Der Nibelunge liet. Anonym. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Anonym
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 4064066113940
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      und Gîselhêr der junge, ein ûßerwelter degen.

      diu vrouwe was ir swester, die vürsten hetens in ir phlegen.

      Die hêrren wâren milte, von arte hôch geborn, A.5

      mit krefte unmâßen küene, die recken ûß erkorn.

      dâ zen Burgunden sô was ir lant genant;

      si vrumten starkiu wunder sît in Etzelen lant.

      Ze Wormße bî dem Rîne si wonden mit ir kraft; A.6

      in diende von ir landen vil stolziu rîterschaft

      mit lobelîchen êren unz an ir endes zît.

      sît sturbens jâmerlîche von zweier edelen vrouwen nît.

      Ein rîchiu küneginne vrou Uote ir muoter hieß: A.7

      ir vater hieß Dancrât, der in diu erbe ließ

      sît nâch sînem lebene, ein ellens rîcher man,

      der ouch in sîner jugende grôßer êren vil gewan.

      Die drî künege wâren, als ich gesaget hân, A.8

      von vil hôhem ellen; in wâren undertân

      ouch die besten recken, von den man hât gesaget,

      stark und vil küene, in allen strîten unverzaget.

      Daß was von Troneje Hagene und ouch der bruoder sîn, A.9

      Dancwart der snelle, von Metzen Ortwîn,

      die zwêne marcgrâven Gêre und Eckewart,

      Volkêr von Alzeije, mit ganzen ellen wol bewart,

      Rûmolt der kuchenmeister, ein tiuwerlîcher degen, A.10

      Sindolt und Hûnolt: die hêrren muosen phlegen

      des hoves und der êren, der drîer künege man;

      si heten noch manegen recken, der ich genennen niht enkan.

      Dancwart der was marschalc; dô was der neve sîn A.11

      trúhsæ̀ße des küneges, von Metzen Ortwîn;

      Sindolt der was schenke, ein wætlîcher degen;

      Hûnolt was kamerære: si kunden hôher êren phlegen.

      Von des hoves koste und von ir wîten kraft, A.12

      von ir vil hôhen werdekeit und von ir rîterschaft,

      der die hêrren phlâgen mit vreuden al ir leben,

      des enkunde iu ze wâre niemen gar ein ende geben.

      B. C. In ir hôhen êren troumde Kríemhildè, 13

      wie si züge einen valken stárc schœn und wíldè, B. C.

      den ir zwên arn erkrummen, daß si daß muose sehen.

      ir enkunde in dirre werlde leider nimmer geschehen.

      Den troum si dô sagete ir muoter Úotèn; 14

      sine kunde in niht bescheiden baß der gúotèn:

      ‚der valke, den du ziuhest, daß ist ein edel man:

      in welle Got behüeten, du muost in schiere vloren hân.‘

      ‚Waß saget ir mir von manne, vil liebiu muoter mîn? 15

      âne recken minne sô wil ich immer sîn.

      sus schœn ich wil belîben unz an mînen tôt,

      daß ich von recken minne sol gewinnen nimmer nôt.‘

      ‚Nu versprich eß niht ze sêre‘, sprach ir muoter dô, 16

      ‚soltu immer herzenlîche zer werlde werden vrô,

      daß geschiht von mannes minne: du wirst ein schœne wîp,

      ob Got dir noch gevüeget eins rehte guoten rîters lîp‘.

      ‚Die rede lât belîben, vil liebiu muoter mîn: A.17

      eß ist an manegen wîben vil dicke worden schîn,

      wie liebe mit leide zu jungest lônen kan:

      ich sol si mîden beide, son kan mir nimmer missegân‘.

      Kriemhilt in ir muote sich minne gar bewac. A.18

      sît lebete diu vil guote vil manegen lieben tac,

      daß si wesse niemen, den minnen wolde ir lîp.

      sît wart si mit êren eins vil werden recken wîp.

      Der was der selbe valke, den si in ir troume sach, A.19

      den ir beschiet ir muoter. wie sêre si daß rach

      an ir næhsten mâgen, die in sluogen sint!

      durch sîn eines sterben starp vil maneger muoter kint.

       von Sîvride.

       Inhaltsverzeichnis

      Dô wuohs in Niderlanden eins rîchen küneges kint, 20

      des vater hieß Sigemunt, sîn muoter Sigelint,

      in einer bürge rîche, wîten wol bekant,

      niden bî dem Rîne, diu was ze Santen genant.

      Ich sage iu von dem degene, wie schœnè der wart. 21

      sîn lîp vor allen schanden was vil wol bewart.

      stark unde mære wart sît der küene man.

      hei, waß er grôßer êren ze diser werlde gewan!

      Sîvrit was geheißen der snelle degen guot. 22

      er versuohte vil der recken (b) durch ellenthaften muot.

      durch sînes lîbes sterke reit er in menegiu lant.

      hei, waß er sneller degene sît zen Burgunden vant!

      Ê daß der degen küene vol gewuohs ze man, C.

      dô hete er solhiu wunder mit sîner hant getân,

      dâ von man immer mêre mac singen unde sagen,

      des wir in disen stunden müeßen vil von im gedagen.

      In sînen besten zîten, bî sînen jungen tagen, A.23

      man mohte michel wunder von Sîvride sagen,

      waß êren an im wüehse und wie schœne was sîn lîp;

      des heten in ze minne diu vil wætlîchen wîp.

      Man zôch in mit dem vlîße, als im daß wol gezam: A.24

      von sîn selbes muote waß tugende er an sich nam!

      des wurden sît gezieret sînes vater lant,

      daß man in ze allen dingen sô rehte hêrlîchen vant.

      Er was nu sô gewahsen, daß er ze hove reit. A.25

      die liute in gerne sâhen: manec vrouwe und manec meit

      im wunschten, daß sîn wille in immer trüege dar.

      holt wâren im genuoge: des wart der hêrre wol gewar.

      Vil selten âne huote man rîten lie daß kint. A.26

      in hieß mit kleidern