Unter all den heterogenen Paaren befand sich auch ein Schwules. In perfekt devoter Haltung kniete Dennis zu Florins Füßen und hielt ein Tablett mit Glas und Aschenbecher, in welchem sein Meister die Asche seines Zigarillos in regelmäßigen Abständen abschnippte. Florin war der einzige Mann, der mittelalterlich geprägte Kleidungsstücke trug. Der Hodensack seiner Hose lenkte den Blick auf seinen Unterleib. Dennis hingegen war völlig nackt, seine Schamhaare abrasiert. Sein Schwanz steckte in einem aus dünnem Metall gearbeiteten Peniskäfig, der eine Erektion oder unkontrolliertes Masturbieren unmöglich machte. Offensichtlich war sein Körper sorgfältig gepflegt worden, denn seine Haut schimmerte auf faszinierende Weise in makellosem, gleichmäßigem Bronzeton. Um den Hals trug er ein überdimensionales Halsband, dessen grobgliedrige Kette kurz gehalten an dem breiten Ledergürtel von Florins Hose endete, so dass Dennis seinem Herrn stets in gebückter Haltung folgen musste, sobald dieser weiterging. Es war ein Schauspiel der besonderen Art, wie Dennis seinen Herrn ergeben anhimmelte.
Atemlos sog Myriam alle Eindrücke gierig in sich auf. Es gab soviel zu sehen und es war viel intimer und erregender, als sie gedacht hatte.
Die Party fand überall statt. Im Wohn- und Esszimmer, im Flur und in der Küche. Ein erlesenes Büffet lockte mit vielfältigen Häppchen, daneben eine Auswahl an Getränken. Die Subs bedienten devot und voller Hingabe ihre Herren. Es wurde viel geredet und gelacht, wobei dabei auch an die Subs gedacht wurde. Subtile Berührungen wechselten mit heißen Umarmungen und leidenschaftlichen Küssen. Hemmschwellen schien es nicht zu geben. Man war unter Gleichgesinnten und brauchte nicht zu verbergen, was erregte.
Das Highlight aber raubte Myriam für Sekunden den Atem. Nie im Leben hätte sie in der wie ein Zirkuspferd aufgezäumten Frau, die ihr auf einmal gegenüber stand, Sophie erkannt. Deren einzige Bekleidung bestand aus einer kunstvoll gearbeiteten Verschnürung rot gefärbter Lederriemen, die wie das Prachtgeschirr eines Brauereipferdes gearbeitet waren. Sie verliefen um und zwischen ihren Brüsten, um die Taille und die Arme, über den Bauch, bildeten ein Dreieck um ihren rasierten Venuszügel, waren unter ihrem Schoß hindurch geführt. Erst auf den zweiten Blick bemerkte Myriam, dass Sophie ihre Arme nicht freiwillig auf dem Rücken hielt, sondern von der aufwändigen Konstruktion dazu gezwungen wurde. Um den Kopf trug sie aus derselben Machart Kopfgeschirr, kombiniert mit Scheuklappen und einem Knebel in Form einer Trense.
Der Anblick war lächerlich und abstoßend – und zugleich erregend. Myriam unterdrückte ein Keuchen. Machte Sophie das wirklich freiwillig? Und was war das? Sophies Brustwarzen waren doch tatsächlich gepierct. An silbernen Ringen baumelten winzige Glöckchen, die bei jeder Bewegung einen hellen, ganz leisen Ton von sich gaben.
»Myriam, darf ich vorstellen, das ist Leo, Sophies Herr«, erläuterte Nadine.
Das ist es wohl, was man einen wahren Dom nennt, schoss es Myriam durch den Kopf, die sich angesichts des durchdringenden Blickes, den ihr der Mann schenkte, wie eine Maus im Angesicht einer Katze fühlte. Wie paralysiert starrte sie ihn an, unfähig etwas zu sagen.
»Schön, willkommen in unserer Runde«, war alles, was Leo sagte. Sein Händedruck war angenehm fest. Ob Sophie sich freute, Myriam wiederzusehen, war nicht zu erkennen. Ihre Augen waren demütig auf den Boden gerichtet.
Als Leo nach dem Ende der Leine griff, die von Sophies Kopfgeschirr herabhing und weiter ging, folgte diese ihm ohne Widerstand zu leisten. Myriams Atem stockte angesichts ihrer Rückenpartie. Zwischen ihren Pobacken wippte ein ansehnlicher schwarzer Pferdeschweif bei jedem Hüftschwung von links nach rechts und zurück. Sophies Riemchenstilettos hatten eine beängstigende Höhe, wobei sie es verstand, ihre kleinen Schritte damit sicher und anmutig zu setzen.
»Analplug«, erklärte Nadine.
»Was?«
»Der Schweif ist an einem Analplug befestigt, also – sozusagen an einem Postöpsel. Du hast so was bestimmt noch nie gesehen.«
»Ah, cool«, beeilte Myriam sich zu antworten. Dutzende Fragen lagen ihr auf der Zunge, ob das nicht weh tat und ob Leo seine Freundin dazu gezwungen hatte, aber sie würde sich nicht noch mehr die Blöße der Unwissenheit geben. Diese Informationen ließen sich bequemer und vollkommen anonym im Internet recherchieren. Ihr Kopf schwirrte jetzt schon von den vielen neuen Eindrücken.
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