Colombau kehrte ganz in Verzweiflung darüber zurück, daß er zwei Stunden später, als er gesagt nach Hause komme. Seit zwei Stunden mußte Camille auf ihn warten.
Camille war zum Glücke nicht nach Hause gekommen.
»Ah! desto besser!« sagte Colombau zu sich selbst. »Der liebe Camille er wird sein Zimmer bereit finden!«
Colombau wartete den ganzen Tag auf Camille.
Camille kam erst Abends um elf Uhr.
Colombau führte ihn ganz strahlend in sein Zimmer ein: er lächelte zum Voraus über das, was sein theurer Camille sagen würde.
»Ah!« sagte dieser, indem er in ein Gelächter ausbrach, »Mahagonimeubles? Mein Lieber, nur die Neger haben bei uns solche Meubles.«
Colombau fühlte sich zum dritten Male im Herzen getroffen.
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»Doch gleichviel, lieber Colombau,« fügte Camille bei, »Da hast Dein Bestes gethan. Umarme mich und empfange Meinen Dank.«
Und er umarmte Colombau, ohne zu ahnen, wie wehe ihm die Anrede gethan, noch wie wohl ihm der Kuß thun sollte.
XLII
Geschichte der Prinzessin von Vanvres
Die ersten Tage verliefen mit Erinnerungen an die Vergangenheit und mit der Erzählung der verschiedenen Abenteuer, deren Opfer oder Held Camille gewesen war.
Alle Freuden dieser reichen, aber mitten in ihrem Reichthum egoistischen Natur kamen von der Befriedigung, wie alle ihre Traurigkeiten vom Mangel eines Vergnügens kamen.
Er war viel gereist; er hatte Griechenland, Italien, den Orient, Amerika gesehen; seine Conversation mußte also voll Interesse für den Geist von Colombau sein, der begierig war, Allee zu erfahren, Alles kennen zu lernen.
Camille war aber weder als Gelehrter, noch als Künstler, noch in Handelsgeschäften gereist.
Er war als Vogel gereist, und jeder neue Wind hatte von seinen Flügeln Alles bis aus den Staub des Landes, das er verließ, gestreift.
Eines war ihm jedoch auf seinen Reisen aufgefallen.
Dieses Eine, was ihm aufgefallen, waren aber weder die Monumente, noch die Landschaften, weder die Sitten, noch die Menschen, weder die Schönheiten der Kunst, noch die der Natur; nein! was ihn ergriffen, geblendet hatte, das waren die vielfachen Schönheiten der Frau in den verschiedenen Klimaten. Camille war mehr ein Mensch der Empfindungen, als der Eindrücke; seine Glückseligkeiten verbreiteten sich durch seinen ganzen Körper, doch sie überschritten nicht die Oberhaut: er nahm die Freude, das Glück, die Wollust, die Liebe, wie man ein Bad nimmt; er blieb mehr oder minder lang darein getaucht, je nachdem ihm das Bad mehr oder minder angenehm war.
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