Trotze Nicht Dem Herzen. Amy Blankenship. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Amy Blankenship
Издательство: Tektime S.r.l.s.
Серия:
Жанр произведения: Современная зарубежная литература
Год издания: 0
isbn: 9788873042945
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an die Wand und beobachtete Kyoko während er halb der Unterhaltung lauschte. „… wenn er mich noch einmal anschreien sollte, dachte ich, ich würde…“ Nimm sie in deine Arme und küss sie, bis sie nicht mehr denken kann. „… er ist so ein arroganter Typ…“ Ich will dich so sehr, Kyoko. „… und die Art wie er umgeht…“ Shinbe zappelte und fragte sich, wie lange er sein Geheimnis noch wahren können würde, jetzt, wo er sie genommen hatte. „… nicht wahr, Shinbe?“

      'Häh? Hatte ihm jemand eine Frage gestellt?' Shinbe sah von Suki zu Kyoko als beide ihn erwartungsvoll anstarrten.

      Nachdem er keine Ahnung hatte, worüber sie gesprochen hatten, entschied er sich für ein einfaches Entkommen: „Ja, klar. Ich denke, du hast absolut recht, Suki. Wenn ihr mich jetzt entschuldigt, ich muss mit Toya sprechen.“ Und damit floh er zur Tür hinaus.

      Suki und Kyoko sahen ihm nach, als er die Türe hinter sich schloss und beide Frauen kicherten.

      Shinbe gelangte hinaus aus dem kleinen Verschlag und lehnte sich schnell vorwärts gegen die Wand. Er drückte seine Hände gegen das kühle Holz zu beiden Seiten seines Kopfes und stieß dann seine Stirn gegen die Holzpfosten. Der Schmerz schien ihm immer zu helfen, seine Gedanken wieder auf den rechten Weg zu bringen. Nur an diesem Morgen dauerte es länger. Nach der letzten Nacht konnte er seine Gefühle nicht mehr unter seine Kontrolle bringen. Es war jetzt schlimmer, als es je gewesen war.

      Er wollte Suki wirklich nicht begrapschen, damit sie ihn schlagen würde, es erschien ihm einfach falsch, das zu tun, nachdem er Kyokos Körper berührt hatte. Er hatte Angst, dass er nie wieder eine andere als nur sie anfassen können würde, ohne seine eigene Hand abreißen zu wollen. Er hatte seine Partnerin gewählt und sie wusste es noch nicht einmal.

      Toya stand nur wenige Meter entfernt, beobachtete seinen Bruder und fühlte die Wellen von Schuld, die über ihn schwappten. Einer der Vorteile davon, ein Beschützer zu sein, war, dass man Dinge von denen, um einen herum, fühlen konnte, etwa so wie ein Lügendetektor in Kyokos Welt.

      Er wölbte eine dunkle Augenbraue. „Was hast du getan, Suki wieder begrapscht?“ Toya runzelte die Stirn als er sah, wie sein Bruder beim Klang seiner Stimme zusammen zuckte.

      Shinbe zuckte erschrocken zusammen, wandte seine dunkelvioletten Augen Toya zu und drückte sich von der Wand ab und richtete sich auf. „NEIN! Ich… nun, weißt du…“ Shinbe runzelte die Stirn über sein eigenes Stottern. Er zwang sich schnell dazu, sich zu beruhigen und erlangte endlich wieder seine Fassung. „Ich wollte nur hier draußen bleiben, damit ich keinen Lärm mache und Kyokos Kater belästige“, sagte er mit einem weisen Unterton in seiner Stimme und in der Hoffnung, dass Toya den Ratschlag auch für sich befolgen würde.

      Toya knurrte aus seiner Kehle: „Ich will immer noch wissen, wie zum Teufel sie betrunken wurde. Ich denke, ich werde es gleich herausfinden.“ Er wollte wütend an ihm vorbei gehen, blieb aber stehen, als Shinbe die Hand ausstreckte und seinen Arm festhielt. Toya starrte böse auf die gegnerische Hand hinunter und fragte sich, was sich sein Bruder einbildete.

      Shinbe sah wie silberne Flecken in Toyas goldenen Augen erschienen und ließ seinen Arm schnell wieder los. Mit einer ruhigen Stimme versuchte er seinen Bruder zu überreden: „Wenn ich du wäre, würde ich das noch nicht tun, außer dir schmeckt der Boden.“ Er verbarg sein Grinsen als er fühlte, wie Toya sich an den Zähmungszauber erinnerte.

      Toya sah seinen Bruder nachdenklich an, bevor er sich von der Tür weg drehte und murmelte: „Sie sollte es besser wissen, und gar nicht erst in so eine Verfassung geraten.“ Plötzlich zuckte er zusammen und hielt seinen Kopf, wo Suki ihn gerade mit ihrer Drachentöter-Waffe getroffen hatte, als sie aus der Tür hinter ihm trat.

      â€žAutsch, wofür zum Teufel war das wieder?“, fragte Toya mit einem bitterbösen Blick.

      Suki stand nur da und schenkte ihm einen 'Du weißt wofür'-Blick. „Sei nicht so überfürsorglich“, sagte sie scharf, wissend, dass er sie nie verletzen würde. „Kyoko hat mir erzählt, was letzte Nach passiert ist.“

      Shinbe fühlte, wie sein Leben begann, vor seinen Augen vorbei zu flitzen. Er hörte auf zu atmen und wartete darauf, dass Toya ihn ermordete.

      Suki fuhr fort: „Ihre Freunde, auf der anderen Seite des Herzens der Zeit, haben sie auf ein Treffen mitgenommen, wo es Alkohol gab.“ Sie machte eine Pause, um das wirken zu lassen. „Sie trank nichts. Stattdessen aß sie eine Menge Früchte, nur um dann herauszufinden, dass diese in starkem Alkohol eingelegt gewesen waren.“ Ihre Lippen zuckten: „Aber dann war sie schon betrunken.“

      Toya knurrte und drehte sich um, wollte hineingehen und sie für ihre Dummheit anschreien, aber wieder kassierte er einen schmerzhaften Schlag von Suki, der ihn anhalten ließ.

      â€žLass sie in Ruhe, sie ist gerade wieder eingeschlafen. Und ich denke nicht, dass sie heute in der Verfassung ist, irgendwohin zu gehen. Also schlage ich vor, dass wir sie am besten hier lassen, damit sie sich ausruht. Wir können auch einen Tag lang ohne sie nach dem Kristall-Talisman suchen.“

      Sie drehte sich um um Shinbe anzusehen und fragte sich, wieso er sich so komisch benahm. Normalerweise hätte er bis zum Mittag schon mindestens zehnmal versucht, sie zu begrapschen. „Shinbe, geht es dir gut?“ Sie machte einen Schritt auf ihn zu und starrte hoch in sein blasses Gesicht, sah, dass seine Augen ein wenig zu sehr glänzten.

      Shinbe erwachte wieder zum Leben als er bemerkte, dass Suki so nahe an seinem Gesicht war. Schnell machte er einen Schritt zurück, dann dämmerte es ihm, was sie gesagt hatte. Er seufzte leise und schüttelte seinen Kopf: „Wenn ich ehrlich bin, Suki, dann geht es mir auch nicht so gut.“ Er brauchte es nicht einmal vorzutäuschen, denn so verwirrt wie er seit gestern Nacht war, hatte er wirklich das Gefühl, dass er seinen Verstand verlor.

      Toya rümpfte die Nase über seinen Bruder: „Ja du siehst echt dreckig aus. Vielleicht sollten wir dich hier lassen, damit du auf Kyoko aufpasst.“ Er sah den violetten Beschützer mit sehr strengem Blick an. „Aber wenn du sie auch nur berührst, dann wird sie es mir sagen.“ In dem Wissen, dass seine Warnung laut und deutlich zu hören gewesen war, wandte sich Toya wieder an Suki „Möchtest du Kamui holen, oder soll ich?“, fragte er, denn er hatte nicht wirklich Lust, ihre Waffe wieder auf seinem Kopf zu spüren zu bekommen.

      Suki zuckte die Schultern: „Ich hole ihn. Du“, sagte sie warnend und stieß einen Finger in seiner Brust, „bleibst hier draußen.“

      Shinbe verschluckte sich an seinem Lachen und versuchte, nicht zu vergessen, dass er krank war. Wie hatte er das geschafft? Da er selbst ein Beschützer war, sollte Toya doch wissen, dass Beschützer nicht krank wurden… zumindest hatte er nie einen gesehen, der krank war. Trotzdem… die Vorstellung, bei Kyoko zu bleiben, mit ihr den ganzen Tag alleine zu sein… nun, die Versuchung war einfach zu groß.

      Shinbe sah zu, wie Toya Löcher in Sukis Rücken starrte, als sie wegging um Kamui zu holen, aber er blieb draußen. In nur ein paar Minuten kam Kaen zu ihnen und spähte durch die Tür hinein zu Kyoko. Shinbe wusste, dass Kaen auf Kamui aufpassen würde, falls sie Probleme bekommen würden. Ein Beschützer für einen Beschützer, damit hatte er seinen Bruder oft aufgezogen.

      Shinbe sah der Gruppe nach, bis sie außer Sichtweite waren. Er fühlte, wie sein Körper und Geist sich zum ersten Mal an diesem Morgen entspannten. Mit einem Seufzen drehte er sich um und ging zurück in die Hütte, wo Kyoko schlief.

      Kyoko regte sich in ihrem Halbschlaf, ihre Gedanken wanderten zurück zur letzten Nacht. Zurück zu der Party, dem Versuch, so viel wie möglich von der wenigen Zeit, die sie in ihrer Welt hatte, mit Tasuki zu verbringen. Sie vermisste ihn wirklich, weil diese Welt so viel von ihrer Zeit beanspruchte. Sie hatte sich