes Gefühl, wenn es sich unaufhaltsam steigerte und er nicht kommen durfte. Eigentlich war es zum Lachen. War es nicht das, was jeder wollte und worum ihn jene bedauernswürdigen männlichen Geschlechtsgenossen beneideten, bei denen es nicht so unproblematisch klappte, die von Versagensangst geplagt wurden?

      Tim keuchte vor Lust. Aber genau das machte es aus. Seine submissive Rolle gestattete ihm keinen eigenen Willen, nicht einmal seinem Schwanz, der mittlerweile kraftvoll gegen das Leder des Strings spannte. Es steigerte das Verlangen umso mehr zu wissen, dass er nicht kommen durfte und das tagelange Tragen eines Keuschheitsgürtels riskierte, wenn er nicht durchhielt. Abgesehen davon, da gab es noch die spezielle Osterüberraschung für Lielan, die er sich unbedingt für zuhause, für das ganz private Vergnügen, aufheben wollte.

      Wieder wechselte die Gerte von sanft zu einem kräftigen Streich und jetzt stöhnte nicht nur Tim auf. Auch