Bombenstimmung 2 - erweiterte Version. Dietmar Wolfgang Pritzlaff. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Dietmar Wolfgang Pritzlaff
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783967994568
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(grunzt) Mmmmmhhh

      PAUL Huch, dreht euch jetzt bitte nicht um....

      JÜRGEN (der sich gleich rumdrehen will) Was ist denn?

      PAUL (flüstert) Nicht umdrehen hab ich gesagt. Ich werde euch alles erzählen, aber dreht euch bloß nicht um. Mein Gott, das gibt es doch gar nicht.

      WOLFGANG Was is denn, erzähl schon?

      PAUL (flüstert) Ihr glaubt nicht, was ich da sehe. Wo sind wir denn eigentlich. Stefan hat die Augen geschlossen und der Brasilianer, dieser Primat, hat seine Hand in Stefans Hose und scheuert ihm einen.

      JÜRGEN Was?

      BERND Bei der LTU ist das normal.

      WOLFGANG Lauter Tunten unterwegs, der hat so ein langen Bart. Ha, ha.

      BRASILIANER (grunzt) Mmmmmhhh

      WOLFGANG (dreht sich ganz langsam um und guckt zwischen den Sitzen durch, dreht sich wieder um) Unglaublich. Der Primat sieht aus, als ob er nur mit einer Keule umgehen kann.

      JÜRGEN Hat Stefan ein Glück.

      WOLFGANG Kannst dich ja rüber setzen, wenn Stefan abgemolken ist.

      JÜRGEN Jetzt tu nicht so, als ob du nicht auch wolltest.

      WOLFGANG Na bei so einer Fingerfertigkeit.

      Der Steward kommt.

      STEWARD (zu Bernd) Kann ich dir noch irgendetwas Gutes tun?

      BRASILIANER (grunzt) Mmmmmhhh

      BERND (grinst) Ne, ne, oder vielleicht doch noch einen Sekt.

      BRASILIANER (grunzt) Mmmmmhhh

      STEWARD Eigentlich gibt es ja für jeden nur einen Sekt, aber bei dir mach ich ne‘ Ausnahme. Bin gleich zurück.

      Der Steward geht.

      BRASILIANER (grunzt) Mmmmmhhh

      Stefan stöhnt.

      PAUL Oh Gott, jetzt holt er ihm den Schwanz raus.

      BERND Was?

      PAUL Stefans Schwanz. Tut doch was, Kinder. (zu Jürgen) Hier, nimm die Zeitung, leg sie einfach drüber, damit man das nicht so sieht.

      JÜRGEN Das ist die Süddeutsche...

      PAUL Die schwulen Zeitungen sind aus. Also mach schon.

      Paul reicht Jürgen eine Zeitung, der sie ganz cool einfach über Stefans offene Hose ausbreitet. Der Brasilianer und Stefan lassen sich dadurch nicht stören.

      BRASILIANER (grunzt) Mmmmmhhh

      Stefan genießt stöhnend.

      BRASILIANER (grunzt) Mmmmmhhh

      Stefan stöhnt immer heftiger.

      PAUL Lasst uns schnell was singen.

      Bernd Halt bloß den Rand.

      PAUL Aber irgendetwas muss man doch tun.

      BERND Lass sie doch.

      PAUL (singt laut) Ich weiß es wird einmal ein Wunder geschehn.... (Jürgen und Wolfgang stimmen mit ein) und dann werden tausend Märchen wahr....

      (Black)

      7. Bild

      In 3 Hotels auf der Insel Mykonos: Paul, Bernd, Wolfgang, Stefan und Jürgen.

      Bernd und Paul zusammen, Stefan und Jürgen zusammen und Wolfgang allein in einem Hotel. Das Hotelzimmer besteht aus einem Schrank und einem Bett, die auch gleichzeitig Berge und Hügel sein können.

      Alle packen gleichzeitig ihre Koffer aus, eine Art choreografierter Auspack-Revue zu lauter Musik, Paul singt mit. Alle packen danach ihr Strandgepäck.

      PAUL (zu Bernd) So nun streifen wir alles von uns und gehen „ät se City“.

      BERND Können wir nicht einfach noch ein bisschen liegen.

      PAUL Ach was liegen, jede Minute kostet uns einen Erguss weniger. Die Tiere warten doch nur darauf, dass wir endlich kommen. (Pause) So und so... Also auf jetzt.

      Beide gehen zu Stefan und Jürgen. Übertrieben-fröhliche Begrüßung mit Küsschen.

      BERND Na ja, hier ist ja auch schön.

      PAUL Bisschen klein, aber nett. Wir gehen denn schon mal zu Wolfgang. Tschüßken.

      Beide gehen lästernd zu Wolfgang.

      PAUL Fenster nach hinten raus, uuuhhh. War ziemlich laut was?

      BERND Wenn sich einer im Zimmer umdrehen will, muss der andere erstmal ins Bad ausweichen.

      PAUL Und die hübschen himmelblauen Gardinen.

      BERND Echt siebziger Jahre.

      PAUL Hallöchen Wolferl. Ui - du kannst ja Tennis spielen in der Diele.

      BERND Und Golf auf dem Balkon. Sieh nur.

      PAUL Ist ziemlich teuer so‘n 5-Sterne-Hotel was?

      WOLFGANG Ich hab ein 3-Sterne-Hotel gebucht, doch die Typen vom Reisebüro hatten doppelt belegt. Ich wurde gefragt, ob ich auch ein anderes Hotel nehmen wollte oder Geld zurück, noch in Deutschland, ach, hab ich noch so bei mir gedacht, ach, ist egal, Hauptsache dabei sein. Und dann kam das hier.

      PAUL So ein Glück.

      BERND Wodurch hast du das dir verdient?

      PAUL Kennst wohl den Typen vom Reisebüro was?

      WOLFGANG (druckst herum) Jo-o-o ganz gut.

      PAUL Oh, so gut. Ja dann. Ach, da kommen Stefan und Jürgen. Die wohnen ja ziemlich schlicht und einfach. Immer so bescheiden, die Guten.

      Wieder überschwängliche Begrüßung.

      PAUL So auf geht es. Lasst uns die Welt erobern. Zuerst durch die weiße Stadt der Ägäis.

      8. Bild

      Auf einer Leinwand werden Dias von Mykonos-Stadt gezeigt, darunter natürlich auch die weltberühmten Motive: Hafen und Windmühlen rechts davon, und die vielen engen weiß getünchten Gassen. Alle kommentieren die Dias, mit Anekdoten und Sprüchen, und „Ohs“ und „Ahs“, „wie schön“ und „Ach, wie herrlich“ bis:

      BERND Ich hab den Fotoapparat nicht dabei.

      PAUL Ich will zum Strand.

      JÜRGEN Ich glaube, ich hab mein Geld im Zimmer vergessen.

      STEFAN Ich muss mal.

      WOLFGANG Lasst uns doch erstmal essen gehen ja?

      PAUL Gute Idee. Hier vorne ist doch schön, bei dem dicken Pelikan, und der gebleichten Blondine mit der hochtoupierten Fick-mich-Frisur.

      Im Vordergrund hört man aus Lautsprechern Restaurant- und Essgeräusche der fünf Freunde und ihre Sprüche. Die Freunde gehen inzwischen in die Hotels und ziehen sich für den Strand um, wie zuvor als choreografierte Umzieh-Revue zu Hintergrundmusik.

      – LAUTSPRECHERSTIMMEN –

      PAUL Mmmh, ist das gut.

      WOLFGANG Meins erstmal.

      BERND Sieht ein bisschen fettig aus.

      WOLFGANG Schmeckt aber sehr gut.

      STEFAN (rülpst aus tiefster Sohle)

      JÜRGEN Man hört es. Eine Sau ist satt.

      STEFAN Andere hätten über den ganzen Tisch gekotzt.

      PAUL