Sedlbäuerin: Is ja wahr aa! Jetzt geht ins da Gaul woaß Good wia lang krumm! Ja, was soll denn dös wern?
Sedlbauer: Was halt sunst aa worn is. Grad geht er wieda, wenn er lang gnua krumm ganga is.
Sedlbäuerin: Ja, wia redst’n na du daher?
Sedlbauer: Plärr no net gar a so! Du bist scho so a müads Weibsbild!
Sedlbäuerin: Da waar mi müad, bal ma d’Wahret sagt.
Sedlbauer: Sagt! Was hab denn i von dein Sag’n?
Sedlbäuerin: Weil’s bei ins gar nimma ausgeht, und jed’n Tag feit was anders.
Sedlbauer: Und jed’n Tag machst du an Krach her. Sinscht hast du di wohl it kümmert um an Roßstall.
Sedlbäuerin: Eppa wer muaß si na do kümmern, du hockst da herin bei’n Ofa.
Sedlbauer: Für was is na dei Lapp da, da Simmerl?
Sedlbäuerin: Der hat koa Recht it zu’n o’schaff’n, und wer ‘s Recht it hat, werd it g’hört.
Sedlbauer hat sich auf die Ofenbank gesetzt: Ja, ja! I hör di scho geh’.
Sedlbäuerin: Is vielleicht it wahr? Er hat koa Recht it, und du hockst da herin bei’n Ofa!
Sedlbauer: Hock i gern da? Moanst d’, mir waar’s net liaba, du hättst mein Wehdam?
Sedlbäuerin: Jetzt hoscht’n halt amal! Und bal koa Mannsbild net hinter de Deanstbot’n her is, geht’s nimma um. Dös sag i.
Sedlbauer gutlaunig und etwas spöttisch: Dös sagst du, und oft gnua. Es werd halt nix mehr, bis i net dein Simmerl an Hof übergib.
Sedlbäuerin: Er is dei Bua so guat wia da mei.
Sedlbauer: Aba i ko mei Liab a bissel bessa z’ruckhalt’n.
Sedlbäuerin: Du haltst so lang z’ruck, bis er auf und davo geht.
Sedlbauer: Der geht net weit.
Sedlbäuerin: Is ja wahr aa! Jetz is da Mensch dreißg Jahr alt und hat no koan Aussegh’n gar it, daß er ‘s Sach kriagt.
Sedlbauer: Dös lafft eahm net davo.
Sedlbäuerin: Du werst halt aa toa müass’n, was da Brauch is.
Sedlbauer: Amal scho.
Sedlbäuerin: Wann er z’alt is zun heiret’n, gel? Und bal er koa Freud nimma hot und bal’s Sach obakemma is.
Sedlbauer gemütlich: Kimmt’s oba?
Sedlbäuerin: Vielleicht net, bal d’ Deanstbot’n grad Schindluada treib’n!
Sedlbauer gutmütig spöttisch: Es is a Kreuz! ‘s Troad mag nimma wachs’n bei de alt’n Leut, und ‘s Viech hat koa Freud mehr mit ins. Derfst as glaab’n, Rosl, deine Henna halt’n aa scho d’ Oar zruck für a junge Bäurin.
Sedlbäuerin setzt sich an den Tisch.: Du bist scho so dumm, daß d’ no Spaßetln machst.
Sedlbauer: I moan allawei, de Dümmer bist du. Weilst d’as gar net dawart’n kost, daß ‘s da schlechte geht.
Sedlbäuerin: Es werd bei ins sei, wia’s bei ander Leut’n is.
Sedlbauer: Aba wia is bei ander Leut’n? Dös siehgst du z’weni, sinscht tatst net so pressiern.
Sedlbäuerin: A mei!
Sedlbauer: Wart no, bis d’ im Austrag hockst un de jung Bäurin blast d’ Milli dreimal o, vor’s da’s hi’schiabt, weil dös schlachtest no z’ guat is für de Alt’n.
Sedlbäuerin: Gar so arg werd’s it wern, und was amal sei muaß, laßt si net aufhalt’n.
Sedlbauer: No, a wengl hab i’s aufg’halt’n.
Sedlbäuerin: Wia lang geht’s denn no? Du redst, als wannst d’ da allerbest waarst, und dawei seit dir allbot was.
Sedlbauer: Feit ma was. Sell scho. Aba schaug, es is halt aa wieda schö, wia ma si jetzt um mi kümmert. Alle Damma lang wer i g’fragt: Wia geht’s da denn, Vata? Und moanst do, du werst wieda? Und moanst net, es geht da heunt schlechte? Bal i amal im Austrag hock, schaugt mi koa Katz nimma o…
Zweite Szene
Simon tritt von rechts ein. Hemdärmelig, die Schürze vorgebunden, in Stallpantoffeln. Er geht ohne Gruß mürrisch durch die Stube gegen die linke Tür. Die Mutter schaut ihm bekümmert, der Vater spöttisch nach. Vor er zur linken Tür kommt, ruft der Sedlbauer, so wie man Pferde zum Stehen bringt.
Sedlbauer: Ö – i! Heb staad!
Simon bleibt stehen, mürrisch: Han?
Sedlbauer: Was tuast d’ denn?
Simon kurz: A Schmier’m hol i.
Sedlbauer: Wia geht’s denn an Gaul?
Simon barsch: Vo mir aus, wia’s mog.
Sedlbauer: A so! Dös bekümmert di nix?
Simon: I bi grad da Knecht.
Er geht links ab und wirft die Tür hinter sich zu.
Dritte Szene
Sedlbauer gutmütig spöttisch lachend: Host d’n g’sehg’n, dein künftig’n Herrn Sedlbauern?
Sedlbäuerin: Ja no! Er is halt vadross’n.
Sedlbauer: Der werd scho no vadrossner, bal er amal Herr is, und du willst was von eahm. Paß auf, wia der nacha erscht d’ Tür’n zuaschmeißt.
Sedlbäuerin: Da waar all’s anderst.
Sedlbauer: Waar’s, wia’s möcht, mir müaßt’n ‘s hamm, aba jetzt derf i halt no’s Mäu aufmacha.
Sedlbäuerin: Geh! Du werst na do scho koan Krach it macha!
Sedlbauer gemütlich: Braucht’s ja net. An Krach macht ma, bal ma sunst nix macha ko. Aba jetzt hab i ‘s Recht in Händ’n, und bal mi’s freut, leg i eahm etla Monat zua, de er wart’n muaß.
Sedlbäuerin: Jessas na! Mit enk Mannsbilder kunnt oan d’ Freud scho vageh.
Vierte Szene
Simon kommt von links zurück mit einer Flasche.
Sedlbäuerin begütigend: