als hätt er Vogelflügel;
er fliegt in römischer Kirchentracht
wohl über Tal und Hügel.
Er sucht die Glockentönin bim, die ihm vorausgeflogen; d.h., die Sache ist sehr schlimm, sie hat ihn nämlich betrogen.
»O komm,« so ruft er, »komm, dein bam erwartet dich voll Schmerzen. Komm wieder, bim, geliebtes Lamm, dein bam liebt dich von Herzen!«
Doch bim, daß ihrs nur alle wißt, hat sich dem bum ergeben; der ist zwar auch ein guter Christ, allein das ist es eben.
Der BAM fliegt weiter durch die Nacht
wohl über Wald und Lichtung.
Doch, ach, er fliegt umsonst! Das macht,
er fliegt in falscher Richtung.
Das aesthetische Wiesel
Ein Wiesel
saß auf einem Kiesel
inmitten Bachgeriesel.
Wißt ihr,
weshalb?
Das Mondkalb
verriet es mir
im stillen:
Das raffinier-
te Tier
tats um des Reimes willen.
Der Schaukelstuhl auf der verlassenen Terrasse
Ich bin ein einsamer Schaukelstuhl
und wackel im Winde,
im Winde.
Auf der Terrasse, da ist es kuhl,
und ich wackel im Winde,
im Winde.
Und ich wackel und nackel den ganzen Tag.
Und es nackelt und rackelt die Linde.
Wer weiß, was sonst wohl noch wackeln mag
im Winde,
im Winde,
im Winde.
Die Beichte des Wurms
Es lebt in einer Muschel
ein Wurm gar seltner Art;
der hat mir mit Getuschel
sein Herze offenbart.
Sein armes kleines Herze,
hei, wie das flog und schlug!
Ihr denket wohl, ich scherze?
Ach, denket nicht so klug.
Es lebt in einer Muschel
ein Wurm gar seltner Art;
der hat mir mit Getuschel
sein Herze offenbart.
Das Weiblein mit der Kunkel
Um stille Stübel schleicht des Monds
barbarisches Gefunkel –
im Gäßchen hoch im Norden wohnts,
das Weiblein mit der Kunkel.
Es spinnt und spinnt. Was spinnt es wohl?
Es spinnt und spintisieret...
Es trägt ein weißes Kamisol,
das seinen Körper zieret.
Um stille Stübel schleicht des Monds
barbarisches Gefunkel –
im Gäßchen hoch im Norden wohnts,
das Weiblein mit der Kunkel.
Die Mitternachtsmaus
Wenns mitternächtigt und nicht Mond
noch Stern das Himmelshaus bewohnt,
läuft zwölfmal durch das Himmelshaus
die Mitternachtsmaus.
Sie pfeift auf ihrem kleinen Maul, –
im Traume brüllt der Höllengaul ...
Doch ruhig läuft ihr Pensum aus
die Mitternachtsmaus.
Ihr Herr, der große weiße Geist,
ist nämlich solche Nacht verreist.
Wohl ihm! Es hütet ihm sein Haus
die Mittemachtsmaus.
Himmel und Erde
Der Nachtwindhund weint wie ein Kind,
dieweil sein Fell von Regen rinnt.
Jetzt jagt er wild das Neumondweib,
das hinflieht mit gebognem Leib.
Tief unten geht, ein dunkler Punkt,
querüberfeld ein Forstadjunkt.
Der Mond
Als Gott den lieben Mond erschuf,
gab er ihm folgenden Beruf:
Beim Zu- sowohl wie beim Abnehmen
sich deutschen Lesern zu bequemen,
ein
formierend und ein – daß keiner groß zu denken hätt.Befolgend dies, ward der Trabant
ein völlig deutscher Gegenstand.
Mondendinge
Dinge gehen vor im Mond,
die das Kalb selbst nicht gewohnt.
Tulemond und Mondamin
liegen heulend auf den Knien.
Heulend fletschen sie die Zähne
auf der schwefligen Hyäne.
Aus den Kratern aber steigt
Schweigen, das sie überschweigt.
Dinge gehen vor im Mond,