»Sieh mal, Dede.« Er zeigte mit einer weit umfassenden Armbewegung über das Tal und die Berge drüben. »Das Mondtal – das ist ein guter Name, ein guter Name. Weißt du, wenn ich das alles sehe und an dich und an alles denke, was das bedeutet, so bekomme ich gleichsam Halsschmerzen, es rührt sich mir etwas im Herzen, das ich nicht in Worten ausdrücken kann, und ich habe ein Gefühl, daß ich beinahe Browning und die andern hochtrabenden Dichter verstehen kann. Sieh den Hood-Berg drüben im Sonnenschein. Dort unten im Spalt fanden wir die Quelle.«
»Und an dem Abend war es, als du die Kühe erst um zehn Uhr melktest«, sagte sie lächelnd. »Und wenn du mich hier jetzt noch lange aufhältst, dann wird das Abendessen nicht früher fertig als damals.«
Sie erhoben sich beide von der Bank, und Daylight nahm den Milcheimer von seinem Nagel neben der Tür. Dann blieben sie einen Augenblick stehen, um noch einmal über das Tal zu schauen.
»Wirklich großartig«, sagte er.
»Wirklich großartig«, sprach sie ihm nach und lachte lustig über und mit ihm, lachte über sich selbst und über die ganze Welt, während sie ins Haus trat.
Und wie der alte Mann, den er einst getroffen, schritt Daylight jetzt selbst durch das Feuer des Sonnenunterganges mit einem Milcheimer am Arm den Hang hinab.
Martin Eden